Pokémon: Let's Go, Pikachu im Test - Switch-Abenteuer mit ganz viel Herz

Mit Pokémon: Let’s Go, Pikachu gibt es endlich ein “richtiges” Pokémon-Spiel für die Konsole. Aber ist es das Spiel, das sich die Fans gewünscht haben?

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Seit Jahren steht eine Sache ganz oben auf der Wunschliste vieler Fans: Ein richtiges, echtes Pokémon-Spiel für die Konsole und damit auf dem großen Bildschirm. Genau diesen Traum macht Pokémon: Let's Go, Pikachu jetzt für die Switch wahr, allerdings mit einigen großen Veränderungen.

Behält Pokémon Let's Go trotz einer ziemlich radikal überarbeiteten Fangmechanik seinen alten Charme? Oder will Let's Go am Ende gar nicht wie das "alte" Pokémon sein?

Pokémon Let's Go, Pikachu ist nämlich eine Mischung aus alt und neu. Alt, weil es auf den Spielen der ersten Generation basiert, genauer auf der Gelben Edition, die 1998 für den Game Boy Color auf dem Markt kam.

Pikachu ist in der gleichnamigen Edition unser Partner im Kampf und auf der Suche nach allen 151 Pokémon. Pikachu ist in der gleichnamigen Edition unser Partner im Kampf und auf der Suche nach allen 151 Pokémon.

Wir treten also immer noch gegen die Arenaleiter an, lassen im Schere-Stein-Papier-Prinzip Monster gegen Monster kämpfen und sammeln und trainieren Taschenmonster, um der oder die Allerbeste zu sein.

Hierbei haben wir die Wahl zwischen der Pikachu- und der Evoli-Edition, die bis auf unser Begleiterpokémon (Pikachu oder Evoli) inhaltsgleich sind. Wir haben für unseren Test die Pikachu-Edition gespielt.

Pikachu und Evoli
So unterscheiden sich die Editionen

Traum(ato)schön

Neu ist das Spiel, weil Let's Go optisch und mechanisch einige wichtige Schritte nach vorne macht. Und zumindest optisch gehen die ganz klar in die richtige Richtung.

Alles ist moderner als vor 20 Jahren. In unserem Schlafzimmer liegt jetzt eine Switch statt einem Super Nintendo, und die Passanten auf der Straße erzählen uns von der Möglichkeit, unsere Konsole mit dem Smartphone zu verbinden.

Neben der Switch steht übrigens auch ein Flachbildfernseher im Zimmer der jungen Trainerin. Nicht schlecht. Neben der Switch steht übrigens auch ein Flachbildfernseher im Zimmer der jungen Trainerin. Nicht schlecht.

Die altbekannte Alabastia-Melodie ist mittlerweile mit einem Orchester aufgenommen, und natürlich erstreckt sich die Kanto-Region in Farbe und scharfen HD-Texturen vor uns, schließlich spielen wir nicht mehr auf dem Game Boy, sondern auf der Switch.

Für alle, deren Kindheit vor oder in den Neunzigern stattgefunden hat, ist der erste Spaziergang durch Alabastia eine Mischung aus Vertrautheit und der Freude über Neues.

Einbindung von Pokémon Go
In der ehemaligen Safarizone befindet sich jetzt der Go-Park. Dort können wir Pokémon, die wir in der Handy-App gefangen haben freilassen und sie beobachten. Durch die Verbindung von Go-Account und Spiel haben wir außerdem die Möglichkeit, Meltan schlüpfen zu lassen, das einzige Pokémon, das es nur in der App und nicht in den Hauptspielen gibt.
Das Spiel unterstützt außerdem den Tabletmodus und die Joy-Cons, der Pro-Controller wird nicht unterstützt.

Pass auf, wohin du trittst

Aber auch jüngere Spieler, die Pokémon ohnehin nur in Farbe kennen, staunen wahrscheinlich nicht schlecht, wenn sie Rattfratz und Myrapla durch das hohe Gras streifen sehen. Oder wenn sie mitten im Spaziergang auf einmal auf ein empörtes Raupi treten.

