Schwert & Schild fühlt sich wieder wie ein richtiges Pokémon an

90 Minuten mit dem neuen Pokémon und die erstaunliche Erkenntnis, dass Galar auch unser Vorgarten sein könnte.

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Pokémon Schwert & Schild wirkt trotz all seiner Neuerungen vertraut. Pokémon Schwert & Schild wirkt trotz all seiner Neuerungen vertraut.

Pokémon Schwert und Schild erscheint schon am 15. November. Davor hatten wir jedoch die Gelegenheit, schon mal einen Blick in die ersten 90 Minuten des Rollenspiels zu werfen. Dabei sind uns zwei Sachen aufgefallen:

  1. Schwert und Schild fühlt sich endlich wieder wie ein richtiges Pokémon an.
  2. Das Spiel wirkt, obwohl die Galar-Region samt Bewohnern und Features komplett neu ist, eigenartig vertraut.

Und damit meinen wir nicht das übliche "Such dir deinen Starter"-Tutorial, das die Serie seit 1999 nicht verändert. Obwohl wir uns natürlich auch hier wieder viel länger mit der Wahl des Starters aufgehalten haben, als die Entscheidung zwischen einem Hasen, einem Äffchen und einem Chamäleon eigentlich dauern sollte. Aber unser erstes Pokémon will eben wohl gewählt sein.

Chimpep, Hopplo oder Memmeon?
Entwickler helfen bei der Starterwahl

Mehr Pokémon, weniger Go

Viel spannender wurde es, als wir unser digitales Zimmer (natürlich mit einer Switch im Fernsehregal) verlassen haben und raus in die Welt gezogen sind. Denn hier zeigt sich schnell einer der größten Unterschiede im Vergleich zu Let's Go Evoli und Pikachu, das sich eher an Anfänger richtete: Das Fangen der Pokémon ist um einiges anspruchsvoller.

Die kleinen Monster lauern natürlich jetzt wieder auf den Routen und vor allem im hohen Gras auf uns, und wir kämpfen auch nach dem altbekannten Stein-Schere-Papier-Prinzip. Allerdings wurde die Pokémon Go-Mechanik gestrichen, mit der wir am Ende eines Kampfes einen Pokéball nach dem anderen auf unseren Gegenüber werfen mussten.

Der Kampf könnte ganz anders ausgehen, wenn Dusselgurr auf einmal drei Meter groß ist. Der Kampf könnte ganz anders ausgehen, wenn Dusselgurr auf einmal drei Meter groß ist.

Stattdessen geht es nun wieder darum, mit gekonnt platzierten Attacken den Gesundheitsbalken soweit wie möglich in den roten Bereich zu treiben, der Wurf erfolgt dann nur noch durch einen Tastendruck.

Und wir müssen zugeben: Obwohl die neue Wurftaktik eine nette Abwechslung war, eignet sich die traditionelle Mechanik sehr viel besser für lange Spielsessions. Vor allem, wenn es später darum geht, Schwert und Schild gemütlich vom Sofa aus auf dem großen Bildschirm zu zocken.

Die Kämpfe hingegen sind leicht: Für die Veteranen müssen wir nämlich kurz anmerken, dass sich der Schwierigkeitslevel der Kämpfe, zumindest zu Beginn, nicht geändert hat. In den ersten neunzig Minuten haben wir nur wenige Pokémon angetroffen, gegen die unser Starter Memmeon den kürzeren gezogen hätte. Doch das kann sich außerhalb des Startgebietes natürlich ändern.

Zum einen hat Elektrowelpe Voldi mit seinen Angriffen schon ein bisschen an unserem Übermachtsgefühl gekratzt. Zum anderen bringt Schwert und Schild mit den Dynamaxing-Features eine komplett neue Ebene in die Kämpfe, die in einem Match den Spieß schneller umdrehen können, als uns lieb ist.

Allerdings sind jetzt nicht mehr alle Monster auf einen Kampf aus. Manche sind sogar so scheu, dass sie sich vom Acker machen, wenn sie uns durch das Gras stampfen hören und wir müssen durch leichten Druck auf den Stick schleichen, damit sie uns nicht sofort bemerken.

Achtung! Wenn wir plump durch das Gras walzen, hören uns die scheuen Monster. Achtung! Wenn wir plump durch das Gras walzen, hören uns die scheuen Monster.

