Battlefront 3, Star Wars 1313 & Co. - Diese Star Wars-Spiele werden wir nie spielen können

Star Wars hat uns in der Vergangenheit viele Spiel-Umsetzungen beschert. Einige Konzepte und sogar fast fertige Titel haben aber nie ihren Release erlebt.

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Wir werfen einen Blick auf Star Wars-Spiele, die es nicht bis zum Release geschafft haben. Wir werfen einen Blick auf Star Wars-Spiele, die es nicht bis zum Release geschafft haben.

Das Krieg der Sterne-Universum bietet nahezu unendlich viel Stoff für epische Erzählungen, kleine Geschichten und spannende Kämpfe. Kein Wunder also, dass wir in der Vergangenheit mal mehr, mal weniger gelungene Spiele-Umsetzungen bekommen haben. Bei all den großartigen Titeln gibt es aber auch etliche, die es aus verschiedenen Gründen leider nicht bis zum Release geschafft haben. Wir haben für euch die unserer Ansicht nach vielversprechendsten Star Wars-Spiele herausgesucht, die zwar geplant waren, aber nie fertiggestellt wurden.

Star Wars: Republic Commando 2

Der Ego-Shooter Star Wars: Republic Commando aus dem Jahr 2005 hat bis heute eine treue Fanbase. Das Spiel überzeugte inhaltlich vor allem durch die Perspektive einer Spezial-Einheit der Republik. Während der Klonkriege führten wir als Anführer des Delta Squads unsere Kollegen gegen die Feinde der Republik.

Das Gameplay zeichnete sich durch die sinnvolle und eingängige Taktik-Komponente aus. Im Laufe der Handlung hat es das Spiel geschafft, dass uns die Charaktere unserer Einheit ans Herz gewachsen sind. Umso erschütternder war der Cliffhanger am Ende, der uns im Dunkeln tappen lies.

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Brett Douville, einer der Entwickler von Republic Commando, erklärte in einem Interview dass es für die Fortsetzung zwei Story-Ideen gab. So war angedacht, dass wir als Delta Squad in Teamarbeit die Order 66 ausführen, also den Befehl des Imperators, alle verbliebenen Jedi auszulöschen. Das zweite Konzept sah vor, dass Squad-Mitglied Sev, nachdem er von der Republik im Stich gelassen wurde, als oberster General die Rebellenarmee anführt und trainiert. Leider hat es das Spiel nie über die Konzept-Phase hinaus geschafft.

Wer dennoch mehr mit der Republic Commando-Storyline beschäftigen will, kann allerdings auf mehrere Romane von Karen Traviss zurückgreifen.

Star Wars: 1313

Ein aktuelleres Beispiel auf dieser Liste ist Star Wars: 1313. Das Spiel sollte uns die kriminelle Unterwelt vom Stadt-Planeten Coruscant näher bringen. Tief unter der Oberfläche, auf Ebene 1313, sollten wir die Geschichte eines Kopfgeldjägers erleben. Noch während der Entwicklung wurde aus diesem Kopfgeldjäger der berüchtigte Boba Fett, angeblich auf direkten Wunsch von George Lucas.

Mit einem Gameplay-Trailer auf der E3 2013 zeigte Lucas Arts beeindruckende Technik und Uncharted-ähnliche Spielszenen. Die veröffentlichten Artworks zeigen, wohin die Reise gegangen wäre: Eine düstere, von Neon-Licht erleuchtete Szenerie, die in vielen Aspekten an Ridley Scotts Blade Runner erinnert.

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Genau wie das weiter unten beschrieben Star Wars: First Assault, wurde die Entwicklung von 1313 abgebrochen als Disney das Star Wars-Franchise übernahm. Im Zuge dessen wurde 2013 Lucas Arts geschlossen. Gegenüber Kotaku berichteten damals mehrere Quellen, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass die Arbeit an 1313 jemals fortgesetzt wird. Bisher hat sich diese Vermutung als wahr erwiesen.

Die bereits fertiggestellten Materialien liegen noch immer in den Händen von LucasFilm. Inwiefern diese noch wiederverwendet werden, oder wurden, ist ungewiss. Gerüchten zu Folge wurden Teile davon für Viscerals Star Wars-Spiel genutzt. Die Zukunft dessen ist nach der Schließung von Visceral Games jedoch ebenfalls ungewiss.

Das turbulente Schicksal von Star Wars 1313 könnt ihr im finalen Kapitel des Buches "Blood, Sweat, and Pixels: The Triumphant, Turbulent Stories Behind How Video Games Are Made" von Kotaku-Autor Jason Schreier nachlesen.