Die Pokémon werden dabei maßstabsgetreu dargestellt, ein Rattfratz ist also wirklich winzig, während ein Onyx beinahe nicht ins Bild passt. Digdas schießen aus dem Boden und Tentoxa sieht fast wie eine kleine Insel aus, wenn es halb verdeckt durchs Wasser gleitet.

Gebiete wie der Vertania-Wald oder die Seeschaum-Inseln wirken dadurch erheblich lebendiger als zuvor. Und Gebäude wie die Arenen oder das Pokémon-Center haben mit Postern an den Wänden, Magazinständern und unzähligen Kleinigkeiten drumherum ein Ausstattungs-Upgrade erhalten.

Im Poké-Center ist jetzt sehr viel mehr Deko an den Wänden. Im Poké-Center ist jetzt sehr viel mehr Deko an den Wänden.

Außerdem gibt's durch die neue Switch-Heimat natürlich auch spielerische Verbesserungen: Zum Beispiel können wir jetzt direkt mit unserem Begleiter-Pokémon interagieren, es kraulen, anstupsen oder mit Beeren füttern.

Für die Pikachu-Action gibt es wie im Vorgänger einen Extrapunkt im Menü, allerdings bürsten wir hier nicht - wie früher - einfach nur Pokémon, die nach einem Kampf ein bisschen staubig geworden sind, sondern kümmern uns wirklich um unseren Begleiter.

High Five!

Dieses Kümmern ist auch nötig, denn unser Pikachu reagiert auf die Geschehnisse rundherum. So ist es beispielsweise verängstigt, wenn wir durch den Geisterturm von Lavandia laufen, wird aber ruhiger, wenn wir es kraulen. Oder der Knirps ist nach einem Kampf mit einem Arenaleiter völlig aufgedreht und wartet auf ein High Five.

Im Pikachu-Menü können wir uns um den gelben Knubbel kümmern. Im Pikachu-Menü können wir uns um den gelben Knubbel kümmern.

Außerdem finden wir immer wieder neue Kostüme, sodass wir Pikachu und uns selbst passend zu jeder Gelegenheit kleiden können. Wir haben beispielsweise Pikachus formelle Kleidung beinahe das ganze Spiel nicht verändert, weil es damit wie ein kleiner Mafiaboss aussieht.

Diese Dinge lesen sich erst einmal wie Kleinigkeiten, sorgen aber dafür, dass wir uns mehr ins Spiel gezogen fühlen und uns zum Beispiel wirklich freuen, wenn Pikachu uns einen besonders schönen Stein schenkt, den es am Wegesrand gefunden hat. Der wird dann auch das ganze Spiel nicht verkauft, ganz egal, ob er das Inventar unübersichtlicher macht oder nicht.

Übrigens macht uns die enge Bindung zum Begleiter nicht immer nur Freude, sondern manchmal auch traurig: Wird Pikachu etwa im Kampf besiegt und kommt wimmernd zu uns zurückgelaufen, fühlen wir uns wirklich schlecht.

Und wer die herzergreifende Geschichte von Tragosso und seiner Mama damals schon traurig fand, der sollte für die HD-Version (inklusive Gesichtsausdrücke!) schonmal die Taschentücher bereithalten.

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zu den Kommentaren (38)

Kommentare(34)
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OryxTheOrcse

vom 13.11.2018, 16:25 Uhr

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BethesdaFan

vom 13.11.2018, 17:58 Uhr

@OryxTheOrcse 2019 kommt zum Glück das reguläre Spiel. Wir können froh sein das Lets Go die richtige Reihe nicht beeinflusst.

Edit = Zum Hirnabschalten ist Lets Go sicherlich nicht schlecht, aber Vollpreis ist schon hart das ist klar

Supersanjajin

vom 14.11.2018, 08:38 Uhr

@OryxTheOrcse ich weiß nicht von welchem spiel du redest, aber Pokemon war noch nie wirklich anspruchsvoll, sodas man wirklich grinden musste.

