Doom The Dark Ages: Mit diesem HDR-Trick verbessert ihr die Grafik des Shooters deutlich

Das neue Doom hat ein HDR-Problem und erscheint sehr blass. Wir haben die Ursache gefunden und mit diesem Trick zaubert ihr eine richtig schicke Grafik aus dem Spiel.

Dem Slayer geht mit diesem HDR-Workaround ein Licht auf – wortwörtlich. Dem Slayer geht mit diesem HDR-Workaround ein Licht auf – wortwörtlich.

The Dark Ages beschreitet mit der aktuellen Version der id Tech-Engine neue Technikpfade und vor allem die dynamische Ray-Tracing-Beleuchtung weiß zu gefallen. Wir haben aber leider auch einen Rückschritt bemerkt: die HDR-Ausgabe.

Während Doom Eternal noch ein absoluter Referenztitel mit der erweiterten Farbdynamik war, sieht der jüngste Spross der Slayer-Saga erschreckend blass aus, regelrecht ausgebleicht. Wir haben uns daher angschaut, woran das liegt, und wie sich das Problem lösen lässt. So viel lässt sich schon vorab sagen: The Dark Ages kann gutes HDR, aber dafür ist ein Workaround notwendig.

Das Problem: The Dark Ages ist eher The Grey Ages

Beim HDR-Mastering von The Dark Ages ist anscheinend etwas gehörig schiefgegangen. Denn im Gegensatz zum Eternal-Vergänger kennt die Mittelalterballerei kein echtes Schwarz mit 0 Nits.

Stattdessen sind Schwarzwerte durchgängig auf circa 0,22 Nits erhöht. Das klingt erstmal nach nicht viel, führt in der Praxis aber zu einer blassen Bildausgabe und ausgebleichten Schattierungen, da jedes Hundertstel in diesem Helligkeitsbereich zu einem Grau statt einem Schwarz führt.

Mit den Standard-Einstellungen landet selbst das stockfinstere Start-Level bei 0,25 Nits und der daraus resultierende Grauschleier bleicht das gesamte HDR-Bild aus. Mit den Standard-Einstellungen landet selbst das stockfinstere Start-Level bei 0,25 Nits und der daraus resultierende Grauschleier bleicht das gesamte HDR-Bild aus.

Ob die Ursache die auffällig implementierte Filmkörnung, ein misslungenes Mastering bei den Schwarztönen oder ein Bug ist, lässt sich allerdings nicht ableiten. Wohl aber zwei Lösungsansätze, mit denen ihr die HDR-Ausgabe zum Teil massiv verbessern könnt.

Variante 1: Der Farbblindheits-Trick

  • notwendige Einstellungen (allesamt im Grafik-Menü):
    • HDR-Kalibrierung
      • Max. Nits: anhand unserer Tabelle unten
      • Mittelpunkt: 8.50
      • Helligkeit: 2.20
      • Papierweiß-Nits: 90
      • Sättigung: 1.07
    • Zugänglichkeit
      • Render-Modus: wählt eine Farbblindheit aus, egal welche
      • Intensität: 0 Prozent
      • Stärke: 0 Prozent
      • Kontrast: 72 bis 79 Prozent (unsere Empfehlung: 73)
      • Helligkeit: 20 bis 40 Prozent (unsere Empfehlung: 30)

In The Dark Ages ist es nur dann möglich, den Bildkontrast zu steuern, sofern ihr den Farbblindheitsmodus zweckentfremdet, wie die Community des HDR-Experten GamingTech auf Youtube herausgefunden hat:

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Auf Basis des Community-Funds haben wir dann auch noch einmal nachjustiert: Stellt die Intensität und Stärke auf 0 Prozent und legt dann den Kontrast über die Farbblindheitsoption fest. In einem Bereich von 72 bis 79 Prozent erreicht ihr gute Schwarzwerte im Bereich von circa 0,04 Nits. Je höher der Kontrast, desto dunkler werden sämtliche Schattierungen, übertreibt es also nicht.

Über die Helligkeit in den Farbblindheitseinstellungen steuert ihr dann auch die Helligkeit des gesamten Bildes und erzeugt mehr 'Punch'. Wir empfehlen dahingehend in etwa 30 Prozent, da helle Areale somit nicht allzu grell leuchten und der grundsätzliche Look von The Dark Ages erhalten bleibt. Ihr könnt hier aber variieren, je nachdem, ob ihr es noch eine Spur heller oder dunkler haben wollt.

