Eigentlich ist es kaum zu glauben: Virtuelle Skins haben in Counter-Strike 2 einen so hohen Wert, dass der gesamte Markt vor nicht einmal einer Woche einen neuen Rekord erreichte. Auf ganze 6 Milliarden Dollar wurde das digitale Vermögen der Spieler*innen geschätzt.
Über Nacht schrumpfte der Wert auf fast die Hälfte zurück, das Investment der Fans wurde regelrecht vernichtet. Und das alles nur wegen eines kleinen, aber folgenschweren Updates von Valve.
Skin-Markt verliert aufgrund eines Updates innerhalb von wenigen Stunden über 2 Milliarden Dollar an Wert
Counter-Strike 2-Skins haben im Gegensatz zu den allermeisten Waffentexturen anderer Spiele die Besonderheit, dass sie von ihren Besitzer*innen gehandelt werden. Grundsätzlich funktionieren sie folgendermaßen:
Das Spiel verteilt Lootboxen als Belohnung. Diese können ausschließlich mit einem Schlüssel im Wert von 2,19 Euro geöffnet werden und Waffen mit unterschiedlichen Wertigkeiten, Mustern und Zuständen droppen.
Am begehrtesten sind dabei Messer und Handschuhe, da sie die niedrigsten Drop-Raten haben. Handelt es sich dann auch noch um besondere Varianten, kann der Wert auf über eine Million Dollar pro Skin steigen.
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Jetzt kam es aber zum Crash: Valve hat ein Mini-Update veröffentlicht, das die Preise der Messer und Handschuhe einkrachen ließ. Spieler*innen können ab jetzt nämlich häufiger gedroppte "Covert"-Skins gegen die außergewöhnlichen Gegenstände eintauschen.
Die Preise der Covert-Items lag häufig bei 2 bis 20 Euro. Gerade einmal fünf sind seit dem Update für einen Tausch gegen die Messer und Handschuhe notwendig.
Ihr seht also sicher schon das Problem: Ein Investment von 10 bis 100 Euro reichte innerhalb der vergangenen Stunden aus, um an ein zuvor mehrere tausend Euro teures Item zu kommen.
Und der Markt hat entsprechend reagiert: Innerhalb von 29 Stunden sank der Gesamtwert aller CS2-Skins um 2,4 Milliarden Dollar, viele Messer- und Handschuhvarianten sind im Schnitt um 75 Prozent günstiger zu haben.
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Der Druck auf Valve könnte zum folgenschweren Update geführt haben
Valve konnte für viele Jahre recht unbemerkt von der Öffentlichkeit das Skin-Trading laufen lassen. Zur Erinnerung: Das Unternehmen profitiert durch den Verkauf der Schlüssel an jeder geöffneten Kiste. Hinzu kommen noch einmal auf dem Steam Marketplace getätigte Verkäufe, von denen Valve einen Prozentsatz als Gebühr abzwackt.
In den vergangenen Monaten kam es jedoch zu heftiger Kritik von Verbraucherschutzverbänden und Reporter*innen, da die Lootbox-Mechanik Jugendliche in die Spielsucht treiben kann. Zudem werden viele der wertvolleren Skins extern gehandelt oder dienen in Online-Casinos als Zahlungsmittel.
Wie Kriminelle diese Situation ausnutzen, hat der Youtuber Coffeezilla in einer sehr empfehlenswerten Videostrecke aufgedeckt:
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Valve rudert jetzt offenbar aber Schritt für Schritt dagegen: Vor Kurzem wurden in CS2 sogenannte "Terminals" als Ersatz für die Loot-Kisten eingeführt. Dort müssen die Skins dann je nach Marktlage für Echtgeld gekauft werden.
Der Tausch der Covert-Items kann als weitere Reaktion interpretiert werden, um externe Marktplätze einzudämmen. Schließlich kann bei den "niedrigeren" Werten dann auch gleich im Steam Marketplace gehandelt werden.
So reagieren Spieler*innen und Skin-Investoren
Für viele Content Creator steht schon jetzt fest, dass Counter-Strike 2 von der Maßnahme einen großen Schaden davontragen könnte. In seinem Video erklärt der Youtuber Anomaly bespielsweise, dass CS2 seiner Ansicht nach damit gestorben ist, schließlich mache das Trading einen nicht zu verachtenden Teil der Faszination am Spiel aus. Er selbst hat laut eigenen Angaben einen Schaden von mindestens einer halben Million Dollar davongetragen.
Aber nicht nur Großanleger und -anlegerinnen sind vom Crash betroffen: So beschreibt etwa der beliebte deutsche CS2-Streamer TrilluXe in einer Reaktion, dass ein Zuschauer von ihm vor wenigen Tagen mit Glück ein 16.000 Dollar teures Messer gezogen habe.
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Heute musste er ihm mitteilen, dass er innerhalb kürzester Zeit 12.000 Dollar wieder verloren habe. TrilluXe selbst habe einen Verlust von ungefähr 40.000 Dollar zu beklagen. Zudem wird es viele Fans geben, die vor Kurzem noch "kleinere" Summen in die Hand genommen haben, um sich ein Messer oder Handschuhe für CS2 zu gönnen. Stand heute, hätten sie davor nur einen Bruchteil ausgeben müssen.
Habt ihr schon einmal eine CS2-Kiste geöffnet? Ist dabei irgendwas Wertvolles rumgekommen?
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