God of War im Test - Gott sei Dank generalüberholt

Neues Setting, neues Gameplay, neue Waffe – und dann auch noch ein Sohn. Bleibt da überhaupt noch etwas vom alten God of War übrig? Da könnt ihr eure Axt drauf verwetten!

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Die God of War-Serie hat mittlerweile einen Bart. Auch wenn Gameplay, Spielprinzip und Geschichte in allen Teilen herausragend waren, kann die Vergeltungsstory eines Mannes, der sich allein gegen die griechischen Götter stellt, nur begrenzt weitererzählt werden. Zum einen, weil irgendwann keine Götter mehr übrig sind. Zum anderen, weil auch gute Konzepte bei der vierten Wiederholung langweilig werden.

Konkret hatte God of War: Ascension mit einem lebendigen Gefängnis zwar eine kreative Kulisse, wirkte aber in großen Teilen ausgelutscht, einfach weil das Griechenland-Setting seine Haltbarkeit überschritten hatte. Ein neues Konzept musste her, eine neue Story, ein neues Setting und ein neuer Kratos. Aber ganz auslöschen und neu erschaffen wollte die etablierte Reihe auch keiner. Schließlich machten gerade der zornige Kratos und seine tragische Geschichte den Erfolg der Serie aus.

Kreativer Drahtseilakt

Für den neuen Teil mussten die Entwickler also einen Drahtseilakt schaffen: Neuerungen einbringen, um das angestaubte Spielkonzept aufzubrechen, aber gleichzeitig genug Bekanntes bewahren, damit God of War sich selbst treu bleibt.

Das Skandinaviensetting bringt einen neuen Kratos, endlich etwas Grün und jede Menge neue Feinde. Das Skandinaviensetting bringt einen neuen Kratos, endlich etwas Grün und jede Menge neue Feinde.

Deswegen hat im neuen God of War jetzt Kratos den Bart, und der steht ihm ganz vorzüglich zu Gesicht. Statt der mediterranen Hitze Griechenlands trotzt der Spartaner 2018 der schneidenden Kälte des skandinavischen Winters. Das reine Action-Gameplay wurde mit Rollenspielelementen aufgepeppt, und der einsame Rächer Kratos bekommt einen Sohn zur Seite gestellt. Obendrein gibt's einen komplett neuen Reigen frischer nordischer Götter, die er jetzt einen nach dem anderen aufmischen kann. Die Konfrontation mit Odin scheint nur eine Frage der Zeit.

Oder doch nicht? God of War beginnt nämlich erstaunlich leise. Kratos und sein Sohn Atreus haben einen Verlust zu betrauern: Faye, Atreus' Mutter und Kratos' Frau, ist gestorben und lässt nicht viel mehr zurück als den Wunsch, ihre Asche auf dem Gipfel des höchsten Berges verstreut zu wissen.

PS4 Pro-Unterstützung
Auf der PS4 Pro unterstützt God of War HDR. Wer den Titel auf der PS4 Pro und einem 4k-Fernseher spielt, erhält laut Sony eine Ausgabe von 2160p. Allerdings wird von Framerateeinbrüchen berichtet.

God of War - PS4 gegen PS4 Pro im Performance- und Grafikvergleich Video starten 3:35 God of War - PS4 gegen PS4 Pro im Performance- und Grafikvergleich

Familienausflug mit Axt

Kratos' Ziel ist diesmal also nicht die totale Zerstörung eines Göttergeschlechts oder des Schicksals selbst, sondern eigentlich nur eine kleine Wanderung den Berg rauf, den die beiden schon von ihrem Vorgarten aus sehen können. Doch Fayes Bitte erweist sich als komplizierter als gedacht.

Die Bäume, die Kratos für die Feuerbestattung seiner Frau abholzte, waren eine Schutzbarriere, die seinen Sohn und auch ihn selbst vor den übernatürlichen Lebewesen von Midgard versteckt hatte. Und die Biester trampeln jetzt quer durch den idyllischen Familienhain.

Die traute Familienidylle wird schon bald von allerlei Monstern gestört. Die traute Familienidylle wird schon bald von allerlei Monstern gestört.

