Dass Andrzej Sapkowski, der Autor der Witcher-Bücher, nicht der größte Fan der Adaptionen ist, ist kein Geheimnis. Schon mehrfach machte er klar, dass ihm die Videospiele nicht sonderlich gut gefielen. In einem AMA (Ask me Anything) hat er sich nun erneut dazu geäußert und der Community mitgeteilt, was ihn ganz besonders gestört hat.
"Ich habe nie irgendwelche Witcher Gryffindors oder Slytherins eingebaut"
Die Rede ist von den Schulen, die in den Spielen eine wichtige Rolle Spielen. Da wären etwa die wohl wichtigste – die Schule des Wolfs. Aber auch die Greifen- und Bärenschule hatten einen Auftritt. Dabei sind diese Elemente nicht Teil der Original-Vorlage und laut Sapkowski sogar "erzählerisch falsch".
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Im oben genannten AMA stellte der User CranEXE Sapkowski die Frage, wie die neuen Schule aus den Spielen fände und ob er selbst plant, neue hinzuzufügen. Der hatte eine sehr ausführliche Antwort parat.
Das Thema „Hexerschulen“ erfordert [...] eine längere Erklärung. Ein einziger Satz über eine „Schule des Wolfes“ fand auf mysteriöse Weise den Weg in „Der letzte Wunsch“. Später hielt ich ihn für nicht weiterentwicklungswürdig und erzählerisch unkorrekt, ja sogar schädlich für die Handlung. Daher habe ich später nie wieder Hexer-Gryffindors oder -Slytherins erwähnt oder darauf Bezug genommen. Niemals. Dieser eine Satz reichte jedoch aus. Adaptoren, insbesondere Videospielentwickler, haben sich mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit an diese Idee geklammert und diese „Hexerschulen“ auf wunderbare Weise vervielfacht. Völlig unnötig.
Es wird also sehr klar, was Sapkowski von den Schulen hält. Er geht aber sogar noch etwas weiter und überlegt tatsächlich, die betreffende Stelle aus der Geschichte zu streichen.
Ich bin mir immer noch unsicher, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Vielleicht werde ich den Weg des geringsten Widerstands gehen und den Satz über die „Schule“ aus zukünftigen Ausgaben von „Der letzte Wunsch“ streichen. Oder vielleicht werde ich das Thema in späteren Büchern irgendwie erweitern und klären.
Auf die Frage, was er generell über die TV- und Videospieladaptionen denke, antwortete er weniger direkt. Es gäbe keine Berührungspunkte zwischen dem Original und den jeweiligen Umsetzungen und es sei generell unmöglich, das geschriebene Wort verlustfrei zu übertragen. Daher bestehe auch "keine Notwendigkeit, die Überlegenheit des geschriebenen Wortes gegenüber Bildern zu beweisen".
Was denkt ihr darüber? Haltet ihr die Schulen für eine gute Ergänzung oder hättet ihr euch gewünscht, dass sich die Autoren der Videospiele mehr an die Vorlage halten und weniger eigene Ideen ergänzen? Schreibt es uns gern in die Kommentare!
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