Mass Effect Legendary Edition im Test: Ein RPG-Meisterwerk in seiner besten Version

Mass Effect Legendary Edition bringt die Shepard-Trilogie auf PS4, PS5, Xbox One, Series X/S und den PC zurück. Im Test beantworten wir die Frage, ob sich das Remaster der beliebten RPG-Reihe lohnt.

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Mass Effect Legendary Edition im Test. Mass Effect Legendary Edition im Test.

Mass Effect ist zurück. Mit der Legendary Edition will BioWare die Shepard-Trilogie auf PS4, PS5, Xbox One, Series X/S und PC in neuem Glanz erstrahlen lassen. Gelingt dieses Vorhaben? Und viel wichtiger: Können wir das stark angestaubte, fast 14 Jahre alte Seriendebüt in der Remastered-Version heute wieder problemlos spielen?

Beide Fragen können wir schon vorab mit einem klaren "Ja!" beantworten. Die Shepard-Trilogie ist und bleibt eine fantastische Rollenspielreihe voller Gänsehautmomente, die ihr dank der Legendary-Edition jetzt in Bestform erleben könnt. Ganz egal ob ihr sie kennt oder erstmals in den Kampf gegen die Reaper ziehen wollt.

Ein Hinweis vorab: Unser Test richtet sich in erster Linie an langjährige Mass Effect-Fans, weshalb wir die drei Action-RPGs insbesondere auf technischer und optischer Ebene betrachten, aber nicht auf der inhaltlichen. Wer die Reihe nicht kennt, findet zu jedem Spiel eine Zusammenfassung von Story und Besonderheiten, ohne jedoch dabei gespoilert zu werden.

Release: 14. Mai 2021
Plattformen: PS4, Xbox One, PC (dank Abwärtskompatibilität auch auf PS5 und Xbox Series X spielbar)
benötigter Speicherplatz: Circa 85 GB
Spielzeit (gesamt): circa 100h (für die jeweiligen Hauptstorys)

Inhaltsverzeichnis:

Die Inhalte und wichtigsten Neuerungen der Legendary-Edition

Einen ersten Eindruck verschafft euch der Trailer:

Video starten 1:48

Praktisch: Alle drei Mass Effect-Ableger werden auf einen Schlag installiert und können damit in einem Launcher gestartet werden. Wer will, kann also munter hin- und herwechseln. Neben den Spielen der Shepard-Trilogie bietet die Legendary Edition folgende Inhalte und Verbesserungen (geltend für alle drei Teile):

  • bis auf Pinnacle auf ME 1 alle 40 DLCs enthalten (sind organisch im Abenteuer eingebunden und müssen nicht erst extra aktiviert werden)
  • verbesserte Beleuchtung und Schatten
  • verbesserte Texturen für Charaktermodelle und Umgebungen
  • universeller Charakter-Editor für alle drei Teile + zusätzliche Optionen für Haare, Augen, Make-up und mehr
  • vereinheitlichte und modernisierte HUDs
  • Angleichung der Steuerung zwischen allen drei Titeln
  • vereinfachte und angepasste Minispiele (z.B. Hacking)
  • Fotomodus (was alles im Fotomodus steckt, erfahrt ihr hier)
  • die in ME 3 eingeführte Standard-FemShep ist jetzt in allen drei Teilen spielbar

Alte Standard-FemShep aus ME1 Alte Standard-FemShep aus ME1
Standard-FemShep in allen drei Teilen Standard-FemShep in allen drei Teilen

Das in Mass Effect 3 eingeführte Defaul-Modell von FemShep ist nun auch in Teil 1 spielbar.

Nachdem wir nun die harten Fakten auf den Tisch gepackt haben, schauen wir uns die Spiele im Detail an. Unser Hauptaugenmerk legen wir dabei auf das allererste Mass Effect, denn in die Remastered-Version des Seriendebüts hat BioWare die mit Abstand meiste Arbeit investiert. Und das nicht ohne Grund.

Wie schlägt sich Mass Effect als Remaster?

Was macht das erste Mass Effect so besonders?

