Fazit: Diablo 4 im Langzeit-Test: Zu wenig für ein Meisterwerk

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Fazit der Redaktion

Kevin Itzinger
@aldred138

Ich kann nur schwer schätzen, wie viele Stunden ich seinerzeit in Diablo 2 gesteckt habe und auch mit Diablo 3 hatte ich vor allem nach dem Release des Addons eine Menge Spaß. Trotzdem werde ich beide Teile wohl nie wieder spielen, da Diablo 4 das Beste aus beiden Spielen vereint und diese Elemente noch in allen Belangen besser macht.

Am meisten begeistert mich allerdings, wie Blizzard es geschafft hat, den perfekten Sweet-Spot im Genre zu finden, ohne aber Kompromisse dabei einzugehen. Möchte ich am Abend einfach die Konsole anschalten, durch Monsterhorden metzeln und nicht ewig darüber nachdenken, ob mir die gerade gefundene Rüstung tatsächlich einen spürbaren Nutzen bringt, kann ich das problemlos machen. 

Habe ich aber Lust, richtig tief in die Systeme einzusteigen und jedes kleine Prozent Stärke aus meinem Charakter zu kitzeln, während ich durch Dungeons wüte, die mir alles abverlangen, kann ich das spätestens ab Level 50, in den höheren World-Tiers und im Endgame ebenso machen. Egal, wie mir gerade der Sinn steht, das Spiel lässt mir freie Wahl. Beide Erlebnisse funktionieren ganz hervorragend und sorgen für eine Menge Spaß.

Auch wenn ich seit der Ankündigung voller Vorfreude auf Diablo 4 war, hätte ich nicht erwartet, dass uns ein so durchdachtes und unterhaltsames Gesamtpaket erwartet, das bereits zum Release schon so viele Inhalte in sich birgt, dass ich mir sicher bin, dass ich in den nächsten Wochen nicht viel Zeit in anderen Spielen verbringen werde.

Natürlich gibt es hier und da ein paar Kritikpunkte. Die Geschichte verschenkt ein wenig Potenzial, insbesondere von Lilith habe ich mir etwas mehr erwartet. Auch am Balancing zwischen den Klassen muss Blizzard noch etwas schrauben. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass ich während der Testzeit nicht nur das bisher beste Diablo, sondern auch den spaßigsten und rundesten Vertreter des Hack and Slay-Genres erlebt habe.

Stephan Zielke
@gamingUndKatzen

Ich habe in einigen Artikeln keinen Hehl daraus gemacht, dass ich Activision Blizzard in Sachen Diablo 4 nur ungefähr so weit traue, wie ich Bobby Kotick werfen könnte. Doch ich wurde von dem Spiel nicht nur angenehm überrascht, sondern auch eines Besseren belehrt.

Die Kampagne leistet genau das, was sie tun muss. Sie motiviert mich bis Level 50 und dann kann ich sie ignorieren. Sie hatte ihre Längen und aus Lilith hätte man bedeutend mehr machen können, aber auf der anderen Seite erinnere ich mich nicht mal an die Geschichte von Diablo 3 und ich habe mehrere 1000 Stunden in dem Spiel versenkt.

Danach brilliert Diablo 4 weit mehr als seine Vorgänger. Das Endgame greift sehr gut ineinander. Kopfgelder, Alptraumdungeons, das Paragonbrett und sogar das PvP binden sich nahtlos in die offene Welt ein. Jeder Gegenstand hat Bedeutung für die Builds und alle Klassen haben ein ganz eigenes Feeling, so dass ihr Stunden mit dem Feintuning eures Charakters verbringen könnt. Ich kann mir nicht vorstellen, nochmal zu den vorherigen Teilen zurückzukehren.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was uns in den kommenden Seasons erwartet. Ich hoffe mal, es sind nicht nur neue schicke Shop-Items.

Dennis Michel
@DemiG0rgon

"Leveln und Looten, das muss drin sein in nem Spiel", wie einst ein weiser Mann sagte – und exakt diese Motivationsspirale begeistert mich jetzt seit knapp 25 Jahren. Diablo 4 ist hier keine Ausnahme, ganz im Gegenteil. Diablo 4 ist für mich im jetzigen Zustand das beste Blizzard-Spiel seit Starcraft 2 und ich hoffe sehr, dass sich daran auch nach Release mit Blick auf den Shop und die Battle Passes nichts ändert.

Diablo 4, da bin ich bei Kevin und Stephan, ist mit beiseite gelegter Nostalgiebrille klar das beste Spiel der Reihe. Von der düsteren Atmo, über das wuchtige Geschnetzel bis rein ins packende Endgame, Blizzard gelingt hier ein sehr gutes Spalier zwischen einer fantastischen Casual-Erfahrung und einem fordernden Abenteuer für Hardcore-Fans, die alles aus den vielschichtigen Mechaniken herauskitzeln wollen. Die MMO-Ansätze, das nur kurz, haben mich letzten Endes nicht gestört, auch wenn ich sie keinesfalls gebraucht hätte.

Vom für mich perfekten ARPG-Erlebnis ist das Spiel jedoch noch ein Stück entfernt – was mit Blick auf die Seasons aber auch vollkommen in Ordnung ist. Nach wie vor stört mich das Fehlen einer transparenten Karte, Edelsteine fluten weiterhin mein Inventar und die Geschichte rund um Lilith und Inarius schöpft bei Weitem nicht ihr Potential aus. Zudem hätte sich Blizzard bei der Wahl der Klassen mehr trauen müssen. Die fünf vorhandenen spielen sich zwar gut, bieten aber nicht die Frische, die ich mir für Diablo 4 gewünscht hätte.

Der Release ist allerdings hoffentlich erst der Anfang einer langen Reise für das Spiel, die kontinuierlich verbessert und mit frischen Highlights gespickt wird – zumindest, wenn Blizzard wie zuletzt auf seine Kern-Community hört, Feedback zeitnah umsetzt und nicht im Nachgang durch grausige Mikrotransaktionen jeglichen Spielspaß verbannt.

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