Star Wars: Battlefront 3

Star Wars: Battlefront 3 war vor der Einstellung bereits ziemlich weit in der Entwicklung. Der Vorgänger wurde 2005 noch von Pandemic entwickelt. Da diese danach mit der Mercenaries-Reihe beschäftigt waren, wählte Lucas Arts das Studio Free Radical als Nachfolger aus.

Free Radical hatte große Pläne: Riesige Schlachten, mit einem nahtlosen Übergang zwischen Boden- und Raumkämpfen wären das Highlight des Spiels geworden. Möglich wäre beispielsweise gewesen, im All ein gegnerisches Kommando-Schiff zu entern, dann zurück ins Raumschiff oder eine Rettungskapsel zu steigen und direkt zur Oberfläche des Planeten zu fliegen, wo es als Infanterist weiter geht - alles ohne Ladezeiten in einem einzigen Match.

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Tatsächlich gibt es einiges an vorzeigbarem Gameplay-Material, das hauptsächlich nach dem Abbruch der Entwicklung an die Öffentlichkeit gelangte. Die Videos und Screenshots zeigen vor allem den Multiplayer, aber das Spiel sollte auch mit einer Solokampagne ausgestattet werden. Ausschnitte davon seht ihr im hier eingebundenen Video. Die Geschichte drehte sich um zwei befreundete Klonkrieger, von denen einer nach der Gründung des Imperiums auf die Seite der Rebellen wechselte. Der andere blieb dem Imperium jedoch treu.

Das ambitionierte und vielversprechende Projekt scheiterte 2008 schlussendlich aus mehreren Gründen. Probleme entstanden durch fehlende finanzielle Mittel, Streit mit Lucas Arts' wechselnder Führung und dem Shooter Haze, an dem Free Radical gleichzeitig arbeitete. Die genauen Umstände sind nicht eindeutig geklärt. Für alle, die noch detaillierter über Star Wars: Battlefront 3 bescheid wissen wollen, empfehlen wir den sehr ausführlichen Artikel von unserem Kollegen Benjamin.

Viscerals Star Wars-Spiels (Project Ragtag)

Viel wissen wir nicht über das Spiel, an dem Visceral Games gearbeitet hat. Auf der E3 2016 zeigte EA das erste mal wenige Sekunden des mysteriösen Titels. Ähnlich wie Star Wars: 1313 sollte sich Project Ragtag spielerisch an der Uncharted-Reihe von Naughty Dog und Tomb Raider orientieren. Geplant war ein lineares, storylastiges Action-Adventure im Star Wars-Universum.

Zeitlich sollte sich die Handlung zwischen Episode 4: Eine neue Hoffnung und Episode 5: Das Imperium schlägt zurück ansiedeln. Unter anderem zeichnete sich Amy Hennig für die Entwicklung verantwortlich, die bereits mit der Uncharted-Reihe bewiesen hat, dass sie gute Geschichten erzählen kann. Die Hoffnungen auf eine epische Story waren damit recht hoch angesetzt.

Ab Minute 2:14 geht es im E3-Trailer um Visceral Games. Video starten 3:25 Ab Minute 2:14 geht es im E3-Trailer um Visceral Games.

Doch am 17. Oktober 2017 machte EA bekannt, dass Visceral Games geschlossen wird. Über die Gründe gibt es viele Gerüchte. Die Schließung des Studios löste eine größere Debatte über die Zukunft von Singleplayer-Spielen aus. Das Spiel widersprach der neuen Ausrichtung des Publishers auf mehr Games as a Service-Titel. EA dementierte diese Gerüchte jedoch. Die Entscheidung sei nicht wegen des Singleplayer-Fokus' gefällt worden. Stattdessen sollen interne Probleme zu dem Entschluss geführt haben.

Ein Bericht vom Kotaku-Journalisten Jason Schreier scheint das zu bestätigen. Ihm gegenüber erklärten mehrere ehemalige Mitarbeiter von Visceral, dass die Entwicklung mehr als chaotisch verlief und dass es viele Baustellen gab. Dazu zählen sowohl finanzielle Sorgen, als auch Streitigkeiten innerhalb des Unternehmens. Intern scheint es keine große Überraschung gewesen zu sein, dass das Spiel nicht beendet wurde.

EA hat nach der Schließung des Studios bekannt gegeben, dass die bereits erarbeiteten Fortschritte der Entwickler nicht umsonst waren. Stattdessen sollen sie in einem anderen Projekt weiter verwendet werden. Auch wenn wir also Teile von Viscerals Arbeit in Zukunft noch sehen könnten, wird uns das ursprüngliche Spiel nicht mehr erreichen.

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