Forza Motorsport im Test: Ein Rennspiel-Hit, dem seine Vorgänger trotzdem davon fahren

Mit Forza Motorsport läutet Entwickler Turn 10 ein neues Zeitalter der Reihe ein. Im Test für die Xbox Series X ist das aber nicht überall spürbar.

Forza Motorsport im Test für die Xbox Series X. Forza Motorsport im Test für die Xbox Series X.

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Auf Forza Motorsport mussten wir so lange warten wie auf noch keinen anderen Teil der Rennspielserie. Sechs Jahre schraubte Entwickler Turn 10 am neuen Ableger, im gleichen Zeitraum hätte das Studio in der Vergangenheit gleich drei Spiele veröffentlicht. 

Viel Zeit für eine grundlegende Überarbeitung und frische Impulse also, die laut Turn 10 die "nächste Generation" der Reihe einläuten soll. Jetzt ist das Ergebnis da und wir sind für unseren Test auf der Xbox Series X fleißig im Kreis gefahren. 

Die Ausrichtung seines Renners verändert Turn 10 wenig überraschend nicht: Auch Forza Motorsport ist ein Arcade-Rennspiel mit deutlichen Simulationsambitionen, das dank diverser Hilfen und Unterstützungen aber für alle zugänglich sein soll. 

Unsere Testversion
Für unseren Test von Forza Motorsport bekamen wir von Microsoft einen Download-Code zur Verfügung gestellt und spielten ausschließlich auf der Xbox Series X-Version und mit Controller. Der Titel ist aber auch mit ein paar technischen Einbußen auf der Xbox Series S und natürlich mit entsprechend kompatiblen Lenkrädern spielbar.

Eine Karriere mit zu wenig Feuer

Herzstück für Solo-Spieler*innen ist der Karriere-Modus ("Builders Cup"). Eine übergreifende Geschichte über den Aufstieg eines Fahrers bis in die Weltspitze solltet ihr hier aber nicht erwarten. Stattdessen besteht der Builder’s Cup lediglich aus mehreren in sogenannten Touren zusammengefassten Meisterschaften, die wir nach und nach abklappern. 

In der Karriere werden lediglich Meisterschaften abgeklappert, Auflockerungen in Form kleinerer Herausforderungs-Events gibt es nicht. In der Karriere werden lediglich Meisterschaften abgeklappert, Auflockerungen in Form kleinerer Herausforderungs-Events gibt es nicht.

Die Cups sind zwar thematisch unterschiedlich (z.B. "Sportlimousinen" oder "legendäre Kleinwagen"), folgen aber stets einem strengen Schema, das nicht variiert: In meist 5 bis 6 Rennevents absolvieren wir zunächst ein Training über drei Runden und fahren anschließend das Rennen selbst. Ist eine Meisterschaft geschafft, wird die nächste freigeschaltet und es geht wieder von vorne los. 

Dieser immer gleiche Ablauf hat beim Test dafür gesorgt, dass sich der Builder’s Cup schon nach kurzer Zeit enorm repetitiv angefühlt hat. Wirkliche Höhepunkte fehlen, selbst die Abschluss-Events einer jeden Tour – bei denen wir meist ein besonders starkes Auto bekommen – können diese Monotonie  nicht auflockern, zu der auch die dröge Präsentation beiträgt.

Der umfangreiche Fuhrpark hat einiges zu bieten, darunter auch zahlreiche alte Schätzchen wie diesen VW Golf GTI der ersten Generation. Der umfangreiche Fuhrpark hat einiges zu bieten, darunter auch zahlreiche alte Schätzchen wie diesen VW Golf GTI der ersten Generation.

Vor jeder Meisterschaft gibt es zwar ein kurzes Filmchen, in der ein Sprecher etwas zu den Fahrzeugen des jeweiligen Cups erzählt, vom Hocker haut uns das aber ebenso wenig wie die kurze Jubelsequenz unseres Fahrers nach Ende eines Rennens. Hier wäre eindeutig mehr drin gewesen. 

Online-Pflicht
Um sämtliche Modi wie die Karriere in Forza Motorsport spielen zu können, benötigt ihr eine permanente Internetverbindung. Ist eure Konsole offline, steht lediglich der “Freies Spiel”-Modus zur Verfügung.

