Ich will ein Schwein sein - Warum ich mir ein Open-World-Spiel in der Tierwelt wünsche

Seit Jahren frage ich mich immer wieder: Wieso nicht einfach mal die Welt auf den Kopf stellen und in der Haut eines Tieres Abenteuer erleben?

Ein Schwein wie dieses aus The Wolf Among Us wäre ein Videospielheld, wie ich ihn mir gerne wünschen würde. Ein Schwein wie dieses aus The Wolf Among Us wäre ein Videospielheld, wie ich ihn mir gerne wünschen würde.

Shelter erschien 2013 und machte mich zu einer besorgten Dachsmutter, die ihre Jungen vor den Gefahren der Wildnis beschützen muss: Raubvögel, Wölfe und Waldbrände wollen mir die süßen Kleinen rauben, während ich für ständigen Futternachschub sorgen sollte. Landschaften, durch die ich als klassischer Abenteurer gedankenlos spaziert wäre, steckten nun plötzlich voller neuer Gefahren und erforderten von mir gründliches Umdenken.

Vier Jahre sind seitdem vergangen und das Open-World-Genre wächst, blüht und gedeiht. Eine komplette Woche haben wir auf GamePro.de diesem Thema gewidmet und trotzdem konnten wir bei weitem nicht alle offenen Spielwelten unterbringen, über die wir schon immer mal schreiben wollten. Doch obwohl dieses Genre allmählich auch einige spannende Experimente eingeht, blieb ein persönlicher Wunsch von mir bisher noch immer unerfüllt: Ein Open-World-Spiel in der Tierwelt, das wir als Schwein erleben.

Mehr Schwein als Sein

Warum aber ausgerechnet als Schwein durch eine riesige Spielwelt trotten? Dafür gibt es vor allem einen sehr guten Grund: Als ein solches knuffiges Oink-Wesen haben wir keine Möglichkeit zu kämpfen, sondern müssen vor fast jeder größeren Gefahr davonlaufen. Im Gegensatz zu unseren weitaus gefährlicheren Verwandten, das Wildschwein, besitzen wir keine überlangen Hauer im Maul oder eine besonders gute Ausdauer. Diese Nachteile zwingen uns, umzudenken und uns in der Haut des Schweins nicht einfach so zu benehmen, wie wir es in jedem anderen klassischen Videospiel mit einem menschlichen Helden tun würden.

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Auch die sonst so häufig verfluchten Collectibles dieser Spielwelt könnten im Einklang mit unserer schweinischen Hauptfigur endlich einmal Sinn ergeben: Besonders fette Würmer, Pilze und Trüffel warten in der Spielwelt darauf, von uns entdeckt und gefressen zu werden.

Je mehr wir von diesen köstlichen Sammelobjekten allerdings in unseren Magen stopfen, desto dicker und träger wird auch unser Schwein. Die Flucht vor Wildtieren wird zunehmend schwerer, dafür überleben wir auch länger ohne Nahrung, wenn wir einmal durch karge Landstriche stapfen müssen. Ziel des Spiels? Glücklich, satt und zufrieden alt werden.

Aber mal ganz im Ernst: Es ist unheimlich spannend, gerade dieses Jahr mitanzusehen, wie das Open-World-Genre so vielen unterschiedlichen Geschmäckern etwas zu bieten hat, wie selten zuvor. Aufregende Spielwelten mit eher traditionellem Open World-Gameplay wie in Horizon: Zero Dawn buhlen ebenso um unsere Aufmerksamkeit wie die innovativen Abenteuerspielplätze in der Welt von Breath of the Wild.

Horizon: Zero Dawn ist ein tolles Spiel und Aloy eine faszinierende Heldin - für einen Menschen zumindest. Horizon: Zero Dawn ist ein tolles Spiel und Aloy eine faszinierende Heldin - für einen Menschen zumindest.

Doch der vielleicht radikalste Schritt muss noch immer gewagt werden: Die Rolle des menschlichen Helden hinter uns zu lassen und die Spielwelt mit den Augen eines Schweines zu sehen. Hier liegt die Chance auf ein wahres Abenteuer, das uns mit Herausforderungen konfrontiert, von denen wir bisher nicht einmal zu träumen gewagt haben.

Würdet ihr ein solches Spiel ausprobieren wollen? Oder seid ihr mit dem Open-World-Angebot zufrieden, wie es ist?

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