Sonys Bungie-Deal lässt mich schon jetzt von einer Shooter-Renaissance träumen

Mit Bungie holt sich Sony enorme Shooter-Kompetenz ins Haus. Tobi hofft, dass es zukünftig wieder mehr Titel in dieser Richtung geben könnte – Franchises hätte man dafür jedenfalls.

Killzone gehört zu den Shooter-Marken, die Sony noch in der Schublade hat. Killzone gehört zu den Shooter-Marken, die Sony noch in der Schublade hat.

Die geplante Übernahme von Bungie durch Sony hat in dieser Woche hohe Wellen geschlagen, und sorgte für viel Gesprächsstoff. Schon jetzt ist allerdings klar, dass Bungie trotz der Übernahme unabhängig bleiben wird und wohl auch zukünftige Spiele des Studios für andere Plattformen erscheinen werden

Ich habe mir bei dieser ganzen Geschichte aber eine ganz andere Frage gestellt: Könnte der Bungie-Kauf ein Weckruf für ein nahezu komplett eingeschlafenes Genre bei Sony-internen Studios sein?

Bungie steht nicht nur für Live Service-Expertise

Fest steht nämlich: Einerseits holt sich Sony natürlich ausgewiesene Experten im Bereich der Live Service-Games in die eigenen Reihen. Und wird zukünftig sicher deutlich von dieser Expertise profitieren, wie Kollege Hannes das auch in seiner Kolumne zum Thema beschreibt.

Doch andererseits steht Bungie natürlich noch für etwas anderes. Denn in Sachen Shooter-Gameplay macht dem Studio aus Kirkland kaum jemand in der Branche etwas vor, sowohl die frühen Halo-Teile als auch die beiden Destinys genießen insbesondere wegen ihrer fantastischen Gunplays einen hervorragenden Ruf. Bungie schafft Gameplay-Loops, die mich und viele andere fesseln und immer wieder an die Konsole oder den PC locken. Und es ist für mich aktuell kaum vorstellbar, dass Bungies nächstes großes Projekt in möglicherweise noch ferner Zukunft etwas anderes als ein Shooter sein wird. Und müssen sie meiner Meinung nach auch gar nicht, ich will dieses perfekte Gunplay ja noch in anderen Bungie-Shootern haben.

Tobias Veltin
@FrischerVeltin

Tobi ist immer noch nicht Shooter-müde, die CoD-Kampagne gehört beispielsweise fest zu seinem jährlichen Programm. Auf den brach liegenden Shooter-Bereich aus den PlayStation Studios blickt er mit Wehmut und auch Unverständnis. Denn viele der ruhenden Marken würden seiner Meinung nach auch heute noch funktionieren – teilweise vielleicht sogar besser als früher.

Um diese Kompetenz weiß Sony natürlich und das dürfte auch ein Grund für die anstehende Akquisition gewesen sein. Und das wiederum nährt meine Hoffnung, dass Sony in diesem Bereich wieder mehr Fuß fassen will. Denn Shooter ziehen regelmäßig die Massen an, Call of Duty und Fortnite sind hier die populärsten Beispiele. Aber auch wenn diese Titel auf der PlayStation erschienen, verpasste es Sony in den letzten Jahren, selbst ein Stück vom lukrativen Shooter-Kuchen abzubekommen.

Stattdessen konzentrierte man sich eher auf die oft spektakulär inszenierten Action-Adventures oder Jump&Runs wie Uncharted oder Ratchet&Clank. Mit Erfolg natürlich, aber das Baller-Genre lag brach, einen Shooter mit Wirkungstreffer aus den PlayStation Studios suchte man vergebens. Möglich, dass hier vor allem mein Wunsch der Vater des Gedankens ist, aber ein neuer großer Shooter für die PlayStation hätte etwas sehr reizvolles.

Namhaftes in der Schublade

Und theoretisch muss man ja dafür überhaupt nichts neues erfinden. Denn einige starke Shooter-Franchises liegen schlummernd in den Sony-Schubladen. Die taktisch angehauchten Ballereien von Socom gab es zuletzt vor über 10 Jahren, ähnlich lange macht auch schon die Resistance-Reihe Pause. Und Killzone war lange Jahre Sonys Vorzeige-Shooter, bevor die Serie mit Shadow Fall einen Knick nach unten machte und Entwickler Guerilla sich anschließend erst mal um die Horizon-Spiele kümmerte.

Zu einem Revival der Resistance-Reihe gab es bereits mehrere Gerüchte. Zu einem Revival der Resistance-Reihe gab es bereits mehrere Gerüchte.

Es sind alles Marken mit Klang, die da verstauben und bei denen vermutlich nicht nur ich mir wünsche, dass da jemand mal ordentlich drüber pustet. Ein Killzone 4 mit der Technik der PS5 würde ich beispielsweise nur allzu gern sehen – und spielen natürlich auch. 

Nicht falsch verstehen: Ich fordere hier keine Shooter-Offensive und erwarte auch nicht, dass all diese Serien jetzt plötzlich ihr Comeback feiern auch wenn es immer mal wieder Remake- oder Remaster-Gerüchte zu der ein oder anderen davon gab. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die geplante Bungie-Übernahme jetzt die Sinne für den Shooter-Bereich bei Sony wieder etwas mehr geschärft hat.

Potenziale hat das Genre nämlich noch genug, das hat im letzten Jahr unter anderem Deathloop unter Beweis gestellt – übrigens exklusiv auf einer PlayStation-Konsole, allerdings auch von einem externen Studio. Genau so einen Impuls wünsche ich mir zukünftig auch von den PlayStation Studios und Bungie könnte mit ihrer schieren Expertise ein entscheidender Baustein dafür sein.

Was glaubt ihr: Stellt sich Sony zukünftig im Shooter-Bereich wieder prominenter auf?

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