Die Konkurrenz macht es besser

Wie es besser gehen kann, zeigt übrigens ausgerechnet der große Konkurrent Gran Turismo 7 von Sony. Hier ist die Präsentation zwar gewöhnungsbedürftig, allerdings gibt es in der Karriere immer mal wieder nette Abwechslung in Form von kleinen Fahrprüfungen oder anderen Herausforderungen, die unseren Ehrgeiz kitzeln und ganz nebenbei auch noch das Verständnis für den Rennsport oder Fahrmanöver verbessern. 

Selbst im mittlerweile sechs Jahre alten Vorgänger Forza Motorsport 7 war die Karriere im direkten Vergleich mit zahlreichen kleinen Challenge-Events abwechslungsreicher und dynamischer. Die Reihe war also schon einmal auf einem höheren Level, das neue Forza ist also zumindest in Punkto Karriere eher ein Rückfall als ein angemessener Neustart. 

Forza Motorsport - So sehen die ersten Minuten im Xbox-Rennspiel aus Video starten 17:51 Forza Motorsport - So sehen die ersten Minuten im Xbox-Rennspiel aus

Mit einem Hauch von Rollenspiel

Dass der Builder’s Cup keinen kompletten Motorschaden erleidet, liegt vor allem an einem neu implementierten Progressionssystem. Neben normalen Erfahrungspunkten (für den Spielerfortschritt) und Credits (um neue Autos zu kaufen) sammeln wir in Forza Motorsport in Rennen jetzt auch sogenannte Auto-EP, indem wir beispielsweise überholen, Streckensegmente fehlerfrei fahren oder in Trainingssessions unsere Zeiten in bestimmten Abschnitten verbessern.

So leveln wir unsere aktuelle Karre nach und nach auf, jeder Stufenaufstieg schaltet neue Tuning- und Upgrade-Teile frei. Ein bisschen wie in einem Rollenspiel also, nicht umsonst benutzt Turn 10 im Zusammenhang mit Forza Motorsport auch das Wort "Car-PG".

Bevor ein Fahrzeug in allen Kategorien getunet werden kann, müssen es erstmal gelevelt werden. Die wichtigsten Kategorien sind allerdings schnell erreicht. Bevor ein Fahrzeug in allen Kategorien getunet werden kann, müssen es erstmal gelevelt werden. Die wichtigsten Kategorien sind allerdings schnell erreicht.

Dieses System ist sowohl in optischer Hinsicht – am oberen rechten Bildschirmrand füllt sich bei Rennen kontinuierlich ein Balken – als auch für den gefühlten Fortschritt unheimlich motivierend und befriedigend, weil wir so unsere Lieblingsautos nach und nach in allen Bereichen verbessern können. Vorausgesetzt natürlich, wir fahren sie regelmäßig. 

Kurioserweise klappt das in der Karriere nur mäßig, weil die Autos hier regelmäßig aufgrund von Beschränkungen für die Meisterschaften gewechselt werden, aber glücklicherweise sammeln wir die Auto-EP auch in allen anderen Modi des Spiels.  

Reduzierter Umfang, der in einem Punkt besonders schmerzt

Apropos Autos: Vom Kleinwagen wie dem VW Golf GTI bis hin zu Hypercars wie dem Koenigsegg Jesko oder diversen Tourenwagen ist in der virtuellen Garage von Forza Motorsport alles dabei, was das Rennfahrer-Herz begehrt, und alle Boliden sehen auf der neuen Xbox-Generation besser aus als je zuvor. 

Sämtliche Fahrzeugmodelle sind mit einer fast schon absurden Liebe zum Detail nachgebaut, die sich sogar bis in die Innenräume samt funktionierender Armaturen (sogar mit Kilometerzähler!) erstreckt.

Die extrem detaillierten Karosserien lassen sich am besten im Showroom bestaunen – sogar Türen und Hauben lassen sich hier öffnen. Die extrem detaillierten Karosserien lassen sich am besten im Showroom bestaunen – sogar Türen und Hauben lassen sich hier öffnen.

Autos sahen in Forza Motorsport-Spielen schon immer hervorragend aus, aber das hier ist definitiv nochmal eine neue Qualität. Über 500 Karren gibt es insgesamt im Spiel. Das ist zwar weniger als im Vorgänger (da waren es noch mehr als 700), aber dennoch mehr als ausreichend.

Auch die Zahl der Strecken (20) ist im Vergleich zu Teil 7 (32) geschrumpft, und das schmerzt wesentlich mehr als die geringere Fahrzeugauswahl. Denn so düsen wir über viele Kurse regelmäßiger als uns lieb ist. 

