In den über 30 Jahren meines bisherigen Lebens habe ich zwar schon so einiges angestellt, es aber komplett versäumt, mich an Klemmbausteinen zu versuchen. Während der letzten Wochen habe ich allerdings derart viele coole Sets und Projekte gesehen, dass ich doch irgendwie Blut geleckt habe – gerade, da ich versuche, zu Hause mehr Bildschirm-freie Zeit zu verbringen.
Das Creel House zum Netflix-Hit Stranger Things war die perfekte Gelegenheit, mich an einem ersten Projekt zu versuchen. Die Ästhetik der Serie hat es mir schwer angetan und ich warte aktuell gespannt auf das große Finale.
Beim Zusammenbauen hatte ich dann auch wie erhofft jede Menge Spaß. Mein großes Highlight ist der Mechanismus, mit dem das Haus gleich an mehreren Stellen auseinanderklappt. Wie sich dieses Feature während der einzelnen Bauschritte entwickelt hat, kam mir als Neuling geradezu magisch vor – hat aber gleichzeitig auch die Angst vor Fehlern geschürt.
Der Bau war meist entspannt, manchmal aber auch ganz schön spannend
Vor den über 2500 Teilen hatte ich definitiv Respekt; da einige LEGO Technic-Teile für bewegliche Elemente dabei sind, noch mehr. Das Creel House lässt sich an den seitlich platzierten Bäumen auseinanderziehen und bewegt sich dann an mehreren Stellen. Beispielsweise klappt das Dach des Erkers nach oben und ein drehbares Element enthüllt Vecnas Standuhr, die Serienfans bekannt vorkommen dürfte.
Im Video könnt ihr euch das genauer ansehen und einen Eindruck von weiteren Details verschaffen:
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LEGO Creel House: Wir haben das Stranger Things-Set aufgebaut und stellen es euch im Video vor
Die erste Klötzchen-Tüte war für mich die mit Abstand schwierigste. Es fing an mit: “Huch, was wollen die denn hier von mir? Ach so, das ist nur die Funktionsweise des Teilchen-Trenners”, ging weiter mit der zuerst noch sehr langsamen Suche nach den richtigen Teilchen, und endete schließlich mit der Frage, was ich da für ein abstraktes Konstrukt gebaut hatte.
Das Wichtigste zum Stranger Things Creel House im Überblick:
- Bauschritte: 387 in 22 Bauabschnitten
- Enthalten neben dem Haus: 13 Minifiguren, 2 Autos
- Set-Nummer: #11370
- Erscheinungsdatum: 3. Januar
- Teile: 2593
- Preis (UVP): 279,99 Euro
- Altersangabe: 18+
Während der nächsten Schritte kam ich dann zunehmend in den Flow und fand das Bauen richtig entspannend. Mit einem Hörbuch auf den Ohren habe ich mich richtig darin vertieft und in der Regel nicht ein einziges Mal mein Telefon in die Hand genommen, bis ich zwei bis drei Abschnitte fertiggestellt und pausiert habe.
Immer wieder kam allerdings die Sorge auf, einen Fehler zu machen, der sich später nicht mehr so leicht korrigieren lässt - zumindest, ohne große Teile des Sets noch mal auseinander zu bauen. Die Befürchtung hatte ich beispielsweise, als ein Element nicht so weit aufklappte, wie es eigentlich sollte. Das lag aber ganz einfach daran, dass an anderer Stelle noch etwas fehlte.
Das machte den Mechanismus für mich zum faszinierendsten Aspekt des Sets. Jedes Mal, wenn ich verstanden hatte, wie etwas ineinandergreift oder sich auf einmal wieder etwas mehr bewegte, war das ein kleines Aha-Erlebnis. Ich konnte schon an dem noch unfertigen Haus kaum vorbeigehen, ohne mal kurz damit rumzuspielen. Wobei aber auch ein gewisses Maß an Vorsicht geboten ist. Packe ich nicht ganz an der richtigen Stelle an, fällt schnell ein Teil ab.
Kleinere Fehler, die ich glücklicherweise immer schnell bemerkt und ausgebessert habe, sind mir übrigens doch passiert. In ein paar Fällen war das den in der Anleitung gewählten Perspektiven geschuldet, die nicht immer alle Noppen-Reihen ganz klar zeigten.
Ich hätte das Problem zwar mit dem 3D-Modell aus der App umgehen können, aber da ich bewusst bildschirmfreie Zeit verbringen wollte, habe ich darauf verzichtet.
Vom Buch bis zum Cape: Die Details machen’s für mich
Richtig viel Spaß hatte ich auch damit, die vielen kleinen Details zu entdecken, die in dem Set stecken. Besonders gerne habe ich Einrichtungselemente wie Betten zusammengebaut oder ein Buch auf einem Tisch platziert.
Bei den Minifiguren gab es ebenfalls viel zu entdecken. Beispielsweise finde ich Dustins Hellfire Club-Shirt super cool, oder den aufwendigen Druck auf Vecnas Körper. Seine Beine sind ebenfalls beruckt - im Gegensatz zu denen der restlichen Figuren.
Auch dass die Figuren fast alle mit Wendegesichtern kommen, gefällt mir richtig gut. In den meisten Fällen habe ich die grimmigen oder ängstlichen Gesichtsausdrücke nach vorn gedreht, weil ich die einfach super lustig finde.
Die schönste Minifigur ist für mich Nancys und Michaels kleine Schwester Holly, die in der neuen Staffel eine deutlich wichtigere Rolle übernimmt. Besonders mag ich ihren Rock und das Cape, das nicht aus dem üblichen Kunststoff, sondern Stoff besteht.
Den ein oder anderen Kritikpunkt hatte ich dann aber doch ...
Obwohl der positive Eindruck überwiegt, habe ich trotzdem ein paar Kritikpunkte an dem Set, auch abseits mancher Perspektiven in der Anleitung. So fand ich es beispielsweise schade, dass mit bedruckten Elementen gespart wurde und ich ganze 25 Sticker verkleben musste, die teilweise einfach nicht so leicht auszurichten sind.
Und auch wenn das Gruselhaus eigentlich optisch ordentlich was hermacht, gefällt mir die Dachkonstruktion an manchen Stellen nicht so gut. Wie die Ziegel an der Ecke rechts vorne verlaufen, wirkt auf mich etwas chaotisch. Und die Oberflächenstruktur der rauen Dach-Teile ist auch nicht ganz mein Fall, gerade da sie an manchen Stellen etwas unregelmäßig ausfällt, wie ihr im Video sehen könnt.
Alles in allem bin ich aber zufrieden mit meinem ersten Set und hatte so viel Spaß beim Bauen, dass ich direkt nach meinen nächsten Projekten Ausschau halte.
Wie gefällt euch das LEGO Creel House? Habt ihr schon seit der Kindheit Erfahrung mit Klemmbausteinen oder ist das für euch noch ganz neu?
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