Darum geht's: Der erste Teil der Mass Effect-Trilogie setzt im Jahr 2183 an. Als Commander Shepard begeben wir uns auf geheime Mission, um ein altes Artefakt der Protheaner zu bergen. Dabei erfahren wir von einer drohenden Invasion der Reaper, einer technologisch hochentwickelten Alienrasse. Als frisch ernannter Spectre, einer Spezialeinheit de Citadel-Rates, sammeln wir nicht nur Informationen über die Reaper, sondern nehmen es auch mit Saren, einem abtrünnigen Spectre, auf, der in einer mysteriösen Verbindung mit den Reapern steht.

Das ist das Besondere: Mass Effect liefert zum Auftakt eine größtenteils storygetriebene Erfahrung. Das Rollenspiel setzt dabei neben einer komplexen, vielschichtigen Geschichte besonders darauf, uns vor Entscheidungen zu stellen, die weitreichende Einflüsse auf den Rest der Trilogie haben können. Unsere Crewmitglieder sind dabei nicht nur schlagkräftiges Beiwerk, sondern bringen jede Menge Persönlichkeit mit, die wir im Verlauf der Story kennen und lieben lernen.

Entscheidungen treffen wir nicht nur im Bezug auf die Story, sondern auch auf unseren Hauptcharakter Shepard, indem wir entweder den "guten" Vorbild- oder den "bösen" Abtrünnig-Pfad einschlagen.

Mehr Infos zum Inhalt lest ihr in unserem dedizierten Test zu Mass Effect von 2007.

Das knapp 14 Jahre alte Original ist im Gegensatz zu seinen beiden Nachfolgern spürbar schlecht gealtert und dank der schwammigen Schießmechanik und der hakeligen Steuerung heute nur noch spielbar, wenn ihr die Geduld und Disziplin eines Turianers besitzt.

Wer sich selbst nicht dazu zählt, kann dank des Remasters aber aufatmen. In der Legendary Edition macht das erste Mass Effect eine deutlich bessere Figur als die ursprüngliche Version. Innerhalb der Trilogie weist der Erstling zwar die größten Probleme auf, die sind allerdings größtenteils verschmerzbar.

Das macht Mass Effect richtig gut

Schießereien machen nun endlich auch im ersten Mass Effect Spaß. Schießereien machen nun endlich auch im ersten Mass Effect Spaß.

BioWare hat das vormals unausgereifte Gunplay weitestgehend an die beiden Nachfolger angeglichen und macht damit Schießereien nicht nur geschmeidiger, sondern auch dynamischer.

Das Sturmgewehr besitzt beispielsweise endlich ein Fadenkreuz, das klein genug ist, sodass wir tatsächlich damit zielen können. Zudem wurde das Schwingen des Sniper-Gewehrs komplett entfernt. So können wir endlich schnell und effizient aus der Ferne heraus zuschlagen, ohne erst geduldig den Moment abwarten zu müssen, bis das Fadenkreuz über den Gegner schwenkt.

In Sachen Treffer-Feedback lässt Mass Effect im direkten Vergleich mit den zwei Nachfolgern aber zu wünschen übrig. Angriffe mit dem Sturmgewehr oder der Pistole fühlen sich oftmals so an, als würden wir unsere Feinde mit Wasser abspritzen. Während Gegner in den Nachfolgern mit jedem Schuss ins Taumeln geraten, saugen sie im ersten Mass Effect die Kugeln auf wie Schwämme und kämpfen weiter als sei nichts geschehen, während sich ihre Lebensleiste gleichzeitig allmählich leert.

Das verwirrt uns nicht nur regelmäßig im Kampf (haben wir getroffen oder nicht?), sondern fühlt sich auch hochgradig unbefriedigend an.

Wer das Original kennt, dürfte beim Begriff "Mako" zusammenzucken, aber keine Angst: Das Biest kann jetzt gebändigt werden. Wer das Original kennt, dürfte beim Begriff "Mako" zusammenzucken, aber keine Angst: Das Biest kann jetzt gebändigt werden.