Andere hingegen sind richtig auf Krawall gebürstet und rennen sogar auf uns zu. Wenn wir uns so durch das hohe Gras schleichen, um einem Zigzachs aufzulauern, verstärkt das unser Jagdgefühl sehr viel mehr als das eben erwähnte Pokéball-Werfen. Aber Achtung: Es gibt wieder Zufallsbegegnungen, vielleicht werdet ihr also schnell vom Jäger zum Gejagten.

Komfortfeatures

Trotz der Rückkehr zu alten Gewohnheiten finden sich trotzdem ein paar Zugeständnisse an alle Neu-Trainer, die vielleicht mit Schwert & Schild zum allerersten Mal ein Pokémon-Spiel in der Hand haben. Zum Beispiel merkt sich das Spiel, welche unserer Angriffe besonders effektiv gegen ein bestimmtes Pokémon waren und markiert sie dementsprechend, wenn wir erneut vor einem seiner Artgenossen stehen.

Während Veteranen das vielleicht als unnötiges Stützrad empfinden, ist das für all die Neueinsteiger ziemlich nützlich, die sich aus dem Nichts die Stärken und Schwächen von mittlerweile 18 unterschiedlichen Typen merken müssen. Zwar hatten auch die blaue und rote Edition schon 15 Typen, allerdings handelt es sich hier trotzdem um ein praktisches Komfortfeature.

Der Fakt, dass wir mit Gen 8 wieder komplett neue Pokémon entdecken können, trägt ebenfalls zu dem Gefühl eines "richtigen" Pokémon-Spiels bei. Natürlich war es spannend, in Let's Go bekannte Taschenmonster in neuer Animation zu sehen. Eine neue Region zu bereisen und dort komplett neue Arten zu treffen hat jedoch noch einmal seinen ganz eigenen Entdeckerzauber.

Komplett neu und doch vertraut

In Pokémon Schwert & Schild lohnt es sich noch aus einem anderem Grund, vor die Tür zu gehen: Die Galar-Region ist nämlich nicht nur detailreich und wunderschön, sie fühlt sich zudem beinahe heimisch an. Dadurch, dass Galar Großbritannien nachempfunden ist, finden wir neben typisch britischen Eigenheiten einen Haufen Kleinigkeiten, die genau so in unserer Nachbarschaft existieren könnten.

Ein Spaziergang durch unser Heimatdorf erinnert sehr stark an eine englische Grafschaft. Ein Spaziergang durch unser Heimatdorf erinnert sehr stark an eine englische Grafschaft.

Wuschelige Wollys, die glücklich über die Weiden rollen, Rhododendronbüsche in den Gärten, ordentlich gestutzte Hecken und sogar Fachwerkhäuser: In unserer Erinnerung war keine der Pokémon-Welten bis jetzt so nah an unserer Heimat wie Galar. Das spiegelt sich übrigens nicht nur in der Flora, sondern auch in der Fauna wieder, doch von der lasst ihr euch am besten selbst überraschen.

Blätter statt Blobs

Wenn wir zum ersten Mal durch die Dörfer spazieren oder einen Fuß in die Wilden Zone setzen, sehen wir mit eigenen Augen, was mit der neuen Hardwarepower der Switch möglich ist. Atemwölkchen, die sich bei Kälte vor unseren Mündern bilden, ein See voller rätselhafter, noch unbekannter Pokémon mit scharfkantigen Rückenflossen, Bäume mit Blättern statt Blobs in Baumform und vieles mehr.

Und dann wäre da natürlich noch die neue Kamera, die wir in der Wilden Zone frei drehen und wenden können. Auch, wenn das viele andere Spiele schon vorher hatten, ist es für die Pokémon-Serie doch neu und zeigt uns eine völlig neue Perspektive auf die Welt. Das gleiche gilt für unsere Spaziergänge durch die Städte, in denen die Kamera zwar fix, aber trotzdem sehr viel näher am Geschehen ist.

In Pokémon Schwert & Schild fühlen wir uns einfach näher dran. In Pokémon Schwert & Schild fühlen wir uns einfach näher dran.

Da passt es gut, dass mit mehr Bewohnern, mehr Pokémon und vielen anderen kleinen Details die Dörfer sehr viel belebter wirken als noch im Vorgänger. Und das ist auch unser Gesamteindruck beim ersten Anspielen: Pokémon Schwert und Schild wirkt sehr viel lebendiger als vorherige Spiele, sowohl im Welten- als auch im Gameplay-Design.

Wenn im späteren Spielverlauf auch noch fordernde Kämpfe auf uns warten, könnte Schwert und Schild endlich das Pokémon-Spiel für die Switch sein, auf das alle Fans gewartet haben.

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