Der ASUS ROG Xbox Ally (X) hat ein nerviges Problem mit falschen Farben - diese Einstellung solltet ihr daher sofort ändern

Chris hat das Display seines ASUS ROG Xbox Ally X analysiert und ist dabei auf einen störenden Rotstich gestoßen. Der lässt sich aber für ein perfektes Bild auch runterdrehen.

Das Display des ASUS ROG Xbox Ally X hat ziemlich coole Features, aber auch einen leichten Rotstich. Das Display des ASUS ROG Xbox Ally X hat ziemlich coole Features, aber auch einen leichten Rotstich.

Mittlerweile konnte ich einige Zeit mit Microsofts und ASUS' teuren Premium-Handheld und auch seinem eigentlich guten Bildschirm verbringen. Schon recht früh ist mir jedoch aufgefallen, dass Weiß auf dem Display des ROG Xbox Ally X irgendwie nicht nach Weiß aussieht, sondern rötlich gefärbt ist.

Und als ich dann nachgemessen habe, hat sich mein Eindruck bestätigt: Da ist zu viel Rot drin! Mit nur wenigen Klicks habe ich aber nahezu perfekte Farben erhalten.

Chris Werian
Chris Werian

Chris zockt seit einigen Tagen auf dem ASUS ROG Xbox Ally X und prüft ihn dabei auf Herz und Nieren. Schon bald erfahrt ihr dann auch mehr von seinem Gesamteindruck, in der Zwischenzeit teilt er aber auch ein paar Erkenntnisse sowie Tipps mit euch. Etwa zum Display, das ihm ohne Nachjustierung kein reines Weiß präsentierte.

Das Display des ROG Xbox Ally (X) ist richtig gut, aber nicht komplett farbecht

Eigentlich bin ich mit dem 7 Zoll großen LCD-Bildschirm des neuen Microsoft-Handheld absolut zufrieden: Fingerdappser verschmieren dank einer fettabweisenden Beschichtung nicht direkt die robuste Gorilla-Verglasung und der Screen beherrscht 120 Hertz sowie VRR.

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Ruckler werden also sehr gut kaschiert, das Bild zerreißt nicht bei schwankenden Framerates und Spiele wirken in hohen Bildwiederholraten dank der immensen Hardware-Power angenehm flüssig.

Zudem lässt sich der Xbox-Ally richtig hell aufdrehen: Bis zu 550 Nits sind drin! Das sind etwa 50 bis 100 Nits mehr als beim Display der Switch 2 und reicht, um auch draußen auf dem Balkon zu zocken.

Der Schwarzwert ist darüber hinaus niedriger als bei der Nintendo-Konkurrenz, hier erreicht der 900 Euro-Handheld solide 0,135 Nits bei einer typischen Helligkeitseinstellung von 75 Prozent. Das 700 Gramm schwere Taschenungetüm liegt in der Hinsicht also 0,065 Nits niedriger als die Switch 2.

Und das macht auch einen deutlichen Unterschied, da durch ein reineres Schwarz mehr Kontrast ins gesamte Bild kommt und schon leicht erhöhte Werte zu einem wahrnehmbaren Grauschleier führen.

Während meiner Analyse hat sich allerdings auch meine Vermutung bewahrheitet, dass der Bildschirm eine leichte Farbabweichung aufweist. Weiß erschien mir im Edge-Browser, in Menüs und beim Start einiger Spiele nicht als pures Weiß, stattdessen war es leicht rötlich eingefärbt.

Mit einem Kolorimeter habe ich einen delta E-Wert von 13,5 gemessen − die Einheit gibt an, wie nah ein Display an Referenzfarbwerten ist. 13,5 entspricht in etwa einem unterdurchschnittlich kalibrierten Display mit einer erkennbaren Farbabweichung.

Bei meinem ROG Xbox Ally tendiert die Abweichung zu Rot, wahrscheinlich aufgrund einer von Haus aus warmen Farbtemperatureinstellung. Glücklicherweise handelt es sich beim ROG Xbox Ally aber ja um einen Windows-Handheld, ich konnte also die Einstellungen des Betriebssystems nutzen, um den Farbstich auszugleichen.