Die Mako-Steuerung hat BioWare ebenfalls überarbeitet: Ließ sich das Panzerfahrzeug in der Ursprungsfassung nur schwer bändigen, lenkt es sich jetzt mit dem linken Analogstick einfacher und intuitiver. Allerdings verkeilt sich der Mako immer noch gerne mal in Nischen oder schwebt über Felsen, was unfreiwillig komisch wirkt.

Nichtsdestotrotz: Der Mako ist endlich kein Frustgarant mehr und das dürfte insbesondere all diejenigen freuen, die das zum Meme gewordene Original kennen. Und wer letzteres vermisst, kann sogar zur klassischen Mako-Steuerung wechseln (aber wer will das schon?).

Optisch beeindruckend, aber nicht fehlerfrei

Wrex im Original (PS3Xbox 360) Wrex im Original (PS3/Xbox 360)
Wrex (und Garrus) im Remaster Wrex (und Garrus) im Remaster

Auf visueller Ebene hat sich eine ganze Menge getan. Sogar so viel, dass wir begeistert sagen können: "Wow, Mass Effect sieht stellenweise richtig schön aus für ein 14 Jahre altes Spiel".

Sämtliche Charaktere, sowohl unsere Crew-Mitglieder als auch weniger wichtige NPCs, profitieren von schärferen Texturen auf Kleidung und im Gesicht und wirken dadurch viel lebendiger. Das gilt natürlich nicht nur für Mass Effect 1, sondern auch für die beiden Nachfolger.

Wrex' Narben kommen nun beispielsweise deutlicher zum Vorschein als im Original, und wir sehen hinter Talis Helm jetzt sogar die Ansätze ihrer Nase!

Schaut ganz genau hin: Unter ihrem Helm erkennen wir die Konturen von Talis Nase. Schaut ganz genau hin: Unter ihrem Helm erkennen wir die Konturen von Talis Nase.

Im Gegensatz zu Mass Effect 2 und 3 schleichen sich im Erstling jedoch hier und da Grafikfehler ein. In einigen wenigen Zwischensequenzen zickt beispielsweise die Beleuchtung so sehr, dass Kaidans Bart plötzlich verschwunden zu sein scheint, oder NPCs plötzlich so aussehen, als würden sie lila Lipgloss tragen. Das kommt allerdings so selten vor, dass es letztendlich kaum stört.

Die Umgebungen sehen ebenfalls schöner aus als früher, wobei hier insbesondere die Beleuchtung ins Auge sticht. Gebiete wie Eden Prime wirken dank der Lichtstrahlen einer neu justierten Sonne atmosphärischer und dichter als je zuvor.

Dank optimierter Sonneneinstrahlung bleiben wir auf Eden Prime gerne mal stehen und schauen genüsslich gen Horizont. Dank optimierter Sonneneinstrahlung bleiben wir auf Eden Prime gerne mal stehen und schauen genüsslich gen Horizont.

Planeten wie Feros und Noveria bieten mehr Details in er Ferne, sodass wir uns jetzt öfter liebend gerne dazu verleiten lassen, einfach nur seelenruhig gen Horizont zu schauen, anstatt unsere Missionen fortzusetzen.

Allerdings können gerade die Gebiete das eigentliche Alter des SciFi-RPGs nicht verschleiern, gerade im Vergleich zu modernen Rollenspielen und Blockbustern. Die staubigen Areale des Planeten Feros erinnern weiterhin eher an braunen Matsch. Die auf Hochglanz polierte Citadel wirkt steril und enttäuschend detailarm.

Feros Feros ist schöner als zuvor, bleibt aber detailarm und langweilig braun.

Citadel Die Citadel ist hübsch, aber auch steril.

Das sind die größten Probleme von Mass Effect 1

BioWare hat mit der Legendary Edition zwar versprochen, an der KI zu feilen, doch in diesem Falle können wir eher von einer Verschlimmbesserung sprechen. Während Teil 2 und 3 keinerlei KI-Probleme aufweisen, lässt Mass Effect nicht nur die Gegner, sondern auch Shepards Crew-Mitglieder regelmäßig doof dastehen.

