Seite 2: Unsere Enttäuschungen 2015 - Von diesen Spielen hatten wir uns 2015 mehr erwartet

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Michael Graf - Halo 5

So, jetzt ist es raus: Halo 5 ist meine Enttäuschung des Jahres. Dabei ist es kein schlechtes Spiel, im Gegenteil. Bei Spielgefühl, Trefferfeedback und Waffenhandling spielt Microsofts Prestigereihe für mich immer noch in einer eigenen Liga, und die »Kriegsgebiet«-Schlachten im Multiplayer sind nach der Call-of-Duty-Schnellschießerei von Halo 4 wieder ein Schritt in die richtige Richtung - nämlich in die einer eigenen Identität.

Aber: die Kampagne! Die ist mir - und ich vermute, auch vielen anderen Spielern - immer noch sehr wichtig. Und noch nie hat mich ein Halo-Feldzug am Ende derart spüren lassen, dass ich gefälligst auch den nächsten Serienteil kaufen soll. Der zentrale Konflikt bleibt ungelöst, die Handlung endet genau an dem Punkt, an dem sie spannend wird. Noch dazu sind die Charaktere vollkommen uninteressant, die Story irrt anfangs herum, und selbst einen standesgemäßen Endkampf verweigert mir Halo 5. Oh, und Microsoft hat den Splitscreen-Modus gestrichen. Vor allem im Koop war Halo für mich immer ein Couchspiel, bei dem ich neben meinem Mitstreiter saß. Vorbei. Mag sein, dass das technische Gründe hat, vielleicht wäre die One mit zwei Spielerfenstern überfordert. Dennoch ist mir unerklärlich, wie man alte Stärken so lapidar über Bord werfen kann - erst recht bei einem Spiel, das ganz auf Koop zugeschnitten ist. Ja, Halo 5 ist dennoch gut. Aber von einem Halo erwarte ich mehr.

Halo 5 im Test

Halo 5: Guardians - Screenshots aus der Kampagne ansehen

Tobias Veltin - Screamride

Vielleicht habe ich mir als alter Rollercoaster Tycoon-Nostalgiker von Screamride einfach zu viel versprochen. Aber war es wirklich zu naiv, zumindest ein bisschen Achterbahnfeeling und Zerstörungsspaß zu erwarten, schließlich konnte man die Bahnen ja nicht nur fahren, sondern seine Konstruktionen danach auch noch kaputt machen!

Eine ganze Stunde hat das Ding dann schließlich auf meiner Festplatte überlebt. Primitive Optik aus der Steinzeit, kein Geschwindigkeitsgefühl und ein fummelige Editor ließen mich vor dem Fernseher recht schnell zur imaginären Kotztüte greifen. Ernüchtert und kopfschüttelnd saß ich danach vor der Xbox. So viel Potential, so unfassbar schlecht ausgenutzt - und das für 40 Euro: Eine Frechheit! Auf ein würdiges Achterbahn-Spiel muss ich also weiterhin warten.

Screamride im Test

ScreamRide - Screenshots ansehen

Johannes Rohe - Need for Speed

Need for Speed hat viele Probleme: die tumbe Story, die fremdschämigen Zwischensequenzen, die langweilige Spielwelt, die eintönigen Events, die nutzlose Online-Umgebung. Aber nichts davon würde mich wirklich stören, wenn der Serienneustart nicht auch bei der Kernkompetenz eines Rennspiels versagen würde: den Rennen.

Die Computergegner passen ihre Geschwindigkeit nach Belieben an. Mal lassen sie meinen Flitzer stehen wie einen Trabbi ohne Motor, nur damit ich sie kurz darauf problemlos überholen kann. Hier werden spannende Rennen wortwörtlich inszeniert, allerdings ist das Ergebnis etwa so fesselnd wie das Krippenspiel des örtlichen Kindergartens. Nur einmal habe ich im Zusammenhang mit Need for Speed echten High-Speed erlebt: als ich die Disc in Rekordzeit wieder aus meiner PlayStation geholt habe.

Need for Speed im Test

Need for Speed - Screenshots der Fahrzeuge ansehen

Dimitry Halley - Star Wars: Battlefront

Nicht falsch verstehen: Ich habe viele launige Feierabende mit Star Wars: Battlefront verbracht. Das Spiel macht mir Spaß, ich liebe die Soundeffekte und kann mich an der Präsentation kaum satt sehen. Aber hier geht's um persönliche Enttäuschungen und da darf das Fan-Herz aus mir sprechen: Seit ich im April die allerersten Spielszenen auf der Star Wars Celebration in Los Angeles gesehen habe, bin ich wegen all der Sachen enttäuscht, die Battlefront nicht ist. Dass Raumschlachten gestrichen werden, weil Dice sich auf eine gute Infanterie-Balance konzentrieren will? Okay, damit kann ich leben. Aber das fertige Spiel ist so eine seichte und kurzlebige Erfahrung, die dem Erbe nicht gerecht wird, das der Name Battlefront für mich bedeutet.

Wo das Reboot sechs Helden und Schurken hat, bot mir Battlefront 2 über 20. Und statt vier Schauplätzen gab's dort ebenfalls über ein Dutzend. Für mich als Spieler bedeutet Battlefront vor allem die Möglichkeit, mir meine eigene Star-Wars-Schlacht zusammenzustellen und mit Freunden Stunden in solchen Fantasien zu versenken. In dieser Kernkompetenz fällt das Reboot für mich durch - zumal mich mit Tatooine und Sullust die Hälfte der Szenarien eher kalt lassen. Wie wäre es stattdessen mal mit einer Kampfstation? Oder dem imperialen Coruscant? Oder der Tantive 4?

Star Wars: Battlefront im Test

Star Wars: Battlefront - Screenshots ansehen

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