Tomb Raider wird realistischer: Die Dinos im neuen Remake sehen plötzlich anders aus - aus einem wissenschaftlichen Grund

Im Tomb Raider 1-Remake bekommt es Lara mit gefiederten Dinos zu tun. Was etwas seltsam aussieht, ist es eigentlich gar nicht.

Lara bekommt es im Remake mit einem etwas anderen T-Rex zu tun. Lara bekommt es im Remake mit einem etwas anderen T-Rex zu tun.

Falls ihr das allererste Tomb Raider aus dem Jahr 1996 kennt: Erinnert ihr euch noch an die Dinosaurier, die wie kantige Pixel-Echsen aussahen? Mit Sicherheit. Die haben sich zwar auch in der Neuauflage Tomb Raider: Anniversary und dem Remaster von 2024 ein bisschen weiterentwickelt, aber längst nicht so, wie es im kommenden Remake Tomb Raider: Legacy of Atlantis der Fall sein wird. Und das liegt nicht nur an der besseren Technik, sondern auch an der Paläontologie.

Rexi trägt in Tomb Raider nun Federschmuck - der Wissenschaft sei Dank

So wie Videospiele sich technisch weiterentwickeln, so macht auch die Wissenschaft Fortschritte. Dank besserer Untersuchungsverfahren und neuer archäologischer Funde können etwa Theorien in der Paläontologie (Wissenschaft geologisch alter Lebewesen und Lebensräume) bestätigt oder widerlegt werden. Manchmal geht das so weit, dass sich Dinge, die wir lange Zeit für selbstverständlich hielten, ändern - so wie in diesem Beispiel.

Video starten 1:50 Tomb Raider: Legacy of Atlantis - das legendäre PS1-Original kommt als Remake zurück

Die Rede ist vom Design der Velociraptoren und des Tyrannosaurus rex. Wenn wir an diese Exemplare der Theropoden (fleischfressende Dinos) denken, haben wir meist ein echsenartiges Aussehen mit Schuppen im Kopf. Eben so, wie wir sie vor allem aus den Jurassic Park-Filmen kennen, die unser Verständnis für Dinosaurier maßgeblich geprägt haben.

Mittlerweile hat sich in der Forschung aber einiges getan: 2007 wurde der Unterarmknochen eines Velociraptor mongoliensis untersucht und dabei festgestellt, dass dieser Auswölbungen für Federn besitzt, wie sie heute nur bei Vögeln zu finden sind. Die Forscher*innen schlussfolgern daraus, dass der Velociraptor eindeutig Federn hatte (via Science), die vermutlich zur Wärmeisolation, Tarnung und Paarungssuche dienten.

Im TR1-Remake sehen die Dinos plötzlich dank der Federn viel plüschiger aus. Im TR1-Remake sehen die Dinos plötzlich dank der Federn viel plüschiger aus.

Auch die Entwickler*innen von Crystal Dynamics scheinen das mitbekommen zu haben. Denn bereits im Ankündigungs-Trailer (siehe oben) des Remakes ist deutlich zu sehen, dass sowohl die Velociraptoren als auch der T-Rex stellenweise ein Federkleid besitzen und sich damit optisch von ihren Originalen unterscheiden.

Ob die Federn wirklich Rot waren und an der genauen Stelle sitzen, steht auf einem anderen Blatt, aber so nähert sich ihr Aussehen trotzdem ein ganzes Stück mehr der neuen wissenschaftlichen Kenntnisse und damit der Realität an - wobei das eher für die Velociraptoren gilt, beim T-Rex ist sich die Wissenschaft nicht ganz so sicher.

Der technische Fortschritt bei der Spielgrafik hilft natürlich auch, Dinosaurier realistischer abzubilden, aber ohne das neue wissenschaftliche Verständnis würden sie sicherlich weiterhin nackt und schuppig auf Lara Jagd machen.

Ganz so neu sind diese Erkenntnisse vielleicht nicht mehr, aber ein wenig ungewohnt kann der Anblick nach wie vor sein, wenn wir einen Dinosaurier mit Federn sehen. Bedenken wir aber, dass die heutigen Vögel von damals überlebenden fleischfressenden Dinosauriern abstammen, wirkt es stimmig.

Wenn ihr also das nächste Mal ein Huhn beobachtet, wie es scheinbar dümmlich auf dem Boden Körner pickt, denkt daran, dass es eigentlich ein kleiner Saurier-Nachkomme ist. Vielleicht sind deshalb so viele Hühner in Videospielen aggressiv?!


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