Wundert euch übrigens nicht: Tutorial-Videos, Ladebildschirme und Menüs erscheinen auf einmal viel zu dunkel, das lässt sich mit der Methode aber nicht vermeiden.

Testvideo: Wer Shooter mag, kommt an Doom: The Dark Ages nicht vorbei! Video starten 19:36 Testvideo: Wer Shooter mag, kommt an Doom: The Dark Ages nicht vorbei!

Abseits der Farbblindheitseinstellungen haben wir noch ein paar Anpassungen bei der HDR-Kalibrierung vorgenommen, da wegen der Kontraständerung die Nits-Kurve des Spiels ein Stückchen verschoben ist. Richtet euch bei den maximalen Nits (also der Leuchtintensität beziehungsweise Leuchtdichte des Bildes) einfach nach unserer Tabelle, um Clipping-Fehler so gut es geht zu vermeiden:

Ingame-Einstellungechte Spitzenhelligkeit des TVs
300 Nits600 Nits
400 Nits700 Nits
500 Nits800 Nits
600 Nits1.000 Nits
700 Nits1.200 Nits
1.000 Nits1.600 Nits
1.200 Nits2.000 Nits
1.400 Nits2.500 Nits
1.800 Nits3.000 Nits
2.100 Nits3.500 Nits
2.500 Nits4.000 Nits

Wie ihr die Spitzenhelligkeit eures Fernsehers herausfindet, erfahrt ihr hier:

Vergesst auch nicht die Papierweiß-Nits, da damit die Leuchtintensität des HUDs festgelegt wird. Auch diese Einstellung ist aufgrund des Kontrast-Workarounds um ein paar Stufen erhöht.

Darüber hinaus haben wir noch beim Mittelpunkt und der HDR-Helligkeit nachgeholfen, um eine bessere Schattendurchzeichnung zu erhalten. Darauf basiert auch unsere Nits-Tabelle, in der wir die Helligkeit des Workarounds für euren TV umgerechnet haben.

Variante 2: Das Beste aus den HDR-Settings ohne Trick herausholen

  • Max. Nits: Anhand eures Fernsehers
  • Mittelpunkt: 7.6 bis 8.00
  • Helligkeit: 1.65 bis 1.85
  • Papierweiß-Nits: 165
  • Farbsättigung: 1.07

Wir haben auch ohne die Farbblindheitsoptionen experimentiert und versucht, über den HDR-Mittelpunkt und die HDR-Helligkeit die schlechten Schwarzwerte zu kontern. Auch das führte zu einer Besserung, allerdings ließ sich das Schwarz auf nur 0,10 Nits verringern, inklusive kleineren Einbußen bei der Gesamthelligkeit des Bildes.

Keine schlechte Wahl, aber der Workaround funktionierte für uns besser.

Und SDR?

Verfügt euer Fernseher nicht über HDR, kann über die Gamma-Kurve eine bessere Schwarzdarstellung erreicht werden. Richtet euch dabei einfach nach der Kalibrierung und passt den Slider nach den Anweisungen auf dem Bildschirm an.

Aber auch mit SDR kann sich der Farbblindheits-Trick lohnen. Wir haben uns dabei auf folgende Werte festgelegt:

  • Gamma: 0.85
  • Render-Modus: wählt eine Farbblindheit aus, egal welche
  • Intensität: 0 Prozent
  • Stärke: 0 Prozent
  • Kontrast: 80 Prozent
  • Helligkeit: 40 bis 50 Prozent

Hier seht ihr den Unterschied, der dadurch entsteht:

SDR ohne Workaround (Gamma: 0,95) SDR mit Workaround (Gamma: 0,85 40% Helligkeit) SDR ohne Workaround (Gamma: 0,95) SDR mit Workaround (Gamma: 0,85 / 40% Helligkeit)

Mit dem Workaround werden die Kontraste deutlicher herausgearbeitet, aber die Helligkeit nimmt auch zu.

Gar kein schlechtes Ergebnis also und es wird somit auch bei SDR klar, dass Doom: The Dark Ages über eine kontrastärmere Bildausgabe verfügt, als der Brachial-Shooter eigentlich haben müsste. Ob id Software noch etwas daran ändert, ist nicht klar, denn aufgrund der grauen Filmkörnung kann es sich auch um eine bewusste Entscheidung handeln. Unserer Ansicht nach verfehlt sie allerdings dann ihr Ziel.

Ist euch die HDR-Ausgabe auch so störend aufgefallen wie uns? Habt ihr vielleicht noch einmal andere Werte verwendet? Lasst es uns wissen!

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