Die schlechten Nachrichten rund um GTA 6 reißen nicht ab: Erst wurden wohl mindestens 34 Miarbeiter*innen gefeuert, dann hieß es auch noch, dass der Mega-Blockbuster nochmal ein halbes Jahr nach hinten verschoben wird. Aber das war noch nicht alles. Ein anonymer Entwickler berichtet jetzt von offenbar sehr unangenehmen Zuständen, die bei Rockstar Games herrschen sollen.
Moral erreicht Tiefpunkt: Nach den Entlassungen fürchten viele Entwickler offenbar um ihre Jobs
Die Führungsriege des GTA 6-Entwicklerstudios Rockstar Games hat letzte Woche zwischen 30 und 40 Mitarbeiter*innen entlassen. Laut den Verantwortlichen war der Grund dafür grobes Fehlverhalten, Gewerkschaftler*innen sehen darin aber einen Versuch des Union Bustings, also der Gewerkschaftszerschlagung.
10:43
Grafik schön und gut, aber was ist mit dem Gameplay von GTA 6?
Jetzt meldet sich ein anonymer Rockstar-Entwickler im GTA-Forum zu Wort. Es handelt sich bei der Person wohl tatsächlich um einen Angestellten der Firma, das soll er gegenüber einem Foren-Admin bewiesen haben. Die Anschuldigungen sind also allem Anschein nach durchaus ernstzunehmen, auch wenn sie sich natürlich nicht überprüfen lassen. Ihr solltet das Ganze also lieber noch mit Vorsicht genießen.
Die Kündigungen sind laut den Aussagen dieses Mitarbeiters ziemlich übel über die Bühne gegangen. Ohne Vorwarnung und auch ohne die Vorlage von Beweisen dieses angeblichen Fehlverhaltens wurden die Personen innerhalb kürzester Zeit wohl ohne weitere Erklärungen gefeuert.
Laut dem anonymen Entwickler soll eine Person während ihrer Kündigung eine Panikattacke bekommen haben. Der HR-Abteilung von Rockstar war das aber angeblich egal, die das Gespräch einfach trotzdem – während der Panikattacke des Gegenübers – beendet hat.
Es soll sich dabei auch um langjährige Rockstar-Mitarbeiter in Senior-Positionen gehandelt haben. Einige von ihnen waren zum Zeitpunkt der Kündigung sogar krank oder in Elternzeit. Manche laufen offenbar sogar Gefahr, durch diese Entlassung ihre Visa für Großbritannien zu verlieren.
"Lasst mich das deutlich machen! Ich habe nie irgendeine Diskussion oder Leaks von Rockstar-Projekten in dem Gewerkschafts-Discord gesehen. Das Einzige, was da diskutiert wurde, waren Gewerkschafts-Bemühungen und die Arbeitsbedingungen bei R*. Der Discord war nicht öffentlich. Es war eine private Discord-Gruppe, in der nur R*-Angestellte und offizielle IWGB-Gewerkschaftler waren.
Das war Union Busting und nichts anderes! Alle, die gefeuert wurden, waren Gewerkschaftsmitglieder, außerdem waren es überwiegend diejenigen, die in den Gewerkschafts-Organisations-Komitees der UK-Studios waren."
Laut Entwickler-Aussage wurde gerade ein wichtiger Schritt erreicht
Just eine Woche vor den Entlassungen soll die Gewerkschaft die Grenze von 200 Mitgliedern überschritten haben. Damit sei die benötigte 10 %-Hürde erreicht worden, die es ermöglicht, in kollektive Verhandlungen mit dem Rockstar-Management einzutreten und offiziell anerkannt zu werden. Dabei hätte es um die folgenden Punkte gehen sollen, die die Angestellten laut dem anonymen Mitarbeiter aktuell betreffen:
"Sich verschlimmernder Crunch, unangemessene Bezahlung und unflexible Arbeits-Arrangements."
Die Kündigungen wirken sich natürlich nicht nur auf die Entlassenen aus, sondern auch auf diejenigen, die noch bei Rockstar sind. Laut dem Mitarbeiter habe die Moral innerhalb des Entwicklerstudios den absoluten Tiefpunkt erreicht:
"Da ist die Angst, dass sie nichts davon abhält, das immer und immer wieder zu tun, wenn sie damit durchkommen. Diejenigen von uns, die das Glück hatten, bleiben zu dürfen, arbeiten in Angst."
Wer will, kann sich an einem Fundraiser beteiligen, um diejenigen zu unterstützen, die sich gegen ihre Kündigung zur Wehr setzen.
Rockstar hat eine lange Geschichte voller Probleme mit Crunch und schlechten Arbeitsbedingungen: Schon 2010 haben die Partner*innen der Angestellten einen öffentlichen Brief deswegen geschrieben. Aber auch während der Entwicklung von GTA 5 und Red Dead Redemption 2 gab es immer wieder entsprechende Berichte (oder die Chefs haben selbst damit geprahlt, wie viele Stunden pro Woche gearbeitet werden).
Im Anschluss hieß es eigentlich immer wieder, man wolle sich bessern. Was wir hier zu lesen bekommen, klingt leider eher nicht danach. Dass GTA 6 jetzt noch einmal verschoben wurde, muss nicht unbedingt heißen, dass die Entwickler*innen sich entspannen können – eventuell müssen sie einfach nur noch länger Überstunden schieben.
Was haltet ihr von den Aussagen des anonymen Mitarbeiters? Welche Seite haltet ihr für glaubwürdiger?
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