Ein zombie-artiger Husk kommt beispielsweise geradewegs auf uns zu gerannt, und noch bevor wir ihn umnieten können, macht er urplötzlich eine Kehrtwende und läuft in die entgegengesetzte Richtung. Kaidan und Tali schießen minutenlang ununterbrochen gegen eine Wand und kämpfen anscheinend gegen einen unsichtbaren Feind, sodass wir den Kampfabschnitt nicht abschließen können.

Kaidan und Tali im Kampf gegen die Wand. Kaidan und Tali im Kampf gegen die Wand.

Wir müssen uns erst von der "feindlichen Wand" entfernen, um die beiden aus ihrer Trance zu befreien. Derartige KI-Aussetzer schwanken zwischen nervig und unfreiwillig komisch, reduzieren den Spielspaß letztendlich aber nicht.

Während unseres Spieldurchlaufs sind wir auf einen Game Breaking-Bug gestoßen: Auf zwei der für Nebenmissionen erkundbaren Planeten (Luna und Maji) funktionierte die Steuerung nach dem Verlassen des Makos nicht mehr richtig. Wir konnten keine Aktionen mehr ausführen, sondern nur noch hilflos durch die Gegend laufen. Hier half nur ein Neustart vom letzten automatischen Speicherpunkt, die dankenswerterweise großzügig gesetzt werden.

Lohnt sich das Remaster von Mass Effect?

Die Remastered-Version des ersten Teils kommt zwar mit einigen nervigen Fehlern, macht im Großen und Ganzen aber einen verdammt guten Job.

Das vormals stark angestaubte Seriendebüt ist im Jahr 2021 endlich (wieder) gut spielbar und dürfte damit nicht nur langjährige Fans zum erneuten Durchspielen bewegen, sondern auch viele Neulinge ansprechen, die erstmals ins Mass Effect-Universum eintauchen wollen.

Das erste Mass Effect verstrickt euch in ein SciFi-Abenteuer, das ihr auf keinen Fall verpassen solltet! Das erste Mass Effect verstrickt euch in ein SciFi-Abenteuer, das ihr auf keinen Fall verpassen solltet!

Und wer die gesamte Geschichte voll auf sich wirken lassen will, sollte ohnehin mit dem ersten Teil anfangen. Denn viele Entscheidungen ziehen übergreifende Konsequenzen nach sich und beeinflussen sogar den Storyverlauf von Mass Effect 3. Ihr bestimmt unter anderem das Schicksal einiger Charaktere und entscheidet, ob ihr sie in späteren Teilen wiederseht oder nicht.

Deshalb ein klares "Ja, es lohnt sich". Spielt unbedingt Mass Effect 1!

Wie schlägt sich Mass Effect 2 als Remaster?

Was macht Mass Effect 2 so besonders?

Darum geht's: Im zweiten Teil der Mass Effect-Reihe stellt sich Shepard gemeinsam mit ihrer bzw. seiner Crew einem neuen Feind entgegen: den Kollektoren. Eine insektoide Alienrasse, die in einer mysteriösen Verbindung zu den Reapern steht, durchs Universum zieht und ganze Kolonien von Menschen entführt, um sie für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen.

Das ist das Besondere: Im Vergleich zum Erstling fährt Mass Effect 2 die RPG-Elemente spürbar zurück und verfolgt damit einen actionorientierteren Ansatz. Das Abenteuer fühlt sich dadurch (fast) wie ein Deckungs-Shooter á la Gears of War an, spielt sich dank der schlauchartigen Levels zuweilen allerdings sehr repetitiv. Doch die Schießereien sind letztendlich nicht das, was Mass Effect 2 ausmachen. Wie Vorgänger lebt der Nachfolger von zwischenmenschlichen Beziehungen. Im Unterschied zum ersten Teil besitzen alle Crew-Mitglieder sogar ihre eigenen, größtenteils wirklich fantastisch geschriebenen Nebenstränge, deren Missionen uns nur noch näher mit ihnen zusammenschweißen. So erfahren wir beispielsweise in Mirandas Storystrang mehr über ihre komplizierte Beziehung zu ihrem bösen Vater, während wir in Legions Missionen mehr über die Geth erfahren und folglich zu unserem einstigen Feind sogar Sympathien aufbauen.

