Seite 2: Die Evolution des Controllers - Konsolen-Controller von 1972 bis Heute

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Die Ära des Steuerkreuzes

Der verstorbene japanische Spieleentwickler Gunpei Yokoi war ein findiger Mann. Er hat nicht nur die Game&Watch-Reihe und später den Game Boy erfunden (und somit Nintendo zum Handheld-Monopol verholfen), sondern auch das Steuerkreuz. Statt eines Knüppels kommen beim ergonomischen Digitalpad oder kurz D-Pad vier Tasten zum Einsatz, die kreuzförmig verbunden sind. Zusammen mit zwei Aktionstasten (A und B) sowie Select- und Start-Buttons entsteht so die Mutter aller Gamepads, die Nintendos erster Heimkonsole beiliegt.

Mitte 1983 erscheint der »Family Computer« - kurz Famicom - in Japan. Am rot-weißen Gerät hängen zwei fest verkabelte Controller. Umsetzungen von Spielhallenklassikern wie Donkey Kong und Popeye sind dank Steuerkreuz exakt kontr

Famicom (1983) mit Controllern Famicom (1983) mit Controllern

Für den Westen benennt der Hersteller das Gerät in Nintendo Entertainment System - kurz NES - um und überarbeitet das Konsolendesign. Auch die weinroten Gamepads werden äußerlich generalüberholt. Der ikonische NES-Controller dient mit seinem kantigen Design noch heute als grafisches Leitmotiv für das Thema Retro.

Das schnörkellose Äußere und die minimalistische Ausstattung sind einfach zeitlos. Dem Beispiel von Nintendo folgen viele Nachahmer. Allen voran der Erzkonkurrent Sega. Nach mäßigem Erfolg der Konsolenserie SG-1000 stellen die Sonic-Erfinder 1985 das Master System mit ähnlich simplen Gamepad in japanische Händlerregale. 1988 schüttelt Sega das Mega Drive aus dem Ärmel, das das Spielhallenerlebnis dank starkem 16-Bit-Prozessor nach Hause holt. Das mitgelieferte Pad erhält drei Action-Buttons, Steuerkreuzscheibe und sogar Ergonomie. Zwei abgerundete Ausbuchtungen für die Handballen sorgen für angenehmeres Spielen.

Zum Fahren und Fliegen: NegCon Die beiden Hälften des von Namco für die Playstation entwickelten Controllers ließen sich gegeneinander verdrehen und kommen so als analoge Steuerung zum Beispiel bei WipeOut und Gran Tourismo zum Einsatz. Das ungewöhnliche Design funktionierte unerwartet gut.

Force Feedback Lenkrad Mehr Authentizität verleihen inzwischen Hersteller wie Fanatec und Logitech mit ihren hochwertigen Lenkrädern, die euch dank Force Feedback den Grip und die Curbs direkt spüren lassen.

Racing-Cockpit Wer es noch professioneller will, der besorgt sich gleich das passende Renncockpit dazu.

Mech-Controller Ebenso wuchtig ist der Xbox-Controller zu Steel Battalion (2003) für die Xbox. Das Controller-Board besteht aus zwei Steuerknüppeln, 40 Tasten und Pedalen, um euren Mech übers Schlachtfeld zu bewegen. Der Nachfolger des Nischentitels für Xboxc 360 bediente sich hingegen einer Mischung aus Kinect und Controller.

Flightstick In die Lüfte verfrachtet euch dagegen H.A.W.X. mit dem passenden Controller T-Flight Hotas von Thrustmaster.

UBahn-Controller Äußerst freakig: Die in Japan beliebte Zugsimulation Densha De Go bringt seit 1997 auch skurrile Zug-Controller hervor, die den Spieler zum verantwortungsvollen Lokführer machen.

Nintendo überträgt derweil ihr bewährtes Steuerungskonzept auf eine mobile Neuentwicklung. Der 1989 in Japan erschienene Game Boy macht dank mitgeliefertem Tetris eine ganze Generation zu spielsüchtigen Klötzchenstaplern. Steuerkreuz und zwei Action-Tasten bilden auch hier die simple Erfolgsgrundlage. Der Mario-Erfinder kontert 1990 die 16-Bit-Konkurrenz von Sega. Das Super Famicom (bei uns Super Nintendo bzw. SNES) kommt auf den Markt und bringt gleich sechs Action-Buttons mit. Nintendo verlegt zwei der Knöpfe an die Oberseite des Controllers und erfindet damit die Schultertasten.

Das abgerundete SNES-Pad schmiegt sich an kleine wie große Hände und wirkt trotz vieler Buttons aufgeräumt. Ganz anders als etwa der klobige Controller des Atari Jaguar von 1993, der zusätzlich ein nutzloses Tastenfeld mit 12 Buttons beherbergt. Auch für das Mega Drive folgt 1993 ein erweitertes Pad mit sechs Tasten. Selbiges dient zudem als Blaupause für den Controller der 1994 erscheinenden Konsole Saturn. Die 1994 in Japan (hier 1995) veröffentlichte Hardware hat aber mit einem unerwarteten Konkurrenten zu kämpfen.

Historisches Dokument: Tobias Veltin beim Erstkontakt mit dem Wii-U-Controller (E3 2013). Video starten 2:34 Historisches Dokument: Tobias Veltin beim Erstkontakt mit dem Wii-U-Controller (E3 2013).

Nach gescheiterter Zusammenarbeit zwischen Nintendo und Sony entschließen sich Letztere, ihre eigene Konsole auf die Beine zu stellen - die 1994 erscheinende PlayStation. Beim Controller nehmen sich die Entwickler viele Anleihen von der Konkurrenz: Vier Action-Buttons, Steuerkreuz und satte vier Schultertasten. Damit die Peripherie dennoch genug Halt in der Hand bietet, besitzt das Pad zwei abgewinkelte Griffhörner. Auch drei Konsolengenerationen später hat es Sony nicht gewagt, an diesem Controller-Design zu rütteln.

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