Das soll keinesfalls heißen, dass die vorhandene Auswahl schlecht ist. Im Gegenteil, diese gefällt uns sogar ausnehmend gut. Forza Motorsport findet die nahezu perfekte Balance aus echten Strecken (z.B. Suzuka, Laguna Seca oder Mugello) und fiktiven Kursen wie dem Eagle Rock Speedway oder dem lauschigen Maple Valley, das bislang in fast jedem Forza Motorsport-Teil dabei war. 

Der Hakone Circuit gehört zu den neuen Strecken im Portfolio und setzt vor allem auf Hochgeschwindigkeitspassagen. Der Hakone Circuit gehört zu den neuen Strecken im Portfolio und setzt vor allem auf Hochgeschwindigkeitspassagen.

Auch die Neuzugänge wie der japanische Hakone Circuit mit den hübschen Kirschblütenbäumen am Streckenrand fügen sich insgesamt prima ein, können die kleinere Gesamtauswahl aber nicht kaschieren. Stadtstrecken gibt es gar nicht mehr im Programm, und dass insbesondere die legendäre Nürburgring-Nordschleife fehlt, empfinden wir fast schon als persönliche Beleidigung.

Turn 10 hat immerhin schon bestätigt, diese im Frühjahr 2024 nachliefern zu wollen – und das wird sicher nicht die letzte Piste sein, die zukünftig per DLC nachgeschoben wird.

Forza Motorsport als Plattform
Dass das neue Forza Motorsport keine Zahl im Titel hat, hat zum einen mit dem Reboot-Gedanken zu tun, aber noch einen anderen Grund. Wie Turn 10 mehrfach betont hat, ist das neue Forza als Plattform ausgelegt, die zukünftig mit Inhalten wie neuen Strecken, Autos und Touren erweitert werden wird. 

Der Himmel auf Rädern

Aber lahme Karriere hin, geschrumpfter Umfang zum Start her: die wahren Qualitäten eines Rennspiels zeigen sich immer noch auf der Piste. Und hier kann Forza Motorsport fast restlos überzeugen, ja sogar begeistern. "Schuld" daran sind vor allem drei Dinge.

Erstens: das Fahrverhalten. Turn 10 hat das komplette Physiksystem noch einmal grundlegend optimiert, und das merkt man auf der Strecke sofort. Jeder Bolide fährt sich spürbar anders und mit jeweils spezifischen Eigenheiten, das Gewicht wird ebenso wie die Reifen prima simuliert.

Wie so oft bei solchen Spielen fehlen uns natürlich die Erfahrungen mit solchen Autos in der Realität, Forza Motorsport zählt dennoch spielerisch ab sofort zusammen mit Gran Turismo 7 zum besten, was dieses Genre aktuell hergibt. 

Nachts und bei Regen lässt Forza Motorsport besonders deutlich seine Technik-Muskeln spielen. Das Wetter hat auch Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Nachts und bei Regen lässt Forza Motorsport besonders deutlich seine Technik-Muskeln spielen. Das Wetter hat auch Auswirkungen auf das Fahrverhalten.

Und das können nicht nur alle Rennspiel-Cracks genießen, sondern auch alle, die keine große Vorgeschichte mit diesem Genre haben. Zahlreiche Fahrhilfen wie ABS, Traktionskontrollen oder auch eine manuelle Rückspulfunktion erlauben selbst Einsteiger*innen schnelle Erfolge – aber auch dank der enorm umfangreichen Accessibility-Einstellungen ist dieses Forza so zugänglich wie nie. 

Zweitens: die KI. Die in insgesamt acht Stufen regulierbare künstliche Intelligenz der gegnerischen Fahrzeuge wirkt realistischer und dynamischer als in vielen anderen Rennspielen. Roboterhafte Ideallinienbeharrer sind uns jedenfalls selten aufgefallen, dafür aber angenehm "menschlich" wirkende Fehler wie Ausritte in Auslaufzonen oder Verbremser. Ausfälle wie abrupte Bremser auf Geraden gibt es zwar durchaus, die halten sich aber in Grenzen.

Die KI gehört zu den besseren im Rennspiel-Genre. Die Gegner legen teilweise ein unterschiedliches Verhalten an den Tag und machen menschlich wirkende Fehler. Die KI gehört zu den besseren im Rennspiel-Genre. Die Gegner legen teilweise ein unterschiedliches Verhalten an den Tag und machen menschlich wirkende Fehler.

