Xbox Series X bekommt erstmal keine Exklusiv-Spiele & das ist der Grund

Mit der Entscheidung, alle First-Party-Titel zunächst auch noch für die Xbox One zu bringen, hat Microsoft für Aufsehen gesorgt. Phil Spencer erklärt die Entscheidung.

Die Xbox Series X bekommt erstmal keine Exclusives. Die Idee dahinter hat Phil Spencer nun erklärt. Die Xbox Series X bekommt erstmal keine Exclusives. Die Idee dahinter hat Phil Spencer nun erklärt.

Anfang Januar war bekannt geworden, dass Microsoft alle First-Party-Titel 2020/2021 Cross-Gen veröffentlichen will, also sowohl für die neue Xbox Series X als auch die Xbox One. Demnach gibt es erstmal keine Exclusives für die nächste Xbox, wenn die Ende 2020 erscheint.

Eine Entscheidung, die viele verwunderte und von Xbox Game Studios-Chef Matt Booty damit begründet wurde, dass man jedem Käufer mit diesem Strategie das Gefühl geben wolle, eine gute Investition getätigt zu haben.

Jetzt hat sich Xbox-Chef Phil Spencer noch einmal zu diesem Thema geäußert und Microsofts Gedanken dahinter im Gespräch mit dem Gamertag Radio Podcast noch einmal erklärt.

Der Spieler im Zentrum

Spencer sagte, dass die Vision hinter dieser Entscheidung sei, den Spieler in den Mittelpunkt zu stellen, nicht das Gerät. Diese Vision habe es schon 2016 gegeben, als entschieden wurde, alle großen Xbox-Spiele auch für Windows PCs zu bringen. Damals hätten ihn, also Spencer, selbst Mitglieder seines eigenen Teams komisch angeschaut.

Das würde aber nichts an dieser Vision ändern. 2 Milliarden Menschen auf dem Planeten würden Videospiele spielen und diese Zahl werde sich vermutlich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Und für diese wachsende Masse an Spielern sieht Spencer einen bestimmten Auftrag.

"Unser Job als Plattform ist es es, die breiteste Plattform für Spieler zu werden mit der größten Auswahl an Spielen - die man entweder alleine oder mit Freunden spielen kann. "

Spieler seien aber natürlich unterschiedlich, deswegen müsse man differenzieren. Ziel sei es, möglichst für alle Bedürfnisse ein Angebot zu haben, eben in dem man den Spieler in den Mittelpunkt stellt. Zu dieser Strategie würden auch Services wie Xbox Game Pass beitragen, schließlich könne es sich nicht jeder leisten, regelmäßig 60 Dollar/Euro für ein neues Spiel auszugeben.

Vergleich mit dem PC

Spencer verglich die "Exclusive/Nicht-Exclusive"-Diskussion mit dem PC-Ökosystem. Dort würden auch viele Spiele erscheinen, die aktuelle Hochleistungs-PCs ausreizen und dementsprechend aussehen würden. Die gleichen Titel würden aber auch auf Systemen laufen, die mehrere Jahre alt sind.

Und genau in diesem Punkt - Erreichbarkeit - liegt laut Spencer der Knackpunkt.

"Natürlich haben wir unsere Strategie mit der Xbox Series X gebaut. Wir wollten eine Spielkonsole bauen, die das bestmögliche auf den TV bringt und einzigartige Möglichkeiten für Spieledesigner bietet. Aber wir wollten nicht, dass das zum Ausschluss aller anderen führt."

Spieleentwickler hätten immer das Ziel, das größtmögliche Publikum zu erreichen. Natürlich gebe es immer Kompromisse, aber man habe gesehen, dass dass in der heutigen Zeit die Spieler vor allem mit ihren Freunden spielen wollen - unabhängig vom System.

Microsoft geht einen neuen Weg

An Spencers Aussagen lässt sich sehr gut erkennen, dass Microsoft in der nächsten Generation vermutlich einen etwas anderen Weg gehen wird als Konkurrent Sony. Denn die Redmonder verfolgen eine wesentlich übergreifendere Strategie, abgekoppelt von der neuen Konsole, die ja anscheinend ohnehin nur eine Serie in einer Reihe von mehreren sein wird.

Der Service-Gedanke steht wesentlich stärker im Mittelpunkt und ist vermutlich etwas, an das sich viele Spieler vermutlich erst noch gewöhnen müssen. Was Microsoft grundsätzlich vorschwebt, wird aber immer deutlicher.

Statements zur VR und generellen Entscheidungen: Im gleichen Interview äußerte sich Phil Spencer unter anderem auch zum Thema VR und kündigte bei der Series X "mutige Ideen" an, ohne diese jedoch zu nennen.

Was haltet ihr von Microsofts Strategie?

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