Seite 4: Xenoblade Chronicles X im Test - Von Monstern und Mechs

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Gundam lässt grüßen

Abgesehen davon macht die Fortbewegung mit dem Skell aber vor allem eins: richtig Laune. Gerade weil wir so lange dafür gearbeitet haben, macht es den Moment, in dem wir endlich unseren Skell steuern dürfen umso triumphaler. Während wir vorher noch von bösartigen und blöderweise viel stärkeren Gegnern über die Karte geschubst wurden, stehen wir ihnen jetzt Auge in Auge gegenüber. Oder zumindest in nachvollziehbarer Relation. Manche der Monster sind so unverhältnismäßig groß, dass wir in unserem Kampfroboter trotzdem wie ein Mensch neben einem Elefanten wirken. Was uns natürlich nicht davon abhalten muss, den Koloss trotzdem anzugehen. Der Kampf läuft bis auf ein paar hardwarebedingte Abweichungen genau so ab wie zu Fuß: Wir wählen unsere Attacken weiter aus der Leiste aus, statt den normalen Waffen verfügt der Skell jedoch über erheblich höhere Feuerkraft und ein Laserschwert.

Mit dem Skell sind wir endlich keine Ameise zwischen Giganten mehr. Mit dem Skell sind wir endlich keine Ameise zwischen Giganten mehr.

Ab und an ist es auch möglich, den Skell zu überladen, was für einen bestimmten Zeitraum unseren Angriffswert und unsere Geschwindigkeit um ein Vielfaches erhöht. Wie auch zu Fuß umkreisen wir unseren Feind auf der Suche nach Schwachpunkten, allerdings greifen wir jetzt auch von oben und unten an, sollte der Gegner sich in der Luft befinden, wie es etwa in epischen Luftschlachten mit anderen Mechs der Fall ist. Denn Xenoblade Chronicles X teasert den epischen Kampf zwischen riesigen Kampfrobotern, Aliens und fremdartigen Monstern nicht nur in einer Videosequenz an, es lässt ihn uns selbst erleben. Spätestens hier wird klar, dass Xenoblade Chronicles X Science-Fiction und Fantasy perfekt verbunden hat. Quasi Science-Fantasy.

Datenpakete
Im Online-Shop werden mit dem Verkaufsstart Datenpacks herunterladbar, mit der wir die Performance erhöhen können. Das Spiel soll dadurch schneller laufen, Texturen schneller laden und Feinde flüssiger in ihren Bewegungen werden. Die Packs sind allerdings nur für Besitzer der Disc- Version. Alle, die XCX heruntergeladen haben, haben die Pakete direkt mit dazubekommen. Käufer der digitalen Version sollten außerdem unbedingt auf ihrer Festplatte aufräumen: XCX benötigt bis zu 19 GB Speicherplatz.

Bei allem Lob fallen aber auch ein paar Sachen negativ auf: Die Übersetzung der Dialoge wirkt bisweilen sehr hölzern, die japanische Originalvertonung ist zudem nicht auswählbar. Nicht, dass wir unseren Charakter deswegen hören könnten. Ähnlich wie Legend of Zeldas Link nicken wir oder schütteln mit dem Kopf, gesprochen wird nicht. Zwar können wir unsere Figur jetzt selbst erstellen, allerdings bleibt er im Laufe des Spiels ohne Erinnerung, ohne Stimme und ohne nennenswerten Charakter.

Die Welt von Xenoblade Chronicles ist wunderschön und fremdartig zugleich. Die Welt von Xenoblade Chronicles ist wunderschön und fremdartig zugleich.

Gerade weil jeder unserer Kameraden eine Geschichte hat, wirken wir selbst als Hauptfigur im Vergleich eher blass. Die Nebenquests bieten ebenfalls keine besonderen Einsichten. Zumal die Aufgaben bei weitem nicht so abwechslungsreich sind, wie sie hätten sein können. Hauptsächlich töten wir Monster oder sammeln Materialien. Letzteres ist ein wirklicher Krampf, da sammelbare Gegenstände in der Welt nur als glänzende blaue Kristalle dargestellt werden. »Finde Glibberbeeren in Primordia« ist also gleichzusetzen mit: »Durchforste eine riesige Fläche nach wahllos angeordneten, nichtssagenden Kristallen«. Und das ist auf lange Sicht gesehen nicht sehr motivierend. Eigentlich nicht einmal für fünf Minuten.

Das ist allerdings Meckern auf sehr hohem Niveau. Die Nebenmissionen sind zwar repetitiv, aber sie ersetzen in großen Teilen das leidige Grinden, sodass dem Monsterschnetzeln ein übergeordneter Zweck zugeordnet wird. Trotzdem hätte den Missionen ein wenig erzählerische Tiefe nicht geschadet. So verbringen wir viel Zeit mit scheinbar unwichtigen Kleinigkeiten. Xenoblade Chronicles X ist und bleibt eben ein Spiel für Leute mit Geduld. Wer die allerdings hat, wird mit über 100 Stunden Spielzeit in einem der besten JRPGs belohnt, die momentan erhältlich sind.

4 von 6

nächste Seite


zu den Kommentaren (34)

Kommentare(25)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.