Die FIFA hat keine Lust mehr auf einen Exklusiv-Deal mit EA - Andere Entwickler möglich

Die FIFA kündigt an, den Exklusiv-Vertrag mit EA Sports nicht verlängern zu wollen. Stattdessen sollen die Lizenzen an mehrere Kooperationspartner gehen.

FIFA könnte im kommenden Jahr anders heißen. FIFA könnte im kommenden Jahr anders heißen.

EA Sports und die FIFA befinden sich momentan in einer Pattsituation. Der Exklusiv-Deal zwischen den beiden Großmächten läuft 2022 aus, und laut einem Bericht der New York Times verlangt die Fußball-Organisation eine Milliarde Dollar für die Nutzung der Namensrechte – und das alle vier Jahre.

FIFA bald unter neuem Namen? EA möchte diese Summe offenbar nicht bezahlen und spielt ganz offen mit der Idee, ihre Fußballsimulationen umzubenennen. Nach EA geht nun auch die FIFA in die Offensive, und alles deutet momentan auf ein Scheitern des Deals hin.

Es wird wohl kein FIFA 23 geben

In einem Blogeintrag auf der eigenen Internetseite positioniert sich die FIFA ganz klar gegen einen weiteren Exklusiv-Vertrag mit EA. Man sei „begeistert von der Zukunft von Gaming und eSports für den Fußball“. Diese Bereiche sollten laut dem Statement nicht von einer einzigen Partei (EA) kontrolliert werden. Weiter heißt es:

Die Zukunft von Gaming und eSports für Fußball-Stakeholder muss beinhalten, dass nicht alle Rechte von einem Unternehmen kontrolliert und ausgenutzt werden.

Was bedeutet das? Die FIFA möchte ihre Möglichkeiten im Gaming-Bereich in Zukunft „maximieren“. Und das sieht die Organisation offensichtlich nicht gegeben, wenn EA erneut der einzige Vertragspartner wäre. Schon jetzt gibt es angeblich einen „aktiven Wettstreit“ mehrerer Mobile- und Technologie-Unternehmen, die um eine Zusammenarbeit mit der FIFA konkurrieren:

Als Konsequenz beschäftigt sich die FIFA mit einigen Akteuren der [Gaming-]Industie, darunter Entwickler, Investoren und Analysten [...]. Das Ergebnis soll sicherstellen, dass die FIFA mehrere passende Akteure mit spezialisierten Fähigkeiten an der Hand hat, um aktiv das beste Erlebnis und Angebot für Fans und Konsumenten zu schaffen.

Die Hintergründe zur Forderung der FIFA erfahrt ihr hier:

Wie geht es weiter? Eine Verlängerung des exklusiven Vertrags zwischen der FIFA und EA ist inzwischen so gut wie ausgeschlossen. Zu offen kommunizieren beide Seiten ihre Ablehnung.

Allerdings ist es noch möglich, dass EA den Namen der FIFA und ihrer Lizenzen weiter verwendet, nur eben nicht als einziger Publisher/Entwickler. In diesem Fall würde dann wohl der Preis fallen, denn die FIFA könnte ja durch weitere Kooperation Geld mit ihren Lizenzen einnehmen. Neben dem Konsolen-/PC-Spiel von EA gäbe es dann wohl separate Mobile-Games und eSports-Institutionen von anderen Unternehmen.

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Diese Lizenzen hängen an dem Deal

Im Fußballgeschäft steckt eine Menge Geld. Aber eine Milliarde Dollar ist trotzdem eine extrem hohe Forderung, wenn wir bedenken, dass in dem Deal mit der FIFA nicht viel drinsteckt. Letztendlich geht es um die Nutzung des Namens und um die Rechte an den Assets der Fußballweltmeisterschaften (Namen, Logos, etc.). Selbst eSports-Turniere möchte die FIFA selbst austragen.

Andere Lizenzen bleiben erhalten: Offizielle Spieler, Mannschaften und Ligen wird es auch weiterhin in den Fußball-Games von EA geben, ganz egal wie diese heißen. Denn dabei handelt es sich um andere Kooperation, die nichts mit der FIFA zu tun haben. Erst vor wenigen Tagen gab EA bekannt, dass der Vertrag mit der Spielergewerkschaft FIFPRO verlängert wurde, die über 65.000 Fußballprofis vertritt.

Würdet ihr die FIFA-Lizenzen gerne in anderen Spielen sehen? Und FIFA unter neuem Namen, ist das überhaupt vorstellbar?

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