Bisher spielen PS3-Titel auf der PS4 und auch auf der PS5 eine eher untergeordnete Rolle. Es gibt zwar ein paar Remaster für die PS4 wie die Nathan Drake Collection, davon abgesehen können PS3-Spiele aber lediglich via PS Plus Premium gestreamt werden.
Aufgrund der veralteten PS3-Server-Hardware kommt es jedoch zu Rucklern und kurzen Aussetzern bei der Übertragung, außerdem ist die Bildqualität eher bescheiden. Für mich ist das daher keine echte Option.
Ein bekannter Leaker stellt jetzt aber für die PS6 einige PS3-Remaster in Aussicht und auch nicht einfach nur irgendwelche. Sondern spezielle Versionen mit grafischen Upgrades, die ich unbedingt sehen möchte. Sie sollen nämlich eine Technik hinzufügen, die perfekt zu alten Klassikern passt: Ray-Tracing in seiner umfangreichsten Form.

Chris Werian
@FromSoftwerian
Chris machte damals die Xbox Live-Server in Gears of War und Halo unsicher, daher hat er jetzt auf der PS3 richtig viel nachzuholen. Ohne die Konsole geht aber nichts, denn Sony hat die Spiele der PS3-Generation nie über eine Abwärtskompatibilität auf neueren Geräten spielbar gemacht.
Dabei bieten sie jede Menge Spielraum für mögliche Grafikverbesserungen, etwa für Ray-Tracing. Und an das glaubt unser Hardware-Autor noch immer, auch wenn die Technik bislang wenig Anklang gefunden hat.
Insider glaubt an PS6-Remaster von PS3-Spielen
Der Leaker Moore's Law is Dead hat sich im Vorfeld der PS5 Pro als zuverlässiger Insider mit Quellen bei Chip-Gigant AMD herausgestellt. Und auch bei der PS6 ist er wieder mit von der Partie, er hat kürzlich Infos zur PS6 und der nächsten Xbox veröffentlicht:
Unter den Infos befand sich auch die Einschätzung der Ray-Tracing-Performance, die etwa zehnmal so hoch ausfallen soll wie noch bei der Standard-PS5. Selbst die 800 Euro teure PS3 Pro würde sie damit im Schnitt um das Dreifache übertreffen. In einem aktuellen Podcast kommt er daher auf die Idee, dass die PS6 genug Leistung hätte, um beispielsweise alte PS3-Spiele mit sogenanntem Path-Tracing auszustatten.
Was ist Path-Tracing eigentlich?
Wie bei Ray-Tracing wird bei Path-Tracing der Weg verfolgt, den Lichtstrahlen in einer Videospielszene nehmen. Bei Ray-Tracing gehen die Strahlen ausschließlich von der Kamera aus, sie sind also auf den sichtbaren Bildausschnitt eingeschränkt.
Path-Tracing bezieht jedoch die Lichtverhältnisse der gesamten Spielwelt unabhängig von der Kameraposition ein. Außerdem werden mehr "Abpraller" einbezogen, denn in der Realität prallen Lichtstrahlen ebenfalls von Oberflächen ab und leuchten die Umgebung aus.
Mit Path-Tracing lassen sich also viel realistischere Schatten und Lichtstimmungen erzeugen. Aufgrund der Nähe zu Ray-Tracing spricht man aber auch von "vollständigem Ray-Tracing".
Da PS3-Titel sich aufgrund ihr drucksensitiven Knöpfe und des komplexen technischen Unterbaus ohnehin nicht gut über eine Abwärtskompatibilität emulieren ließen, wäre es laut Moore's Law is Dead eine gute Option, die Spiele zurückzuholen und mit einem beeindruckenden Grafik-Upgrade auszustatten.
Auf dem PC hauen mich alte Spiele mit Path-Tracing immer wieder um
Ray-Tracing wurde bereits vor dem Launch der aktuellen Konsolengeneration als Marketing-Buzzword durch sämtliche Präsentationen und Shows getrieben, so richtig Traktion hat die rechenintensive Technologie aber nie.
