Die Switch 2 hat ein gewaltiges Tech-Upgrade im Vergleich zu ihrer Vorgänger-Konsole erhalten. Daher haben es Open World-Spiele auch viel leichter, auf dem Handheld zu laufen. Assassin's Creed Shadows reiht sich allerdings nicht in die Liste ein, wie ich leider herausfinden musste.
Große Grafikunterschiede zur Current Gen
Zuerst einmal zu den technischen Eckdaten der Switch 2-Portierung von Assassin's Creed Shadows: Der Titel läuft im TV-Modus mit einer dynamischen Auflösung von etwa 720p, justiert also je nach Rechenlast nach und macht keinen allzu scharfen Eindruck. Es gibt keine Auswahl zwischen unterschiedlichen Performance-Modi, es werden also immer 30 fps anvisiert.
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Assassin's Creed Shadows: Bald kämpfen und schleichen wir auch auf der Nintendo Switch 2 durch Japan
Zudem wurde der Detailgrad im Vergleich zu den 30 fps-Modi auf PS5 und Xbox Series X deutlich verringert. Ich habe folgende Änderungen bemerkt:
- transparente Effekte wie Feuer wirken blockig, da mehrere Pixel beim Rendering zusammengefasst werden (sogenanntes Variable Rate Shading)
- Texturen sind niedriger aufgelöst
- distanzabhängige Anpassungen beim Detailgrad sorgen für noch mehr Pop-In
- Umgebungsdetails wurden massiv reduziert, genau wie Umgebungsschatten
- Stoffe wehen nicht mehr dynamisch im Wind
- Spiegelungen sind sehr einfach gehalten und zeigen keine Details aus der Umgebung
- Haare sind kaum animiert und verpixeln stärker
Bei Naoe sind die einzelnen Strähnen auf der PS5 erkennbar, während die Switch 2 auf eine enorm reduzierte Variante zurückgreift.
- Schatten sind ungemein niedrig aufgelöst und wirken arg grobkörnig
Nicht nur die Lichtstimmung hat sich deutlich geändert, auch die Schatten fransen komplett auf der Switch 2 aus.
- Es sind weniger Passanten auf den Straßen unterwegs
Auf der Switch 2 fehlen auf einmal die Dame mit dem Fächer links und die mit dem Händler feilschenden Kunden links hinten am Weg.
Den größten Unterschied macht aber wohl die Beleuchtung aus: Die 30- und 40-fps-Modi lieferten in der PS5-Version auf Basis von Ray-Tracing realistische Lichtstimmungen inklusiver dynamischer Schatten. Und das komplett in Echtzeit! Die Switch 2-Version verzichtet vollständig darauf und wirkt deshalb enorm blass und kontrastarm.
Die Ausleuchtung der Switch 2 fällt sehr fad im Vergleich aus, lediglich die direkt von der Sonne angestrahlten Areale vermitteln einen Hauch von Realismus.
Schatten fehlen zu weiten Teilen und die Ausleuchtung der Spielwelt ist auch nur noch rudimentär vorhanden. Zwar gibt es hin und wieder mal ein paar schicke Szenen in der prasselnden Sonne, in der Regel entsteht jedoch ein sehr detailarmer und "fader" Eindruck.
Was ist mit dem Handheld-Modus?
Ich habe mir das Spiel auch noch kurz im Handheld-Modus angeschaut und es zeichnete sich dort ein ähnliches Bild wie im TV-Modus ab. Das Spiel kommt an denselben Stellen ins Ruckeln, wobei ich die Ruckler als minimal weniger schlimm empfand.
Deutlich drastischer sieht es da bei der Bildqualität aus: Die Auflösung schmiert auf teils unter 540p ab und damit kann der verwendete DLSS-Skalierer dann auch nicht mehr viel anfangen. Es kommt also durchweg zu unschön flimmernden Bildartefakten.
Achtet hier im (verlangsamten) Video mal auf den Zaun über den Heubündeln oder die flackernden Fenster:
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DLSS macht in Assassin's Creed Shadows auf der Switch 2 keine gute Figur
Die reduzierte Grafikqualität ist in meinen Augen eigentlich auch erstmal kein Problem. Das Spiel läuft eben nicht mehr auf einer Konsole, der 180 bis 220 Watt an Energie zur Verfügung stehen, sondern auf einem Handheld-Hybrid, der zwischen 10 bis 20 Watt rangiert. Es steht also viel weniger Saft zur Verfügung und das spiegelt sich dann bei den Grafikdetails wider.
Mich nervt aber auch eher eine andere Tatsache...
Assassin's Creed Shadows ruckelt auf der Switch 2 unentwegt
Wenn die Grafik schon grobe Einschnitte hinnehmen muss, dann sollte das Spiel so gut wie ruckelfrei laufen. Das hat beispielsweise Star Wars Outlaws auf der Nintendo Switch 2 sehr gut hingekommen, denn obwohl das Spiel mit einer zugegeben sehr reduzierten Variante von Ray-Tracing an den Start ging, läuft es weitgehend bei stabilen 30 fps.
Assassin's Creed Shadows hält dieses Performance-Niveau nicht. Es ruckelte in jeder von mir gespielten Gameplay-Szene:
Genau wie in den Echtzeit-Zwischensequenzen und sogar die vorgerenderten Video-Sequenzen kommen ins Stottern. Kurzum: Es ruckelt im Grunde ständig.
Die Ursache sind Drops auf zum Teil unter 25 fps, die mit einer überforderten Grafikeinheit im Zusammenhang stehen. Weitgehend haut aber auch die Taktung der einzelnen Frames nicht hin, sprich: AC Shadows verweilt eigentlich bei 30 fps, aber die Bilder werden mal zu früh, mal zu spät dargestellt.
In Summe ist mir das Open World-Stealth-Geschnetzel daher viel zu unruhig und es fiel mir stellenweise auch schwer, auf gegnerische Attacken zu reagieren. Das kann Ubisoft – wenn wir Star Wars Outlaws als Messlatte heranziehen – eigentlich besser.
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