Seite 3: How i met Sakaguchi-san - Interview mit dem Final-Fantasy-Schöpfer

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Religion in Final Fantasy

GamePro: Ähnlich wie der Freund Ihrer Tochter kennen auch wir Sie nur als Videospiele-Legende und Künstler. Aber wie sieht der Sakaguchi hinter der Final Fantasy-Maske aus? Haben Sie bestimmte Angewohnheiten oder Hobbys? Was steht immer in Ihrem Kühlschrank und welche Musik hören Sie gerne?

Sakaguchi: Nun, in meiner Freizeit baue ich tatsächlich viele LEGO-Modelle und surfe auch sehr gerne. Das hattest du ja vorhin schon kurz angesprochen. Ich liebe klassische Musik und drehe dazu meine Boxen immer bis zum Anschlag auf. Ich mag zum Beispiel Gustav Mahler oder Peter Tschaikowsky.

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GamePro: Oh, zum Beispiel der Nussknacker und Peter und der Wolf?

Sakaguchi: Ja, genau, genau! (lacht) Und ja, es gibt tatsächlich etwas, das immer in meinem Kühlschrank steht. Das ist etwas kompliziert zu beschreiben. Es sind spezielle Algen, die ich mit Schildkrötenfleisch esse. Also genauer gesagt eine kleinere Version der normalen Schildkröte. Unglaublich lecker. Das Fleisch gibt sehr viel Saft ab, in den man die Algen taucht. Dazu trinke ich gerne ein paar Fläschchen Bier.

GamePro: Aber das ist bestimmt ein typisch japanischen Essen, oder? Importieren Sie das aus Ihrem Heimatland?

Sakaguchi: Nein, ich kaufe immer reichlich davon ein, wenn ich in Japan bin. Ich habe auch etwas davon als Geschenk für meine Gastgeber von Nintendo Deutschland mitgebracht.

GamePro: Wir sprechen über Ihr Privatleben. In vielen Ihrer Spiele stößt man auf religiöse Motive oder Anspielungen. Beispielsweise der Lebensstrom oder der Name Sephiroth aus Final Fantasy VII. Spielt Religion eigentlich eine wichtige Rolle in Ihrem Leben?

Sakaguchi: Ja, besonders während der Produktion von Final Fantasy VII spielte Religion eine sehr wichtige Rolle für mich. Kurz bevor wir mit dem Projekt starteten, verstarb meine Mutter. Ich ging sehr oft in mich und dachte darüber nach, was mit der Seele eines Menschen nach seinem Tod passiert. Diese Gedanken spiegeln sich in Final Fantasy VII in Form des Lebensstroms wieder.

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GamePro: Welches Suchergebnis würden Sie gerne finden, wenn Sie nach Ihrem Namen googeln? Erstens: »Sakaguchi-san arbeitet an einem Remake von Final Fantasy VII.« Zweitens) »Sakaguchi-san rettet die Welt.« Oder drittens: »Sakaguchi-san rasiert sich seinen Schnurrbart ab?«

Sakaguchi: Oh! (lacht) Kommen wir gleich zu Punkt drei. Diese Option fällt definitiv flach, weil mich meine Frau und meine Tochter schimpfen würden, wenn ich meinen Bart abrasieren würde. Wie du weißt, lebe ich auf Hawaii und bin meistens braun gebrannt. Wenn ich meinen Bart abrasieren würde, hätte ich einen weißen Balken unter der Nase. Das würde fürchterlich aussehen!

GamePro: Mir würde es ähnlich gehen.

Sakahuchi: (lacht) Siehst du?! Aber zurück zu deiner Frage. Nein, ich glaube ich würde auch die zwei ersten Suchergebnisse nicht unbedingt finden wollen. Aber ich würde mich sehr über folgende Meldung freuen: Sakaguchi stellt eigene LEGO-Kollektion her. Das wäre wirklich ein fantastisches Suchergebnis!

GamePro: Zurück zu Final Fantasy. War der Titel Final Fantasy eigentlich die erste Wahl, als es um die Namensfindung des Spiels ging? Oder gab es vielleicht einen Arbeitstitel?

Sakaguchi: Tatsächlich sollte das Spiel ursprünglich Fighting Fantasy heißen. Als wir und die Namensrechte damals sichern wollten, stellten wir fest, dass es bereits ein Brettspiel mit dem Namen Fighting Fantasy gab. Da mir aber die Initialen FF so gut gefielen, entschloss ich mich schließlich für den Titel Final Fantasy.

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GamePro: Tatsächlich? Aber wurde der Name Final Fantasy nicht ganz bewusst als eine Art Wortspiel gewählt, das auf Ihr Vorhaben - die finale Fantasie - anspielen sollte?

Sakaguchi: Doch, das ist schon richtig. Tatsächlich sollte Final Fantasy mein letztes Spiel werden. Auch der Name Fighting Fantasy sollte das in einer bestimmten Form ausdrücken. Als wir gezwungen waren, uns für einen anderen Namen mit den Initialen FF zu entscheiden, stieß ich auf das Wort Final und bemerkte, dass es wesentlich besser zu dem gesamten Projekt passt und die Idee, dass der Titel mein letztes Spiel sein könnte, noch besser zum Ausdruck brachte.

GamePro: Im Laufe Ihrer Karriere betonten Sie im Zusammenhang mit Ihrem Job immer wieder, dass es Ihnen besonders wichtig ist, Geschichten zu erzählen. Bestimmt wurden in all den Jahren auch viele Ideen oder ganze Skripte verworfen. Was passiert mit all diesen nicht veröffentlichten Geschichten?

Sakaguchi: Oh ja, ich habe schier unzählige unveröffentlichte Stories. Da hat sich im Laufe der Jahre wahrlich einiges angesammelt. Sie sind alle auf meinem Computer gespeichert. Die Geschichte von The Last Story basiert beispielsweise auch auf einem dieser unveröffentlichten Skripte.

GamePro: Ihre Fans würden sich sicherlich freuen, wenn Sie all diese Geschichten eines Tages in Form eines Buchs veröffentlichen würden.

Sakaguchi: Ja, gute Idee. Vielleicht nenne ich das Buch dann The Last Old Stories (lacht).

GamePro: Wir hoffen natürlich, dass The Last Story nicht wirklich Ihre letzte Geschichte sein wird und freuen uns auf zahlreiche weitere Sakaguchi-Spiele.

Sakaguchi: Freu dich auf das iOS-Spiel mit HISO Alien (lacht)!

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