Die Switch-Joy-Con haben einen Drift-Defekt und keine Reparatur-Lösung funktioniert

Immer mehr Spieler sind vom Drift-Problem der Joy-Cons der Nintendo Switch betroffen. Eine zufriedenstellende Lösung gibt es nicht.

Wir nehmen das Drift-Problem der Joy-Con genauer unter die Lupe. Wir nehmen das Drift-Problem der Joy-Con genauer unter die Lupe.

Die Nintendo Switch leidet seit langem unter einem Defekt der Joy-Con. Die Controller neigen nämlich nach mal längerer, mal kürzerer Spielzeit dazu, zu driften. Wir klären für euch, was das bedeutet und was ihr machen könnt, wenn es bei euch auftreten sollte.

Auch GamePro-Redakteur Dennis hatte mit dem Drift-Problem der Joy-Con der Nintendo Switch zu kämpfen. Deshalb hat er sich für euch Reparatur-Möglichkeiten angeschaut, die aber eher enttäuschen.

Letztes Update am 10. Februar 2022: Wir haben für euch die ganz aktuellen Infos zum Joy-Con-Drift zusammengefasst und können leider keine Entwarnung geben: Auch 2022 haben wir trotz neuem Hardware-Modell weiter mit dem Defekt zu kämpfen.

Was ist das Problem?

Bei den Joy-Con der Switch kann es nach einiger Zeit passieren, dass die Analog-Sticks anfangen zu driften. Das bedeutet, steht eure Spielfigur still und es wird keine Aktion ausgeführt, signalisiert der Stick dennoch eine Richtungsbewegung. Eure Figur läuft dann beispielsweise nach Norden, obwohl ihr das nicht wollt.

Das Ganze ist vermutlich auf eine schlechte Design-Entscheidung oder abgenutzte Bauteile von minderer Qualität zurückzuführen, die im Randbereich der Sticks verbaut sind. Durch die Reibung von Metallteilen an diesen Stellen werden diese brüchig, lösen sich auf. Die Konsole registriert eine Eingabe. Im Video von YouTuber Spawn Wave ab Minute 3:10 ist das Problem gut zu sehen.

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Spiele wie Zelda: Breath of the Wild oder Super Mario Odyssey werden so nahezu unspielbar. Speziell in Titeln, in denen es auf punktgenaue Eingaben ankommt, hilft dann nur ein Austausch der Joy-Con, wo wir zum nächsten Problem kommen.

Ein teures Spiel

Die Problematik kann durch starke Nutzung der Handheld-Konsole bereits nach wenigen Wochen/Monaten auftreten. Zwar könnt ihr die Sticks auch einzeln austauschen - dazu weiter unten mehr - gelingt das aber nicht, muss ein neuer Joy-Con her. Diese gibt es im Doppelpack zum Preis von ca. 70 Euro oder einzeln ab ca. 45 Euro.

Bedenkt man die Anfälligkeit der Controller, ist das ein stolzer Preis. Durch den Kauf von Third Party-Alternativen kann dieser zwar gemindert werden, eine zufriedenstellende Lösung ist das allerdings nicht.

Auch 2022 ist der Drift weiterhin ein Problem

Groß wurde das Problem mit dem Drift bereits in 2019. Aber auch 2022 ist das Ganze weiterhin ein Thema. Nintendo bietet immer noch einen kostenlosen Reparatur-Service an.

Switch OLED ebenfalls betroffen: Mittlerweile gibt es mit der Switch OLED eine dritte Hardware-Revision. Hier war für viele vorab die Hoffnung groß, dass auch an der Bauweise der Joy-Con etwas geändert wurde. Auch wenn tatsächlich die beigelegten Controller die bisher beste Version sind, so wird der Drift nicht ausgeschlossen.

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Selbstversuch: Das taugen die Reparatur-Lösungen

Bei mir ist das Drift-Problem nach ca. einem Monat intensiver Nutzung des linken Joy-Con durch das Spiel Enter the Gungeon aufgetreten. Hier wird der Stick durch viele, meist schnelle Bewegungen zur Steuerung der Spielfigur stark beansprucht.

