Fazit: Sunset Overdrive im Test - Belebend, mit Problemen im Abgang

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Fazit der Redaktion

Tobias Veltin: Es ist offensichtlich, woher Sunset Overdrive seine Inspirationen hat. Vor allem die Elemente aus Saints Row und Jet Set Radio fallen sofort auf. Durch das Setting, die coolen Monster und die kreativen Missionseinfälle gelingt es Insomniac dennoch, eine eigene Identität zu schaffen. Und nach kurzer Einspielphase hatte ich einen Riesenspaß mit dem Spiel, besonders die Bewegungskombos durch die Stadt machen Laune, zumal die Steuerung gut funktioniert. Außerdem steh ich auf den Humor - allein die LARPer-Gruppe oder der General ohne Gliedmaßen sind zum Brüllen komisch.

Zum echten Systemseller fehlt aber einiges. Das Spielgeschehen ist teilweise zu chaotisch und unübersichtlich, die Nebenmissionen zu generisch und die Stadt zu leer. Für Besitzer der Microsoft-Konsole ist die Chaos-Action aber auf jeden Fall einen Blick wert - nur einen Superhit sollte man nicht erwarten.

Heiko Klinge: Zugegeben: Für einen ausgiebigen Zockmarathon fehlt es Sunset Overdrive an Abwechslung und Langzeitmotivation. Aber ich will ja nicht immer drei Stunden am Stück daddeln, und für den handlichen 30-Minuten-Snack gibt es für mich derzeit kein besseres Spiel. Der abgedrehte Humor zaubert mir im Rekordtempo ein fettes Grinsen ins Gesicht, die Mischung aus abgefahrenen Stunts und wildem Geballer flutscht und macht gehörig Laune.

Das reicht mir, zumindest für 30 Minuten. Ich frage mich allerdings, warum Sunset Overdrive meinen Highscore und die meiner Kumpels umständlich in Menüs versteckt. Wenn ich eine Mega-Kombo auf den Asphalt zaubere, will ich gefälligst auch sehen, wie ich mich im Vergleich mit meinen Freunden schlage. Dann würde ich vielleicht auch länger als 30 Minuten bei der Stange bleiben.

Henry Ernst: Ich kann nicht kochen! Aber ich kann viele verschiedene Sachen in einen Topf werfen, umrühren und hoffen, dass etwas genießbares dabei herauskommt. Wie mir scheint, haben sich die Entwickler von Sunset Overdrive eines ähnlichen Prinzips bedient. Leider schmeckt mir die knallbunte Stranglehold-, Jet Set Radio-, Infamous-, Tony Hawk- und Saints Row-Suppe nicht ganz so gut, wie meinen Kollegen. Sicher, Sunset Overdrive ist durchgeknallt, bietet viele Waffen und tolle Kombos, funktionieren tut es auch, aber etwas wichtiges fehlt: Ideen und Momente, bei denen man nicht ständig an andere Spiele denken muss, sowie ein Spannungsbogen innerhalb der Alibi-Story.

Es macht Spaß durch die Stadt zu toben, Kombos zu probieren und Waffen zu modifizieren. Leider schleift sich dieser Spaß zu schnell ab, die generischen Nebenaufgaben und die Story tun ihr übriges, um den Titel vollends in der Open World-Belanglosigkeit versinken zu lassen. Und warum kein ordentlicher Koop-Modus eingebaut wurde, wird wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben. Unterm Strich bietet mir Sunset Overdrive in Anbetracht der mächtigen Konkurrenz zu wenig, denn einfach nur »Durchgeknallt« ist mir nicht genug!

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