Oblivion-Entwickler verrät, dass das Spiel ursprünglich ganz anders werden sollte - Herr der Ringe ist Schuld daran, dass es nicht so kam

Ein ehemaliger Entwickler von Bethesda plaudert aus dem Nähkästchen und verrät seine Vision für Oblivion – und die unterscheidet sich wohl deutlich vom fertigen Spiel, das wir kennen.

Der Herr der Ringe hat als Inspiration für das eine oder andere Werk gedient - auch für den Rollenspiel-Hit Oblivion. Der Herr der Ringe hat als Inspiration für das eine oder andere Werk gedient - auch für den Rollenspiel-Hit Oblivion.

Entsprach The Elder Scrolls 4: Oblivion zu Release euren Erwartungen? Wenn ihr eine deutlich skurrilere Welt als diejenige im fertigen Spiel erwartet habt, dann seid ihr damit nicht allein. Wäre es nach einem ehemaligen Bethesda-Entwickler gegangen, hätte sich das Spiel deutlich weniger an klassischen Fantasy-Elementen bedient.

Oblivion hätte viel “weirder“ sein können

Die Person, die Oblivion gerne “weirder“ gemacht hätte: Der ehemalige Bethesda-Entwickler Kurt Kuhlmann hat neulich in einem Interview auf YouTube mit KIWI TALKZ gesprochen. Kuhlmann hat in den Jahren von 1996 bis 1998 und 2003 bis 2023 bei Bethesda gearbeitet und war in unterschiedlichen Rollen für zahlreiche Spiele der Elder-Scrolls-Reihe zuständig.

Bethesda-Größe Todd Howard hatte Kuhlmann 2003 überzeugt, für Oblivion zurückzukehren. In dem Spiel war Kuhlmann unter anderem für das Design der Hauptquest und die Quest-Reihe der Zitternden Inseln zuständig – dem wohl merkwürdigsten Gebiet des Spiels. Wäre es nach Kuhlmann gegangen, wäre das gesamte Spiel eine Spur merkwürdiger geworden.

Oblivion Remastered angespielt: Was ist neu und wo gibt es noch Probleme? Video starten 15:29 Oblivion Remastered angespielt: Was ist neu und wo gibt es noch Probleme?

Damit ihr einen Vergleich habt: Kuhlmann hat zuvor während der “Pre-Production“-Phase an Morrowind gearbeitet und dafür viel von der Hauptstory sowie den Spielsystemen konzipiert. Die psychedelischen Elemente, für die der dritte Hauptteil der Elder-Scrolls-Reihe bekannt ist, hätte es demnach laut Kuhlmann auch in Oblivion geben sollen.

Als mögliche Inspirationen nennt der ehemalige Bethesda-Entwickler Dune und Der dunkle Kristall. Anstelle sich der ungewöhnlichen Fantasy-Elemente der besagten Filme beziehungsweise Bücher zu bedienen, wurde schließlich die legendäre Der Herr der Ringe-Film-Triloge die Inspiration Nummer 1.

Das liegt einerseits daran, dass die Filme in den frühen 2000er-Jahren erschienen sind und mit ihrem Erfolg in aller Munde waren. Andererseits ließ sich Todd Howard laut Kuhlmann auch weniger von “weirden“ Elementen begeistern. Deswegen habe ihm Der Herr der Ringe mit seinen klassischen Fantasy-Elementen schlicht und einfach mehr zugesagt.

Einblicke ins “weirde“ Oblivion

Die skurrilen Vorstellungen von Kuhlmann für Oblivion – oder zumindest für die Provinz Cyrodiil – sind heute tatsächlich noch in einer Form erhalten geblieben. Redguard wurde seinerzeit der “Pocket Guide to the Empire“ neben der Anleitung beigelegt, der Beschreibungen von Kuhlmann und Michael Kirkbride für zahlreiche Regionen bereithält.

Darunter ist auch Cyrodiil, das anders als die Region des Spiels klingt, das einige Jahre später erschienen ist.

Der ehemalige Bethesda-Entwickler Kuhlmann und TES6: Als Kuhlmann Bethesda im Jahr 2023 verlassen hat, hatte er keinen Einfluss auf das noch kommende Elder Scrolls 6. Der einzige Kommentar, den er dazu abgibt, lautet: „Sie machen etwas anderes, als was ich getan hätte.“

Ob das wohl bedeutet, dass TES6 ebenfalls eher konventionelle Fantasy-Elemente beinhalten wird? Das wird nur die Zeit zeigen.

Seid ihr mit der Spielwelt von Oblivion zufrieden oder hättet ihr das Spiel doch gerne etwas “weirder“ gesehen?

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