Fazit: Assassin's Creed Valhalla im Test: Schmerzhaft wie eine Axt im Kopf

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Fazit der Redaktion

Rae Grimm
@freakingmuse

Es gab wenige AAA-Spiele auf die ich mich dieses Jahr so gefreut habe, wie auf Assassin's Creed Valhalla. Obwohl ich eine eher wankelmütige Beziehung zum Franchise habe, mag ich die von Origins und Odyssey eingeschlagene Richtung. In Kombination mit dem Wikinger-Setting wirkte das wie ein sicherer Anwärter für eines meiner Spiele des Jahres. Was mich stattdessen erwartete, dürfte mit Sicherheit meine größte Gaming-Enttäuschung 2020 sein.

Ob euch Valhalla gefallen wird, hängt ganz davon ab, was ihr dem Spiel verzeihen könnt. Die ersten Stunden in Norwegen mögen zwar visuell nicht so beeindruckend sein wie der Rest, machen aber durchaus Spaß, weil alles noch neu und aufregend ist. Das Problem ist, dass sich die dort eingeführten Gameplay-Elemente über die Länge des Spiels komplett abnutzen. Egal wie viel Spaß der erste Raubzug macht, spätestens nach der dritten Massenschlacht fühlt sich alles gleich an.

Das Wikingerabenteuer wirkt, als hätten sich die Entwickler sich in dem Wunsch verrannt, es unbedingt allen recht machen zu wollen, sowohl den Fans als auch den Kritikern von Odyssey. Das Resultat ist ein Scherbenhaufen aus Ideen, die in der Konzeptionsphase vielleicht mal ein zusammengehöriges Bild ergeben haben, nun aber nicht mehr zusammenpassen wollen.

Linda Sprenger
@lindalomaniac

Ich mach's kurz: Als langjähriger Serienfan bin ich enttäuscht von Assassin's Creed Valhalla. Dabei war ich innerhalb der ersten Spielstunde noch voller Zuversicht: Valhalla läutet keinen erneuten Serienumschwung ein, sondern bleibt spielerisch Origins und Odyssey im Grunde treu. More of the Same also. Und als Person, die die vergangenen beiden Meuchelmörder-Abenteuer in Ägypten und Griechenland liebte, freute ich mich zunächst auf die nächste ausufernde Beschäftigungstherapie in einer riesigen Open World.

Nachdem ich den Anfang hinter mich brachte, folgte aber die Ernüchterung: Ja, Valhalla spielt sich grundsätzlich wie Origins und Odyssey, macht aber eine Handvoll Dinge entscheidend anders - und lässt damit eine formals funktionierende Action-RPG-Formel plötzlich nicht mehr aufgehen. Was mich am meisten am Wikinger-Abenteuer stört sind die Story und Charaktere: Eivor ist im Gegensatz zur charismatischen (und charmant-schrulligen) Kassandra stinklangweilig und blass. Und die Geschichte nimmt mich zu keiner Zeit emotional gefangen. Damit fehlt mir schlicht die Motivation, die Story-Missionen von Valhalla anzugehen.

Klassische Sidequests hat Ubisoft hingegen größtenteils aus dem Spiel gestrichen. An ihrer Stelle rücken jetzt World Events, denen es deutlich an spielerischem Anspruch und Kreativität mangelt: Hier muss ich Steine zählen, da einen Apfel von A nach B tragen. Dort muss ich einem fliegenden Zettel hinterherjagen und zwei Schritte weiter eine verfluchte Stätte reinigen, in dem ich einen von einem bösen Geist besessenen Gegenstand kaputtschlage. Es ist enttäuschend, dass uns Ubisoft nach all den Jahren nicht mit ideenreicheren Aktivitäten zu beschäftigen versucht. Derartige Aufgaben fordern mich weder heraus, noch hinterlassen sie mich mit dem Gefühl, wirklich etwas Bedeutsames für die Spielwelt und ihre Geschichte erledigt zu haben. Einzig die fordernden optionalen Bosse, die ein wenig an die Walküren aus God of War erinnern, bereiten mir Spaß. Ansonsten suche ich den diesmal aber vergebens.

4 von 5

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