Neben unheimlichen, riesigen Trollen im Vorgarten klopft auch ein mysteriöser Mann an Kratos' Tür. Er fordert im Namen von Odin Antworten. Worauf, sagt er allerdings nicht. Der Spartaner ist wie immer ein- bis keinsilbig, der Fremde wird sauer und reißt den halben Hain ein.

Die nordischen Götter sind ganz und gar nicht begeistert von der Idee, dass sich in der Mitte ihrer Welten ein fremder Gott aus Griechenland herumtreibt. Denn den Status des Kriegsgottes hat Kratos trotz seiner Reinemachaktion im Olymp immer noch.

Gipfelstürmer

Nach dem Zusammentreffen mit dem Fremden, einigen aus dem Totenreich Hel zurückgekehrten Hel-Läufern und sehr viel mehr Trollen als um diese Jahreszeit üblich, wird Kratos klar, dass der Weg zum Berg beschwerlicher wird, als er dachte. Und dass er unmöglich seinen Sohn in all dem Chaos zurücklassen kann. Kurzerhand macht er sich also mit Atreus im Schlepptau auf in Richtung Berg.

Mit Monstern ist der Wald auf einmal viel weniger idyllisch. Mit Monstern ist der Wald auf einmal viel weniger idyllisch.

Schlaufüchse können sich bei 25 bis 30 Stunden versprochener Spielzeit wahrscheinlich denken, dass es sich hier nicht um einen einfachen Wandertag handelt. Obwohl der Gipfel des Berges von Anfang an zu sehen ist, bedeutet das noch lange nicht, dass Kratos und Atreus deswegen einfach so dort hinaufspazieren können.

Sie bleiben auf ihrer Reise nicht einmal in der gleichen Welt. Das war jedoch zu erwarten, schließlich ist Midgard in der nordischen Mythologie nur eine von neun Welten, die alle durch den Weltenbaum Yggdrasil miteinander verbunden sind. Zwar hat Odin eigentlich jede Verbindung zwischen Midgard und den anderen Reichen gekappt, im Laufe der Story stellen wir aber zumindest ein paar dieser Verbindungen wieder her.

Der See der Neun in Midgard ist unser Zentrum. Von dort aus gelangen wir in jede Welt, die wir freigeschaltet haben. Der See der Neun in Midgard ist unser Zentrum. Von dort aus gelangen wir in jede Welt, die wir freigeschaltet haben.

Die neun Welten unterscheiden sich sowohl optisch als auch spielmechanisch. Muspelheim ist eine Lavawelt, Midgard natürlich eher unserer Erde ähnlich, und Alfheim sieht mit seinem rosa Himmel, den lavendelfarbenen Bäumen und den heimischen Lichtgestalten aus, wie aus einem High-Fantasy-Roman entsprungen.

Weltenbummler

Während wir manche Welten schon in der Kampagne bereisen, sind andere Welten eher Late-Game-Content. In Muspelheim zum Beispiel stellen wir uns immer neuen Kampfherausforderungen, wie Gegnerwellen oder Feinden mit besonderen Resistenzen. Niflheim hingegen ist eine Art Dungeon mit Zeitbegrenzung.

Andere Welten betreten wir gar nicht, weil Odin sie verschlossen hat. Das wäre dann eher Stoff für DLCs oder den Nachfolger. Alle Welten haben jedoch eines gemeinsam: Sie enthalten Monster, und die wollen Blut sehen.

Zum Glück hat Kratos für sämtliche Gegner, Rätsel und sonstige Hindernisse eine todsichere Lösung: seine Axt. Verfechter des Grundsatzes "Gewalt ist keine Lösung" haben nie Kratos und sein neues Lieblingswerkzeug in Aktion gesehen. Riesige, Brückenpfeilerschwingende Trolle, fliegende Nachtmahre oder blitzschnelle Wiedergängerhexen haben einem Axtblatt im Gesicht nichts entgegenzusetzen. Trotz einer so schwerfälligen Waffe ist Kratos überraschend wendig. Seine Axt und sein praktischer, ausklappbarer Schild erweisen sich im Kampf als äußerst flexibel.

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