Mehr Infos zum Inhalt lest ihr in unserem dedizierten Test zum originalen Mass Effect 2.

Im Gegensatz zu Shepards erstem Abenteuer sind Mass Effect 2 und Mass Effect 3 deutlich besser gealtert, weshalb BioWare hier keine essentiellen spielmechanischen Änderungen vornehmen musste.

Teil 2 profitiert wie sein Nachfolger deshalb insbesondere von optischen Anpassungen, die wir euch hier auf einer Handvoll Vergleichsbildern zeigen wollen.

Mass Effect 2 setzt Shepards Abenteuer fort und führt unter anderem mit dem Doktor Mordin Solus neue spannende Charaktere ein. Mass Effect 2 setzt Shepards Abenteuer fort und führt unter anderem mit dem Doktor Mordin Solus neue spannende Charaktere ein.

In Mass Effect 2 fallen die Umgebungen etwas detaillierter aus als im Vorgänger und kommen im Remaster nochmals besser zur Geltung.

Ein Beispiel: Auf Omega stapelt sich der Müll in den Ecken der engen Gassen. Neonlichter flackern und blenden uns beim vorbeigehen, Wasser tropft von der Decke, Farbe blättert von den Wänden. Dank optimierter Lichteffekte wirkt die Raumstation jetzt noch zwielichtiger und unbehaglicher als zuvor.

Wie schlägt sich Mass Effect 3 als Remaster?

Was macht Mass Effect 3 so besonders?

Darum geht's: Im Finale der Trilogie steht nicht nur das Schicksal der Erde, sondern das des gesamten Universums auf dem Spiel. Die technologisch hochentwickelten Reaper sind zurück und drohen, jegliches Leben auszulöschen. Als Shepard stehen wir vor der kniffligen Aufgabe, die verfeindeten Rassen des Universums miteinander zu vereinen, Verbündete zu finden und die Reaper in einem alles entscheidenden Krieg endgültig zu stoppen.

Das ist das Besondere: Mass Effect 3 vereint die größten Stärken des ersten und zweiten Teils und liefert damit den fulminanten Abschluss eines wahren SciFi-Epos, der rein inszenatorisch und spielerisch seine beiden Vorgänger nochmals übertrumpft. Kämpfe spielen sich jetzt beispielsweise deutlich flotter und dynamischer als zuvor, weil Shepard Ausweichrollen beherrscht und über Abgründe springen kann.

Besonders bemerkenswert ist, dass sich unsere Entscheidungen aus Mass Effect und Mass Effect 2 auf den Verlauf der Geschichte auswirken, weshalb ihr alle drei Teile unbedingt in richtiger Reihenfolge spielen solltet.

Mehr Infos zum Inhalt lest ihr in unserem dedizierten Test zu Mass Effect 3.

Das 2012 erschienene Mass Effect 3 galt damals schon als das spielerisch, optisch und inszenatorisch beste Spiel der Shepard-Trilogie und wirkt deshalb (auch heute noch) von allen drei Spielen am frischesten.

In der Remastered-Version mutet Shepards finales Abenteuer rein visuell jetzt sogar stellenweise wie ein modernes Action-RPG an, das von Grund auf für PS4 und Xbox One entwickelt wurde.

In Mass Effect 3 sticht insbesondere das fantastische Szenenbild hervor. Während wir uns beispielsweise auf dem Mond Palaven durch die Husk-Massen schießen, beobachten wir, wie gigantische Reaper im Hintergrund verheerende Laserstrahlen auf Turianer abfeuern und turmhohe Rauchschwaden hinterlassen.

Zusätzliche Partikeleffekte lassen Explosionen, Qualm und Staub jetzt sogar noch eindrucksvoller aussehen als zuvor. So konfrontiert uns das Spiel umso dringlicher mit der unbequemen Wahrheit, dass das gesamte Universum kurz vor der Auslöschung steht.

