Doppel-Keule
Mit Joe und Mac werden im Titel von Caveman Ninja gleich zwei Helden genannt - und tatsächlich bietet der Titel einen Koop-Modus für zwei Spieler. Der Spielablauf verändert sich dadurch nicht, allerdings gibt es ein spaßiges Detail: Auf Wunsch lässt sich »Friendly Fire« aktivieren, sodass Joes Keulenschläge und Feuerbälle auch seinen Kumpel Mac treffen und umgekehrt.
Jetzt wird das Spiel richtig heikel und sorgt für manches Drama vor dem Fernseher. Technisch hält sich Caveman Ninja trotz zweier Spielfiguren und teils riesiger Sprites schadlos: Die schön gezeichneten und niedlich animierten Figuren flitzen sauber über den Bildschirm - dabei gehört das Spiel im Jahr 1992 noch mit zur ersten Softwaregeneration für das Super Nintendo.
Im Vergleich mit späteren Grafik-»Wundern« wie Actraiser 2 oder Starwing (3D!) sieht das Ganze im Nachhinein mäßig aus, haut uns kurz nach der Veröffentlichung aber mit einem gezielten Keulenschwung aus den Latschen.
Aus Spaß wird ernst
Auf dem Weg zum Finale von Caveman Ninja klettern wir ins Maul eines riesigen Dinos und erlegen in dessen Eingeweiden einen fliegenden Teufel. Warum ein Teufel der Endboss ist? Wieder gibt es (außer dem deutschen Übersetzungsfehler) keinen ersichtlichen Grund, aber das ist uns damals auch egal.
Denn so richtig ernst nehmen wir die Steinzeit-Thematik damals nicht, weil es eben auch die Entwickler nicht tun. Caveman Ninja gehört nämlich zur gleichen Kategorie Spiel wie Chuck Rock, in dem ein Höhlenmensch Gegner mit seiner Wampe (!) ausschaltet, oder B.C. Kid, einem hüpfenden Kleinkind im Fellkostüm.
Dass man auch die Steinzeit für Erwachsene aufbereiten kann, wird erst in den 2000er-Jahren ein größeres Thema - zum Beispiel durch Peter Molyneux' Project B.C., das im Jahr 2004 aber leider eingestellt wird. Deshalb haben wir als Steinzeit-Fans auch freudestrahlend unsere Keule aus der Mottenkiste geholt, als wir von einem Far-Cry-Titel im Urzeit-Setting gehört haben.
Denn unsere Vorfahren liefern genug Stoff für alle möglichen Arten von Spielen: Solche, in denen es blutig und animalisch zugeht. Und solche, in denen jede Menge Humor ins Modul gestopft wurde - so wie bei Joe und Mac, ihren Höllenmädels, den dämlich grinsenden Neandertalern und natürlich den riesig-knuffigen Dinosauriern.
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