Mario Kart-Spieler schafft nach über 50 Stunden und 3059 Versuchen "menschlich unmöglichen" Trick und bricht damit Weltrekord

Die Speedrunning-Community bricht auch in 17 Jahre alten Spielen heute noch Rekorde, indem sie fast unmögliche Tricks perfektioniert.

Driften und Co. sind Kleinkram, wenn es um die Strategien der Speedrunning-Community von Mario Kart geht. Driften und Co. sind Kleinkram, wenn es um die Strategien der Speedrunning-Community von Mario Kart geht.

Die Mario Kart-Reihe hat mit der Zeit eine rege Speedrunning-Community aufgebaut, die selbst nach Jahren noch neue Tricks und Exploits findet. Ein Spieler hat jetzt frisch bei einem 17 Jahre alten Ableger einen neuen Rekord aufgestellt, indem er eine Methode genutzt hat, die bislang als nur mit Emulatoren machbar galt.

Mario Kart-Speedrunner bricht Rekord mit scheinbar unmöglichem Exploit

Der bekannte Speedrunner Ejay B hat es jetzt nämlich geschafft, in Mario Kart Wii einen neuen Weltrekord aufzustellen, indem er die schnellste Zeit für eine Runde in Luigi Circuit unterboten hat. Dafür hat er eine Methode benutzt, von der die Community bisher annahm, dass sie menschlich gar nicht möglich wäre: der sogenannte Superslide.

In der Theorie klingt Supersliding noch recht simpel: Das Fahrzeug muss dafür lediglich genau zwischen der Kante der Boden-Geometrie der Strecke und dem Out of Bounds-Areal positioniert werden. Dann wird der Analogstick so bewegt, dass der Korpus des Fahrzeugs in den Boden clippt – was absurde Geschwindigkeiten zulässt.

Video starten 9:24 Mario Kart (Open) World im Test: Im Windschatten von Teil 8

Das Problem an der Sache ist nur, dass der Luigi Circuit von Wänden umgeben ist. Um zu Clippen, ist also ein lächerlich präziser Sprung in eine der Wände nötig. Um danach Gerschwindigkeit aufzubauen, müsste der Speedrunner den Analogstick außerdem 30 Mal pro Sekunde in die richtige Richtung bewegen.

Entsprechend wurde Supersliding hier bislang auch nur in sogenannten "Tool Asisted Speedruns" benutzt. Dabei werden Emulation eingesetzt, um präzise und schnelle Eingaben ins Spiel zu programmieren, die händisch nicht machbar wären.

Ejay B wollte das aber nicht auf sich sitzen lassen. Weil die bekannte Wallclipping-Stelle tatsächlich menschlich kaum möglich war, musste er zuerst eine andere Stelle finden, bei der er mindestens fünf Sekunden vor der Landung in der Wand in der Luft ist und dann genug Zeit hat, die richtigen Eingaben zum Clippen händisch durchzuführen.

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Tatsächlich fand er eine mögliche Stelle und obendrein eine alternative Methode, um die maximale Geschwindigkeit zu erreichen, ohne die 30 Eingaben pro Sekunde zu benötigen. Letzteres stellte sich als verhältnismäßig simpel heraus, indem er einfach in der richtigen Kurze rückwärts fährt und dann in eine Wand stößt, um zu Forwärtsfahren zu wechseln – und dann begannen die Testläufe.

Hier könnt ihr euch den kompletten Weg zum Rekord im Video von Ejay B anschauen:

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Der Speedrunner brauchte mehr als einen Monat, in dem er für anderthalb bis zwei Stunden pro Tag übte.

Beim 3.059ten Versuch klappte es dann endlich: Er landete endlich genau an der richtigen Stelle in der Wand, wechselte in einen Superslide und stellte bereits in der ersten erfolgreichen Runde einen neuen Rekord für die schnellste einzelne Runde in Luigi Circuit auf – mit 21,212 Sekunden unterbot er den bislang besten Wert um 0,378 Sekunden.

Dabei handelt es sich bislang übrigens nur um den Rekord für eine einzelne Runde. Ejay B hat aber bereits eine theoretisch menschlich machbare Methode ausgearbeitet, um den Superslide auch für ein komplettes Rennen aus drei Runden anzuwenden. Jetzt muss nur noch jemand mutig genug sein, um es auch auszuprobieren.

Was haltet ihr von solchen Errungenschaften: Zeitverschwendung oder eine beachtliche Leistung?

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