RDR 2 - Spiel war so streng geheim, dass nicht einmal die Sprecher davon wussten

Bei der Entwicklung von Red Dead Redemption 2 war Rockstar Games so geheimnistuerisch, dass nicht mal die Sprecher wussten, für welches Spiel sie arbeiteten.

Kann man Javier spielen, ohne zu wissen, wer Javier eigentlich ist? Kann man Javier spielen, ohne zu wissen, wer Javier eigentlich ist?

Wenn Rockstar Games ein neues Spiel entwickelt, sind sie äußerst geheimniskrämerisch. Normalerweise dringt vor einer offiziellen Ankündigung gar nichts nach draußen, Probleme mit Leaks sind dem Spiele-Entwickler fremd.

Das liegt unter anderem daran, dass die Entwickler zur totalen Verschwiegenheit verpflichtet sind und die freien Mitarbeiter bisweilen nicht einmal wissen, für welches Spiel sie eigentlich angeworben wurden.

So auch im Falle von Sprecher Gabriel Sloyer, der Stimme von Javier Escuella aus Red Dead Redemption 2.

Zu Beginn wussten die Sprecher der Gang nicht, was ihre Figuren im Spiel noch erwarten würde. Zu Beginn wussten die Sprecher der Gang nicht, was ihre Figuren im Spiel noch erwarten würde.

Sloyer ist nicht nur Sprecher, sondern auch Schauspieler, und trat schon in Serien wie Narcos, Jessica Jones oder Orange is the New Black auf. Bei diesen Rollen waren ihm jedoch Dinge wie der Name der Rolle oder wenigstens der der Serie bekannt.

Nicht so bei RDR2. Herauszufinden, woran er arbeitete, hatte ein bisschen was von Detektivarbeit, erklärte er in einem Interview mit Eurogamer.

"Am Anfang hatte ich keine Ahnung, für was ich eigentlich dort war. Nach ein paar Monaten habe ich es jedoch selbst herausgefunden. Zum einen waren da die Stiefel, und zum anderen die Sprache, die verraten hat, dass wir in einem Western sind. Von da brauchte es kein Genie mehr, um herauszufinden, an welchem Western Rockstar Games wohl arbeiten könnte."

Zwar hatte der Schauspieler bereits eine kleinere Rolle in GTA 5 inne, die Arbeit an Rockstar-Spielen sei jedoch immer wieder überraschend, unvorhersehbar und komplett konträr zur Arbeit an TV-Serien.

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Wer bin ich? Wo bin ich?

Zum Beispiel gab es die Dialoge nicht wie bei Serien bereits Wochen oder Monate vorher, um sich die Feinheiten genau einprägen zu können. Vielmehr gab es sie oft am Tag des Drehs oder in dem Moment, in dem der Dreh begann. Mit viel Glück hatte Soyer mal ein Wochenende, an dem er üben konnte.

Nicht, dass er dadurch mehr über die das Setting oder die genaue Rolle seiner Figur erfahren hätte.

"Anders als im Fernsehen, wo ich genau weiß, was von mir verlangt wird mit sehr wenig Raum für Spontanität, ist ein Rockstar-Projekt komplett anders. Ich weiß ungefähr, was ich machen soll, aber es könnte auch alles andere sein.

Ich glaube meistens zu wissen, worum es in der Szene geht, aber das erklärt mir meistens nicht, wo ich bin, oder was die anderen, die mit in der Szene sind, überhaupt sagen werden."

Während der fünf Jahre, die er an dem Projekt mitarbeitete, drehte er nebenbei sieben Fernsehshows, mehrere Filme und wirkte in Theaterstücken mit. Über all die durfte er eher sprechen als über seine Rolle in Red Dead Redemption 2.

"Rockstar ist großartig darin, ein Geheimnis für sich zu behalten! Du kannst nicht mal deiner Freundin sagen, woran du arbeitest."

Rockstar teilt und herrscht. Und hat es so geschafft, einen der größten Blockbuster der letzten Jahre beinahe die gesamte Entwicklungszeit über geheim zu halten. Von so einer Verschwiegenheit könnten sich wahrscheinlich sogar manche Regierungen noch eine Scheibe von abschneiden.

Was haltet ihr von Rockstars Geheimhaltungsklauseln?

Alles rund um RDR 2
Mehr zu Red Dead Redemption 2 findet ihr in unserer großen Übersicht

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