Jedes Starterpokemon hat von der ersten Arena bis zur Top4 gereicht. Solange man fast jeden Trainer mitgenommen hat, war man immer überlevelt

CaroAnoai

vom 14.11.2018, 09:18 Uhr

@OryxTheOrcse du kannst nur gegen wilde pokemon nicht mehr kämpfen gegen die Trainer aber sehr wohl

Saigo28

vom 14.11.2018, 09:20 Uhr

@Supersanjajin stimmt schon das pkmn nicht anspruchsvoll ist...aber der teil legt noch eine Schippe drauf. Keine taktik mehr beim pkmn fangen, bzw das kämpfen fällt weg. Der koop modus vereinfacht das ganze nur noch mehr. Anstatt pkmn etwas mehr Herausforderung zu geben, machen die es nur noch einfacher, was schon einfach ist.


Alphaphoenix20 PLUS

vom 13.11.2018, 15:48 Uhr

Für mich ist das kampflose fangen ein NICHT Kauf Grund... Hat mich auch bei pokemon go genervt...

Chriseko

vom 13.11.2018, 16:08 Uhr

@Alphaphoenix20
Sehe das genau wie du. Kein Kampf vorm fangen, ohne mich.
Dann kommt noch hinzu das man den Pro Controller nicht nutzen kann.
Sollte in so einem Test eigentlich erwähnt werden.
Das man im Handheldmode die Switch zum Zielen bewegen muss (sehr nervig), findet hier auch keine Erwähnung.
Sorry, aber der Test ist genau so sinnlos wie das Spiel...
BTW den Punkt "kein Grinding mehr" ist auch falsch. Statt gegen wilde zu kämpfen muss man die halt jedes mal fangen. Ist nur eine andere art des Grinding

Bothka

vom 13.11.2018, 17:02 Uhr

@Alphaphoenix20
Hatte ich zuvor auch so gesehen. Aber sehs doch mal so, dass das Kämpfen gegen wilde Pokemon nie wirklich anspruchsvoll war. Meist reichten 1-2 Hits und das wars.

Gegen legendäre Pokemon muss man weiterhin kämpfen und Trainer sollen sogar angeblich öfter verteilt sein in der Welt. Die Fangmechanik mit den Beeren etc. ist doch mal einfach ein neuer Ansatz.

Nach anfänglichen Bauchschmerzen finde ich die Idee gut.

Ann-Kathrin Kuhls Redakteur/-in

vom 13.11.2018, 17:24 Uhr

@Chriseko Das mit dem Pro Controller habe ich tatsächlich vergessen einzubauen, das füge ich aber hinzu :)

Das Spielen im Tabletmode und das zielen fand ich nicht besonders nervig. Mir hat es eher Spaß gemacht, zumal man sich auch nicht verrenken muss um zu zielen. Das geht auch ohne Probleme, wenn man gemütlich auf dem Sofa liegt.

Ich halte "Kein Grinding" für richtig, weil bei mir Grinding bedeutet, die gleiche Passage immer wieder spielen zu müssen (beispielsweise hohes Gras irgendwo) weil der normale Spielfluss einen nicht stark genug macht, um die nächste Ebene zu meistern.
Aber in der Welt standen so viele Trainer herum, dass ich nicht grinden musste, weil genug Herausforderungen auf dem Weg auf mich gewartet haben.

Die Fangmechanik ist ungewohnt, aber mal was neues. Zumal die Kämpfe gegen wilde Pokémon, gerade mit einem starken Team, auf Dauer auch nicht sooooo anspruchsvoll waren. Und legendäre Pokémon müssen wir ja immer nich bekämpfen :)

Kann aber verstehen, dass das was ist, was einen vom Kaufen abhält. Da ist es dann wichtig, welcher Aspekt einem am Pokémonspielen am wichtigsten ist :)

Viele Grüße ^.^

Supersanjajin

vom 14.11.2018, 08:32 Uhr

@Chriseko also wenn ich mich so zurück erinnere an Zeiten von rot und blau, dann weis ich noch ganz genau, dass ich irgendwann einfach nur noch genervt war von den ganzen Zufallsbegegnungen und nur noch mit Top Schutz rumgelaufen bin.

Dieses Kampflose fangen ist ein weg dieses zu beschleunigen.

Wenn man dem Test glauben kann gibt es viel mehr Trainer Kämpfe und dadurch denke ich, das Gamefreak eine gute balance gefunden hat.

Ich freue mich schon wahnsinnig

LG

Dein 30 jähriger Pokemon Nostalgiker