Pokémon: Let’s Go - Wieso eure Rivalen plötzlich nett zu euch sind

In einem Interview erklärt Pokémon-Enwickler Juinichi Masuda, warum die Rivalen in Pokémon mit der Zeit so viel netter geworden sind.

Gary taucht immer dann auf, wenn man ihn ganz und gar nicht gebrauchen kann. Gary taucht immer dann auf, wenn man ihn ganz und gar nicht gebrauchen kann.

Dafür, dass Professor Eich eine anhaltend freundliche Präsenz in den Pokémon-Spielen und dem Anime ist, ist sein Neffe Gary ein echter Sack.

Unser Rivale in der Roten, Blauen und Gelben Edition und Ashs Konkurrent im Anime haben das ganze Spiel nichts anderes getan, als uns aufzuziehen und zu ärgern.

G wie "gemein"

Im Anime sahen wir Gary mit einem schicken roten Sportflitzer von Stadt zu Stadt fahren, während Ash, Rocko und Misty laufen mussten.

In der gelben Edition ging Gary so weit, dass er sein Evoli immer genau so entwickelte, dass es die Schwachstelle unseres Teams traf.

Mit seinen gemein verzogenen Pixelaugenbrauen und ständigen Überraschungskämpfen machte unser Konkurrent ernsthafte Anstalten, zu unserem Erzfeind zu werden.

Unser Rivale in Pokémon: Let's Go hat die gleichen gemeinen Augenbrauen - aber ein großes Herz. Unser Rivale in Pokémon: Let's Go hat die gleichen gemeinen Augenbrauen - aber ein großes Herz.

Beim Anspielen von Pokémon: Let's Go, Pikachu fiel uns jedoch etwas auf. Wenn wir unseren Kindheitsfreund treffen, der uns zwar als unser Rivale vorgestellt wird und einen fiesen Gesichtsausdruck trägt, aber eigentlich richtig nett ist.

Und wenn wir uns die Spiele im Laufe der Zeit so ansehen, sind auch die letzten Spiele ohne Gemeinheiten ausgekommen.

Wann ist das passiert? Und vor allem: Wieso ist das passiert?

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Pikachu oder Evoli?
Die Unterschiede zwischen den Editionen

Wieso ist unser Rivale so nett?

Junichi Masuda, der Executive Director und Head of Development bei Gamefreak, dem Entwickler der Pokémon-Spiele, hatte im Interview mit GameSpot eine ganz einfach Erklärung: Die Pixel sind schuld.

"Wir hatten wegen der Pixel-Optik nur begrenzte Möglichkeiten. Es gibt nicht so viel, was man mit so kleinen Sprites auf einem so kleinen Bildschirm darstellen kann, deswegen bekamen Figuren damals ihren Charakter vorrangig aus den Dialogen."

Dadurch, dass die Rivalen zwar gemein klangen, aber nicht so gemein schauen konnten, wurde die Gemeinheit also abgemildert.

Achten wir nicht genau auf die Spitzen im Dialog mit dem Rivalen, verhält er sich eigentlich genau so wie jeder andere Trainer, dem wir in der Wildnis begegnen.

In den ursprünglichen Spielen war Garys Wahlpokémon ein Evoli. Jetzt können wir Evoli selbst als Starter wählen. In den ursprünglichen Spielen war Garys Wahlpokémon ein Evoli. Jetzt können wir Evoli selbst als Starter wählen.

Im Zeitalter von HD-Grafik geht das natürlich nicht mehr. In Pokémon: Let's Go haben die Figuren eine sehr viel stärkere Mimik, und fiese Menschen wirken mit einem bösen Gesichtsausdruck noch sehr viel fieser.

Keine Chance für Fieslinge

Deswegen musste er netter werden. Laut Masuda gab es jedoch noch einen weiteren Grund: Fieslinge werden einfach nicht mehr so von den Spielern akzeptiert.

"Eine andere Sache, und das ist nur meine ganz persönliche Meinung, ist, dass Menschen mit dieser Art Persönlichkeit von Spielern einfach nicht mehr so akzeptiert werden wie früher."

Dabei stellt sich dann natürlich die Frage, ob unser Rivale dann überhaupt noch unser Rivale ist. Und ob es nicht eigentlich mehr Spaß macht, jemanden zu besiegen, der uns vorher richtig auf die Nerven gegangen ist, als gegen jemanden, der freundlich ist und uns an jeder Ecke hilft.

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