Überblick über Technik und Performance

Qualität vs. Leistung: In der Legendary Edition können wir alle drei Spiele entweder im Qualitätsmodus oder im Leistungsmodus spielen. Ersterer bietet eine höhere Auflösung bei reduzierten Bildern pro Sekunde, letzterer Modus priorisiert hingegen die Framerate und verringert entsprechend die Auflösung.

Worauf haben wir getestet?

Wir haben die Legendary Edition auf der PS5, Xbox Series X und Standard-PS4 gespielt. Die Sammlung ist auf allen Plattformen problemlos spielbar. Auf den Next Gen-Konsolen profitiert ihr dank SSDs von minimal schnelleren Ladezeiten.

Qualität vorziehen

Leistung vorziehen

PS4: bis zu 30 FPS + 1080p

PS4: bis zu 60 FPS + 1080p

PS4 Pro: bis zu 30 FPS + 4K UHD

PS4 Pro: bis zu 60 FPS + 1440p*

PS5: bis zu 60 FPS + 4K UHD

PS5: bis zu 60 FPS + 1440p*

Xbox One: bis zu 30 FPS + 1080p

Xbox One: bis zu 60 FPS + 1080p

Xbox One X/ Series S: bis zu 30 FPS + 4K UHD

Xbox One X/ Series S: bis zu 60 FPS + 1440p

Xbox Series X: bis zu 60 FPS + 4K UHD

Xbox Series X: bis zu 120 FPS + 1440p

Quelle: EA.

*Zwar kann die PS5 grundsätzlich Spiele sowohl in 1080p, 1440p als auch 4K rendern, allerdings kann die Konsole 1440p nicht nativ ausspielen. Das heißt, selbst wenn ihr die Mass Effect Legendary Edition auf der PS4 Pro oder PS5 im Leistungsmodus spielt, wird das Bild runterskaliert. Ihr erhaltet damit effektiv nur die HD-Auflösung von 1080p. Zumindest gibt es einen Trick, um auf 2K-Monitoren auch wirklich die 1440p-Auflösung zu erhalten.

Wie läuft die Legendary Edition? Ganz egal ob nun Qualitäts- oder Performance-Modus, alle drei Mass Effect-Spiele laufen auf allen Plattformen, auf denen wir getestet haben, größtenteils flüssig und ruckelfrei. Selbst in hektischen Szenen, in denen wir es mit vielen Gegnern aufnehmen und dank unserer Biotik-Kräfte ein verheerendes Effektgewitter auf sie loslassen.

Noch mehr Eindrücke bekommt ihr in diesem Trailer:

Video starten 2:09

Perfekt für Serienfans und Neulinge

Die Legendary Edition lässt Mass Effect 1, 2 und 3 besser aussehen und flüssiger laufen als je zuvor. Ohne Zweifel bekommt ihr hier die beste Version von Commander Shepard, die es jemals gab. An dieser Stelle müssen wir aber trotzdem noch einmal betonen, dass es sich bei der Legendary Edition "nur" um ein Remaster handelt, das die Reihe zwar noch einmal deutlich verbessert, aber trotzdem nicht ganz auf heutige Standards hebt, wie ihr sie von jüngeren Rollenspielen mittlerweile kennt.

Zur Erinnerung: Mass Effect kam 2007 auf den Markt, Teil 2 erschien 2010 und Teil 3 schlug letztendlich im Jahr 2012 auf. Und dieses Alter merken wir den Titeln trotz Verbesserungen an, insbesondere beim Leveldesign. Eine umfangreiche Open World sucht ihr beispielsweise vergebens, stattdessen bewegt ihr euch durch schlauchartige Levels, selbst wenn Mass Effect alles andere als linear ist.

Die Mass Effect Legendary Edition kommt zudem bei Weitem nicht an die technische und inszenatorische Klasse eines The Witcher 3 oder Horizon Zero Dawn heran. In Sachen Storytelling und Entscheidungstiefe bleiben die Mass Effect-Spiele aber immer noch auf dem Rollenspielthron. Und die Legendary Edition setzt ihnen eine neue hübsche Krone auf.

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