Spätestens ab der sechsten Stufe muss man für gute Platzierungen dann richtig kämpfen. Ein Qualifying gibt es in der Karriere übrigens nicht, stattdessen einen interessanten Risiko-Belohnungs-Kniff: Wir können unsere Startposition im Feld selbst bestimmen. Je weiter vorne, desto wahrscheinlicher ist eine gute Endplatzierung, allerdings streichen wir dann auch deutlich weniger Credits ein. 

Accessibility-Optionen
Forza Motorsport bietet ein umfangreiches Optionsmenü für Barrierefreiheits-Einstellungen. Die Palette reicht dabei von Farbfehlsichtigkeits-Filtern, über einstellbare Untertitelgrößen und Audiodeskriptionen bis hin zu Fahrhilfen für blinde Spieler*innen – vorbildlich!

Ein echtes Next-Gen-Spiel – in Sachen Technik

Drittens: die technische Umsetzung. Von den detaillierten Autos haben wir ja bereits geschwärmt, aber auch der Rest des Spiels kann diese hohe Qualität halten.

Dank der dynamischen Beleuchtung wirken sowohl Fahrzeuge als auch Strecken wesentlich plastischer und realistischer als in jedem anderen Serienteil. Beispielsweise dann, wenn die Sonne tief steht und uns blendet.

Unter anderem durch die dynamische Beleuchtung sieht das neue Forza Motorsport noch einmal deutlich besser aus als alle seine Vorgänger. Unter anderem durch die dynamische Beleuchtung sieht das neue Forza Motorsport noch einmal deutlich besser aus als alle seine Vorgänger.

Ein echtes optisches Highlight sind zudem die dynamischen Tageszeiten- und Wetterverläufe. So starten wir beispielsweise auf trockenem Kurs in der Dämmerung und fahren bei kompletter Dunkelheit und Nieselregen über die Ziellinie. So etwas gab und gibt es zwar auch bei anderen Rennspielen, selten sah das aber so gut aus wie hier.

Dazu kommt eine immersive und herrlich direktionale Soundkulisse, bei der vor allem die realistischen Motorengeräusche herausstechen. Forza Motorsport ist nicht nur ein Augen- sondern auch ein Ohrenschmaus – abseits der seicht dahinplätschernden Menümusik jedenfalls.

All das führt zu einer intensiven Rennatmosphäre – insbesondere in der Cockpitperspektive – und dass sich Forza Motorsport einfach "richtig" anfühlt. Die Kernmechanik ist schlicht so gut, dass das viele kleinere Makel überstrahlt. Zu diesen gehören unter anderem das optisch enttäuschende Schadensmodell – selbst bei Frontalcrashs bekommen die Fahrzeuge nur Kratzer und ein paar Dellen – und das spielinterne Strafensystem. 

Das Strafensystem wirkt nicht immer fair. Hier werden wir von einem anderen Fahrer gerempelt und kassieren dafür eine saftige Zeitstrafe. Das Strafensystem wirkt nicht immer fair. Hier werden wir von einem anderen Fahrer gerempelt und kassieren dafür eine saftige Zeitstrafe.

Das checkt bei jedem Verlassen der Strecke oder kleineren Remplern, ob ein Verstoß vorliegt, was dann wiederum Zeitstrafen nach sich zieht. So lobenswert dieser Ansatz ist, so verbesserungswürdig wirkt er noch. Teilweise bekamen wir selbst für Rempler von Gegnern saftige Extrasekunden aufgebrummt, oder der gleiche Verstoß wurde mal geahndet und dann wieder nicht – das wirkt insgesamt noch ein wenig inkonsequent.

Bis zum letzten Bauteil anpassbar

Trotz des insgesamt geringeren Umfangs hat Forza Motorsport auch abseits der Strecke einiges zu bieten. Enthusiasten können im Tuning-Menü wirklich jeden kleinen Teilbereich des Autos anpassen und vom Kompressor über die Bremskraft bis hin zur Aerodynamik auch noch das letzte Fitzelchen aus der Karre holen – sofern die entsprechenden Auto-Level erreicht wurden. 

Wer darauf keine Lust hat, sein Auto aber trotzdem aufmotzen will, kann das Spiel praktischerweise auf Knopfdruck die passenden Teile einbauen lassen. Und anschließend auf der Strecke erleben, wie viel besser sich eine aufgemotzte Karre fahren kann. Denn auch genau dieses Fortschrittsgefühl transportiert Forza Motorsport sehr gut. 

