Die Kluft in Assassin's Creed ist zum Morden eigentlich richtig unpraktisch

Um unauffällig zu morden, ist die traditionelle Assassinen-Uniform nicht nur unpraktisch, sondern auch gefährlich, findet Ann-Kathrin.

Nicht jeder Assassine hat eine praktische Arbeitskleidung Nicht jeder Assassine hat eine praktische Arbeitskleidung

Gerade die Assassinen aus den früheren Teilen wie Ezio, Altair oder Edward Kenway tragen im Einsatz sehr charakteristische Arbeitskleidung. Je genauer ich mir die jedoch ansehe, desto mehr zweifle ich daran, dass sich irgendjemand bei der Bruderschaft Gedanken darüber gemacht hat, ob sie sich im Assassinenalltag bewähren würde. Manche Teile der Ausrüstung könnten sich sogar als lebensgefährlich erweisen.

Problem 1: Das Cape

Ich erkläre das mal am Beispiel von Ezio. Als allererstes wäre da sein Cape. Das hat keinen besonderen Sinn, außer schick auszusehen. Es ist nicht Pfeil- oder kugelsicher und er kann sich auch nicht wie ein Flughörnchen damit von Gebäuden stürzen. Was macht es also dann? Meiner Meinung nach könnte es für wirklich unangenehme Unfälle sorgen. Denn alles, was lang und flatterig ist, ist dafür prädestiniert, irgendwo hängen zu bleiben.

Stellt euch vor, Ezio schleicht sich durch ein Schloss, bleibt aber mit dem Cape an einer Türklinke hängen und schlägt die Tür mit einem Krachen zu, das im ganzen Gebäude zu hören ist. Oder er verfängt sich, während er an einem Gebäude hoch- oder herunterklettert. Gerade, wenn er mehrere Meter auf einmal macht, könnte er so den Halt verlieren und in die Tiefe stürzen.

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Wenn es wirklich unglücklich kommen sollte und sich alles gegen Ezio verschworen hat, könnte der Meuchelmörder auch mit seinem Flattercape in einem vorbeifahrenden Kutschenrad hängenbleiben und durch den Schlamm unter die Kutsche gezogen werden. Ich glaube nicht, dass sowas im Assassinentrining enthalten ist.

Problem 2: Die Kapuze

Als nächstes sehe ich in der Kapuze eine Gefahr. Sicher, sie ist perfekt dafür geeignet, in einer Gruppe Mönche unterzutauchen. Und wenn einfach niemand Ezios Gesicht sehen soll, erweist sie sich ebenfalls als praktisch. Aber was, wenn Ezio etwas sehen will, zum Beispiel bei einer Verfolgung oder sogar im Kampf?

Wenn er möglichst unauffällig in der Nähe seiner Ziele bleiben will, darf er nicht die ganze Zeit zu ihnen herüber starren, sondern muss sie aus dem Augenwinkel im Blick behalten. Sonst schöpft doch jeder sofort Verdacht. Im Spiel erledige ich das dank Third-Person-Sicht für ihn. Aber stellt euch mal vor, er wäre allein. So eine Kapuze wird doch beim Aufsetzen zu Scheupklappen, da kann er niemanden aus dem Augenwinkel im Blick behalten weil sein Sichtfeld noch maximal so breit ist wie das von einem Kutschpferd.

Ob Ezio überhaupt sehen kann, wo er genau hinspringt? Ob Ezio überhaupt sehen kann, wo er genau hinspringt?

Im Kampf das gleiche. Wenn er Feinde nicht sehen kann, weil sie von der Seite angreifen, ist Ezio schutzlos Tritten oder Pfeilen ausgeliefert. Würde ich nicht für ihn die Situation im Auge behalten, wäre er doch aufgeschmissen. Und der Trend hielt sich hartnäckig. Von Bayek in Ägypten bis zu Desmond Miles in der Gegenwart: Alle tragen sie irgendeine Art von Kapuze, später sogar Helme, wie Alexios und Kassandra. Aber der schützt wenigstens ihren Kopf im Kampf, unterm Strich scheinen die beiden generell deutlich besser gewappnet zu sein.

Problem 3: Die Gürtelschnalle

Und zuletzt sollten sich die Assassinen vielleicht auch ein bisschen Gedanken um ihren Schmuck machen. Denn wer wie Ezio das Logo seines Geheimbundes mitten auf dem Bauch, umrahmt von einem scharlachroten Tuch trägt, kann nicht erwarten, inmitten von Templern unentdeckt zu bleiben.

"Guten Abend, bitte schauen Sie nicht auf dieses riesige Logo auf meinem Bauch, das ist mein Geheimbund." "Guten Abend, bitte schauen Sie nicht auf dieses riesige Logo auf meinem Bauch, das ist mein Geheimbund."

Die beiden Bünde bekämpfen sich seit Jahrhunderten, mittlerweile dürfte doch jeder wissen, wie das Logo der Gegner aussieht. Und das dann mitten auf den Bauch zu packen halte ich für wirklich unklug. Das gleiche gilt übrigens auch für unseren Helden in Assassin's Creed 3. Dass Ezio und Co überhaupt so lange unentdeckt bleiben konnten, ist mir wirklich ein Rätsel.

Assassinen späterer Teile verzichten übrigens darauf, vielleicht hat sich herausgestellt, dass Aufmerksamkeit genau das ist, was wie Bruderschaft nicht will. Außenwerbung lohnt sich vielleicht für einen Schlüsseldienst oder einen Klempner. Im Geheimen agierende Assassinen sollten meiner Meinung nach jedoch die Finger davon lassen.

Aber vielleicht bin ich auch nur zu kleinlich, und Ezio und Konsorten haben alle fragwürdigen Details bereits in ihrem Training bedacht. Wie seht ihr das?

Wie würdet ihr einen Assassinen ankleiden?

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