Spider-Man 2 hat mir in nur zehn Sekunden gezeigt, was die PS5-Hardware wirklich kann

Spider-Man 2 ist ein absoluter PS5-Vorzeigetitel im Hinblick auf die verwendete Technik. Für Chris ist dabei gar nicht die Grafik der entscheidende Faktor, sondern ein anderes Hardware-Detail.

Miles präsentiert uns New York City – und zwar in vollem Tempo. Miles präsentiert uns New York City – und zwar in vollem Tempo.

In den vergangenen Monaten ist mir vermehrt aufgefallen, dass die PS5 in den Kommentarspalten sowie auf Reddit und Co. einen eher schwierigen Stand hat. Dabei geht es allerdings nicht um die Konsole selbst, sondern das Gefühl, dass Spiele die Hardware kaum fordern und eigentlich genauso gut auf einer PS4 laufen könnten.

Obwohl Spider-Man 2 ein ordentliches Grafik-Upgrade erhalten hat, wird sich der Titel wohl ähnliche Vorwürfe gefallen lassen müssen, denn ein Sprung wie von der PS3 auf die PS4 bleibt auch dieses Mal aus. Wobei… Eine Sache hat mir dann doch die Kinnlade runterklappen lassen, weil sie ausschließlich auf der PS5 möglich ist.

Chris Werian
Chris Werian

Chris macht normalerweise einen riesigen Bogen um Comic-Umsetzungen. Nachdem er mit Spider-Man 2 durch ist, möchte er sich jedoch am liebsten in einen engen Neopren-Anzug zwängen und an Spinnennetzen hängend über den Time Square brausen. In Sachen Tempo und Action-Sequenzen ist der Marvel-Titel für ihn das Nonplusultra in diesem Jahr.

Kurze Ladezeiten schön und gut, aber Spider-Man 2 stellt noch viel mehr mit der PS5-SSD an

Spider-Man 2 hat ultraschnelle Ladezeiten und den Fans ist das natürlich direkt aufgefallen. Etwas mehr als eine Sekunde dauert es, dann seid ihr zurück im Speicherstand oder habt einen Fast-Travel-Punkt angepeilt.

Wie hier zu sehen:

Im Hinblick auf die Schnellreise vermuteten Spieler*innen sogar, dass ein Trick verwendet wird, der Ladezeiten kaschiert, da vor dem Teleport die Bestätigen-Taste gehalten werden muss.

Tatsächlich handelt es sich dabei aber lediglich um einen sich angenehm anfühlenden, optischen Usability-Trick, der vor ungewollten Sprüngen in ein anderes Gebiet schützen soll.

Unter der Haube lädt Spider-Man 2 in der Tat enorm schnell und nutzt sehr effizient die Bandbreite der modernen PCI Express 4.0-SSD in der PS5, die knapp 5,5 Gigabyte an Rohdaten pro Sekunde laden kann.

Autos stauen sich die gesamten Straßen entlang, kaum ein Bildelement ploppt ins Bild. Nicht schlecht! Autos stauen sich die gesamten Straßen entlang, kaum ein Bildelement ploppt ins Bild. Nicht schlecht!

Im direkten Vorgänger Spider-Man: Miles Morales lud die Schnellreise allerdings ähnlich schnell, weshalb mich Teil 2 in der Hinsicht weder überraschen, noch großartig beeindrucken konnte. Meine Güte, bin ich mittlerweile verwöhnt!

Spider-Man 2 hat jedoch noch einen weiteren Trick im Ärmel, mit dem ich nicht gerechnet habe.

Im Kampf gegen Sandman zu Beginn des Spiels wird Miles vom riesigen Ungetüm gepackt und weggeschleudert. Kilometerweit durch ein Hochhaus, direkt in eine lauschige Wohngegend, in der der Alltag scheinbar unbekümmert weitergeht.

Wolkenkratzer-hohe Superschurken sind für die Bewohner*innen offenbar business as usual.

Von dort aus geht es jedenfalls dann via Netzkatapult zurück ins Kampfgebiet und das ohne einen einzigen Umschnitt:

Spider-Man 2: Miles wird von Sandman weggeworfen Video starten 0:24 Spider-Man 2: Miles wird von Sandman weggeworfen

Mich hat die Sequenz komplett umgehauen, da die knapp zehn Sekunden kurze Kamerafahrt eine gigantische Distanz abdeckt, eine schier endlose Weitsicht mitbringt und nahezu ohne ins Bild hereinploppende Umgebungsdetails auskommt.

Jedes andere Studio würde dafür vermutlich einen vorgerenderten Video-Clip einspielen. Das Team hinter Spider-Man 2 macht es einfach in Echtzeit und lässt den Kampf dadurch wie aus einem Guss erscheinen.

Die Szene zu Beginn ist kein Ausnahmefall

Etwas später folgt dann unter anderem noch eine übergangslose Kamerafahrt durch die Häuserschluchten von halb Manhatten, die noch einmal ein Stück länger und dynamischer geraten ist:

Spider-Man 2: Ein Mal quer durch Manhatten mit der Kamera Video starten 0:33 Spider-Man 2: Ein Mal quer durch Manhatten mit der Kamera

Und das für einen simplen Perspektivwechsel von Miles zu Peter! An diesem Punkt wirkte es für mich bereits so, als würden die Entwickler*innen einfach nur noch mit ihrer tollen Technik flexen. Ganz nach dem Motto: "Schaut mal, was wir auf dem Kasten haben, das kriegt sonst niemand hin!"

Aber das Team hat es sich auch verdient. Denn wie uns im Interview mit Mike Fitzgerald, dem Core Tech Lead bei Insomniac Games, verraten wurde, war das Spiel vor ein paar Monaten von alledem noch ein gutes Stück entfernt.

Spider-Man 2 wurde vor einiger Zeit noch von extrem auffälligen Pop-Ins geplagt, in der jetzigen Form wären die nahtlosen Kameraflüge also gar nicht möglich gewesen.

Letzten Endes haben die unzähligen Systeme und Mechaniken zum Laden von Texturen, Passanten und Co. aber perfekt ineinandergegriffen und etwas geschaffen, von dem ich behaupten kann, dass ich so in noch keinem Spiel gesehen habe.

Was beeindruckt euch an PS5-Spielen am meisten? Die Grafik oder ein anderer technischer Aspekt?

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