Fazit: Tell Me Why im Test – Familiendrama im Kleinstadtidyll

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Fazit der Redaktion

Nina Kiel
@Beurkeek

Wer Life is Strange mochte, kann auch beim neuesten Spiel von Dontnod bedenkenlos zugreifen, denn das knüpft erzählerisch und spielmechanisch nahtlos an die Vorgänger an - so nahtlos, dass die alternative Titelwahl verwundert und eigentlich nur mit lizenzrechtlichen Problemen erklärt werden kann.

Da ich schon die Geschichten um Max, Chloe, Sean und Daniel begeistert verfolgt habe, war mir mehr vom Gleichen ganz recht, zumal das neue Setting trotzdem (im wahrsten Sinne, Alaska sei Dank) für frischen Wind sorgt. Die wunderschöne Landschaft und die mit viel Liebe zum Detail gestalteten Schauplätze in Delos Crossing hätte ich am liebsten noch länger erkundet, einige der Figuren gerne noch etwas besser kennengelernt, denn auf beiden Ebenen punktet Tell Me Why mit sehr viel (gefühlter) Authentizität.

Die enge Zusammenarbeit mit Non-Profit-Organisationen wie GLAAD und der Huna Heritage Foundation macht sich hier sehr positiv bemerkbar, trägt sie doch nicht nur zu einer differenzierteren Repräsentation marginalisierter Gruppen bei, sondern ganz ausdrücklich auch zum Worldbuilding. Angesichts des im Vergleich zu Life is Strange stärkeren Realitätsbezugs fallen die zum Teil schwerwiegenden Logikfehler gen Ende des Spiels und die gelegentlichen Ausflüge ins grotesk Überzeichnete allerdings umso negativer auf und haben mich ein ums andere Mal aus dem Spielfluss gerissen.

Auch wenn Tell Me Why trotz seiner kleineren Makel ein sehr schönes Spiel ist, wäre es nicht verkehrt, wenn sich Dontnod zur Abwechslung mal wieder von der bewährten Formel lösen und fernab breitgetretener Pfade bewegen würde, denn zumindest bei mir stellten sich leichte Ermüdungserscheinungen ein. So schön die schrittweise Perfektionierung von Altbewährtem auch sein kann - Innovation komplett ersetzen sollte sie nicht.

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