Da bei solchen Problemen mein erster Weg meist auf YouTube führt, habe ich schnell gesehen, dass es tatsächlich eine recht günstige Lösung gibt.

Die Rede ist von Austausch-Sticks, die ihr online zum Preis von ca. 10-15 Euro bekommt. Diese werden meist im Doppelpack geliefert und beinhalten bereits das nötige Werkzeug zum Einbau.

Der Haken an der Sache

Beim Einbau muss allerdings alles passen. Hier die Stellen, an denen euer Projekt scheitern kann:

  • Bei den Reparatur-Kits wird oft das falsche Werkzeug mitgeliefert. Beiliegende Schraubenzieher passen so nicht zu den verbauten Schrauben im Innern des Joy-Con. Diesen Punkt könnt ihr jedoch relativ einfach mit der Nutzung von eigenem Spezialwerkzeug umgehen.
  • Die Schraubenzieher sind zudem häufig von schlechter Qualität, nutzen sich bereits nach 2-3 Schrauben ab, werden unbrauchbar.
  • Arbeitet ihr nicht mit größter Vorsicht, können empfindliche Kabelverbindungen und Bauteile beim Einbau der Austausch-Sticks beschädigt werden. So habt ihr das eine Problem gelöst und steht direkt vor dem nächsten.
  • Trotz scheinbar korrektem Einbau verzieht der neue Stick ebenfalls.

Mein Problem, warum der Einbau gescheitert ist, waren hingegen durchdrehende Schrauben unterhalb des verbauten Akkus. Ein für den Austausch des Sticks herauszunehmendes Bauteil ließ sich so nicht entfernen. Die Schrauben sind winzig, weshalb meine Vermutung dahin geht, dass diese bereits im schlimmsten Fall durch die einfache Nutzung des Controllers beschädigt werden.

Hier mein gescheitertes Experiment in Tweet-Form. Beim letzten Tweet wollte ich euch lediglich das Innere genauer zeigen, ich war selbstverständlich zuvor nicht wütend …

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Wie ihr euch denken könnt, kann ich also den Weg Marke Selbstlösung nur bedingt empfehlen.

Hilft eine Reinigung der Sticks?

In den Weiten des Internets werdet ihr zudem auf eine scheinbar einfache Lösung des Problems treffen: Hier wird das Innere des Sticks mit einer Reinigungsflüssigkeit gesäubert, das Driften so behoben.

Das kann in Einzelfällen tatsächlich helfen - allerdings nur für kurze Zeit, was aus vielen Berichten der Spieler hervorgeht. Auch bei mir war der positive Effekt nach wenigen Minuten verblasst.

Rücksendung an Nintendo

Zum Schluss soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass ihr die Joy-Con auch zu Nintendo zur Reparatur schicken könnt. Hierfür benötigt ihr die Rechnung eurer Switch, füllt im Anschluss einen Service-Auftrag aus und schickt das Ganze per Post an den Kunden-Support. Nach ca. 1-2 Wochen sollten die reparierten Controller wieder bei euch sein.

Zum Schluss noch meine Lösung: 70 Euro für diese wunderschönen gelben Joy-Con. Zum Schluss noch meine Lösung: 70 Euro für diese wunderschönen gelben Joy-Con.

Meiner Meinung nach ist das auf Dauer aber keine zufriedenstellende Lösung und Nintendo sollte dringend über eine Revision der Hardware nachdenken. Mir kommen zudem starke Bedenken bei der vor Kurzem angekündigten Switch Lite. Werden hier generalüberholte Analog-Sticks eingebaut? Unwahrscheinlich. Werde ich nach wenigen Wochen/Monaten meine 230 Euro teure Konsole zur Reparatur schicken müssen? Möglich.

Habt ihr bereits ähnliche Erfahrungen mit den Joy-Con gemacht?

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