Ein paar Spiele wie Metro: Exodus oder Control nutzen die Technik für schicke Beleuchtungseffekte und Spiegelungen, zumeist bleibt es jedoch bei einem optionalen Grafikmodus, da der Render-Aufwand zeitgemäßer Spiele auch ohne Ray-Tracing hoch genug ist.
Den für mich größten "Oha!"-Effekt haben in der Regel aber auch gar nicht diese modernen Spiel, sondern ausgerechnet alte Schinken wie Quake 2, Portal, Need For Speed: Underground oder Star Wars: Republic Commando.
Sie demonstrieren mit ihren kaum detaillierten Spielwelten und zum Teil in die Texturen gemalten Schatten viel besser das Beleuchtungs- und Schatten-Upgrade, das mit Path-Tracing erreicht werden kann.
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Portal RTX - So schön sieht Nvidias Remaster des Spieleklassikers aus
Ich würde sogar sagen, dass Quake 2 RTX einer der für mich buchstäblich "erhellendsten" Grafikmomente in den vergangenen Jahren war, da die dynamischen Lichter den Look des Spiel komplett transformieren und lebendiger erscheinen lassen:
Und etliche PS3-Klassiker würden definitiv in die Aufzählung passen. Grafisch sind Spiele wie Killzone 2, Resistance 2, Uncharted 2 und God of War: Ascension zwar schon ein Stückchen fortschrittlicher als noch ein Need for Speed: Underground, aber immer noch simpel genug, um Path-Tracing glänzen zu lassen. Mit ihrem Action-Fokus eignen sich die PS3-Meilensteine zudem perfekt für dynamische Lichtspielereien.
Der Ansturm auf Pyrrhus City in Killzone 2 ist beispielsweise eines meiner absoluten Shooter-Highlights mit seiner dichten Atmosphäre am Strand und den hämmernden Artillerieeinschlägen um die eigene Spielfigur herum.
Diese Szene noch einmal mit einer perfekten Ausleuchtung zu sehen, wäre ein absoluter Traum!
Ein paar PS3-Eigenheiten stünden den Path-Tracing-Remastern allerdings im Weg
Die genannten PC-Spiele berufen sich allesamt auf das "RTX Remix"-Tool von Nvidia, Sony müsste also an einer ähnlichen Entwicklungsumgebung arbeiten, um den Wunsch vom PS3-Remaster mit Path-Tracing zu erfüllen.
Zudem kann Path-Tracing nicht einfach mal so angeknippst werden. So gut wie alle Spiele vor 2013 nutzen keine Materialien mit "echten" physikalischen Eigenschaften für Lichtberechnungen, sondern schlichte Texturen. Die müssten also erst in die Spiele gebracht werden.
Spiele wie Killzone: Shadow Fall und The Order: 1886 waren in der Hinsicht ein absoluter Durchbruch:
Auch gibt es noch ein weiteres Problem: Zwischensequenzen lagen für die bestmögliche Optik zumeist als Video-Dateien auf den PS3-Blu-Rays. Die würden dann also gar nicht mehr zur Path-Tracing-Grafik passen von den theoretischen Remastern passen und müssten wahrscheinlich auch neu erstellt werden.
Neben der Performance-fressenden Technik ist also Entwicklungsaufwand gefordert und so richtig kann ich mir nicht vorstellen, dass dafür noch einmal alte Spiele aus der Sony-Kiste gekramt werden, auch wenn vollständige Remakes sicher noch kostenspieliger und zeitintensiver.
Dennoch bleibt der Wunsch bestehen, da mir kein Grafik-Upgrade für die alten Spiele einfällt, das auch nur halb so effektiv die Optik verbessert wie Ray-Tracing oder gar Path-Tracing.
Was sagt ihr dazu? Würdet ihr euch noch einmal alte PS3-Spiele zulegen, sollten sie ein großes Path- oder Ray-Tracing-Upgrade bekommen?
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