Auf Wunsch können in den Wiederholungen auch die Telemetriedaten eingeblendet werden, was nachträgliche Analysen erleichtert. Auf Wunsch können in den Wiederholungen auch die Telemetriedaten eingeblendet werden, was nachträgliche Analysen erleichtert.

Wer Pause vom Karrieremodus braucht, kann per Editor eigene Rennveranstaltungen erstellen, in Zeitrennen gegen Geister anderer Spieler*innen antreten, sich gespeicherte Wiederholungen anschauen oder im obligatorischen Fotomodus schicke Bilder der eigenen Flitzer knipsen. Und Forza Motorsport wäre nicht Forza Motorsport, wenn hier der Lackeditor fehlen würde, mit dem kreative Naturen mithilfe zig unterschiedlicher Schichten und Muster komplett eigene Lackierungen erstellen können.

Der Multiplayer-Modus von Forza Motorsport

Selbstverständlich hat Forza Motorsport auch eine umfangreiche Multiplayer-Komponente. Einen Splitscreen-Modus gibt es allerdings nicht, der Fokus des Spiels liegt komplett auf Rennen über eine Online-Verbindung.

Hier können wir mit diversen Parametern eigene Rennen basteln und diese dann für Freunde oder die Allgemeinheit bereitstellen. Alternativ gibt es automatisch angebotene und regelmäßig wechselnde Veranstaltungen, in die man je nach Lust und Laune reinhüpfen kann – ein Fahrzeug mit den entsprechenden Vorgaben natürlich vorausgesetzt. Bei den Online-Rennen sammelt man auch Credits, Auto-EP und Erfahrungspunkte und es gibt im Gegensatz zur Karriere ein klassisches Qualifying.

Hier findet ihr alle Kameraperspektiven des Spiels zum durchklicken:

Außen (nah) Klassische Ansicht, die sich besonders für Einsteiger eignet.

Außen (weit) Sehr gute Übersicht um das Auto, gerade in Gegnerpulks.

Cockpit Bietet die beste Rennatmosphäre und Mittendrin-Gefühl.

Cockpit (ohne Lenkrad) Perfekt geeignet für alle, die selbst mit Lenkrad spielen.

Motorhaube Die etwas erhöhte Position erleichtert die Ansteuern von Kurven.

Stoßstange Liefert das beste Geschwindigkeitsgefühl.

Für unseren Test konnten wir den Multiplayer-Modus nur sporadisch ausprobieren, und auch wenn wir hier keine größeren Probleme feststellen konnten, erlauben wir uns in diesem Bereich noch kein finales Urteil. Hier wird ohnehin erst die Zeit zeigen, ob Forza Motorsport das Zeug zum Dauerbrenner hat – das Fundament dafür bringt es jedenfalls mit. 

Bewertungen in der Spielersuche
Wer online in Forza Motorsport unterwegs ist, wird in zwei Kategorien bewertet:

- Sicherheit (zeigt an, wie genau sich ans Reglement gehalten wird
- Fähigkeit (diveser Faktoren bestimmen diesen Wert, der zwischen 1000 und 5000 liegt

Das Spiel vermittelt dann Spieler*innen mit ähnlichen Bewertungen. Eine genaue Beurteilung dieses Systems war uns zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Tests noch nicht möglich.

Für wen ist Forza Motorsport etwas?

Bleibt am Schluss die Frage: Hat sich die lange Wartezeit jetzt gelohnt? Aus spielerischer und technischer Sicht lautet die Antwort ganz klar "Ja". Forza Motorsport erfindet sich nicht neu, baut dafür aber die traditionellen Stärken bei Fahrphysik und Technik weiter aus.

Frische Impulse gibt es abseits des Autostufensystems dagegen zu wenig, was gerade Fans der Serie aber nur wenig stören dürfte. Neue Zielgruppen ohne Rennspielerfahrung dürfte der Titel dagegen vermutlich nicht ansprechen – trotz der immensen Zugänglichkeit. 

Denn bei aller spielerischen Raffinesse ist das neue Forza Motorsport im Kern eben doch ein ziemlich zurückhaltend präsentiertes "Im-Kreis-fahren", dessen vollständige Sogwirkung sich nur für diejenigen entfaltet, die zumindest ein bisschen Benzin im Blut haben, oder die gerne im Tuning-Menü an der perfekten Einstellung feilen. Wer generell mehr Spektakel will, greift lieber direkt zum Serien-Geschwisterchen Forza Horizon 5. 

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