So kalibriert ihr den Bildschirm des ASUS ROG Xbox Ally

Die Windows-eigene Bildkalibrierung versteckt sich in den Anzeigeeinstellungen, die ihr folgendermaßen erreicht:

  • haltet die Xbox-Taste gedrückt
  • geht unten auf Windows-Desktop
  • mit Desktop-Steuerungsschema: löst per RT einen rechten Mausklick auf dem Desktop-Hintergrund aus
  • mit Gamepad-Steuerungsschema und Touchscreen: drückt mit eurem Finger für einige Sekunden auf eine freie Fläche auf dem Desktop
  • navigiert zu Anzeigeeinstellungen
  • geht unten auf Bildschirm-Kalibrierung
  • klickt bei der Gamma-Einstellung auf weiter und überspringt die Helligkeits- und Kontrastanpassungen
  • drückt im darauffolgenden Farbausgleich ein bis zwei Mal auf der Slider-Leiste für die Rotstufe nach links
  • stellt die Kalibrierung fertig

Im letzten Fenster könnt ihr zum Abschluss noch einmal die Kalibrierung gegenchecken. Ich empfehle dafür kurz Paint mit einer komplett weißen Fläche im Hintergrund zu öffnen und die Knöpfe für die "vorherige" und die "aktuelle" Kalibrierung verkleinert an die Seite zu schieben. Beim Umschalten wird der Unterschied dann in der Regel sehr deutlich.

Mit Paint und einer komplett weißen Fläche im Hintergrund lässt sich eine Farbabweichung gut abschätzen. Mit Paint und einer komplett weißen Fläche im Hintergrund lässt sich eine Farbabweichung gut abschätzen.

Mit den zwei Klicks nach links habe ich bei meinen ROG Xbox Ally einen delta E-Wert von 2,5 erzielt und das entspricht in einem nahezu perfekt kalibrierten Monitor. Mit nur einem Klick weniger könnt ihr aber auch noch ein wenig von dem warmen Bildeindruck beibehalten.

Denn der Rotstich ist nicht zwangsläufig schlecht: Unter Filmliebhabern ist eine warme Farbtemperatur beispielsweise beliebt, da sie Filmen (und filmischen Videospielen) einen cineastischeren Look verpasst. In weniger filmischen Titeln und auch bei PC-Anwendungen bietet sich aufgrund der häufigeren Weißdarstellung hingegen ein neutralerer Farbton an.

Wie ihr euch entscheidet, liegt aufgrund der unterschiedlichen Geschmäcker ganz bei euch.

Was, wenn mein Display das Problem nicht oder ein ganz anderes hat?

Die Kalibrierung lässt sich über die Farbprofile in den Anzeigeeinstellungen leicht rückgängig machen, ihr könnt also ein wenig damit experimentieren. Beispielsweise wenn der Rotstich noch stärker ausfällt oder ein Blauton durchscheint.

Zwar sollten alle Displays die gleiche Rotabweichung aufweisen, um den zuvor festgelegten Spezifikationen zu entsprechen, garantieren kann ich es an der Stelle nicht.

Das Display hat noch viele weitere Vorzüge

Mit der neutraleren Kalibrierung habe ich mich in farbintensive Spiele wie Doom Eternal und Ori and the Will of the Wisps gestürzt und das Ergebnis hat mich durchweg überzeugt. Blautöne und Weiß wirkten natürlicher und an Brillianz hat das Display auch nicht eingebüßt. Für einen IPS-LCD-Screen sieht das alles ziemlich gut aus!

Zudem weist der ROG Xbox Ally-Bildschirm eine ordentliche Display-Uniformität auf, die Hintergrundbeleuchtung verteilt sich also gut. Und auch die für LCD-Bildschirme typische Bewegungsunschärfe ist eher gering ausgeprägt.

Zwar wäre ein OLED-Panel für einen besseren Kontrast, tiefes Schwarz und noch brillantere Farben in HDR meine erste Wahl gewesen, dafür gibt es aber 120 Hertz und VRR, um die geballte Macht der verbauten Hardware zu demonstrieren. Das Ziel haben ASUS und Microsoft definitiv erreicht...

Seid ihr eher Team 'warme Farbtemperatur' oder mögt ihr es lieber kalt beziehungsweise komplett neutral?

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