Welcher Anime-Fan kennt das nicht? Egal, wo man hinschaut: Der Markt ist mit Free To Play- und Open World-Anime-Spielen wie Genshin Impact, Wuthering Waves, Tower of Fantasy oder sogar sogenannten “Genshin-Killern” wie Silver Palace komplett übersättigt. Der Trend, den Hoyoverse mit Genshin Impact losgetreten hat, scheint sobald nicht aufzuhören.
Davon hatte ich auch selbst genug und wollte mich ursprünglich von solchen Spielen fernhalten – aber da habe ich mich wohl mächtig geirrt. Denn im Rahmen der gamescom 2025 erspähte ich NTE (Neverness to Everness), ein Genshin Impact-like mit GTA-Elementen – ein Spiel, das eigentlich nicht funktionieren sollte, aber mich komischerweise genau deswegen begeistert hat.
- Worum geht’s in NTE überhaupt?
- Wie unterscheidet sich NTE von herkömmlichen Genshin-Likes
- Die Ähnlichkeiten zu GTA
- Multiplayer-Aspekt
- Persönlicher Eindruck nach einer Stunde Gameplay
- So funktioniert das Gacha-System
Worum geht’s in NTE überhaupt?
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GTA trifft Anime: Dieses neue Unreal Engine 5-RPG lässt euch mit schicken Autos durch die Open World cruisen
Reine Fantasy-Welten wie in Genshin Impact oder Wuthering Waves waren nie so richtig mein Fall. Deshalb kam mir NTE mit seinem urbanen Großstadt-Setting sofort entgegen. HoYoverse hat mit Zenless Zone Zero (ZZZ) hier zwar auch schon einen ähnlichen Weg eingeschlagen, konnte mich langfristig aber nicht wirklich fesseln.
Wie bei vielen Genre-Vertretern von HoYoverse und anderen “Genshin-likes” schlüpft man auch hier in die Rolle eines Protagonisten oder einer Protagonistin mit scheinbarer Amnesie. In der Welt von NTE werden die Menschen von sogenannten “Anomalien” heimgesucht.
Diese Phänomene befallen aus unerklärlichen Gründen nicht nur Menschen und treiben sie in den Wahnsinn, sondern auch Gegenstände oder manifestieren sich als “Anomalien”.
Als Hauptfigur ist es dann unsere Aufgabe, an der Seite von weiteren Agenten*innen des “Anomalie-Aufräum-Trupps” genau diese ungewöhnlichen Ereignisse zu untersuchen, zu identifizieren und gegebenenfalls mit unseren speziellen Kräften zu beseitigen.
Was NTE so besonders macht und wie es sich von seinen Genre-Rivalen unterscheidet
Die Kämpfe in NTE selbst fühlen sich beim Anspielen der gamescom-Demo jedoch nahezu identisch an, wie bei ZZZ oder Genshin Impact – ein actionreiches Gemetzel mit eindrucksvollen visuellen Effekten im Anime-Stil!
Das heißt also ein simples Hack and Slash-Gameplay, das durch das mehrfache Drücken der Hauptangriffs-Taste (linker Mausklick oder dem entsprechenden Knopf auf dem Controller) und den zwei Fähigkeitstasten (E und Q), ausgeführt wird. E ist für den einzigartigen Angriffs- oder Verteidungs-Skill des Charakters reserviert, während Q für die ultimative Fähigkeit genutzt wird.
Nach Einsatz der beiden Fähigkeiten gibt es, wie von anderen Spielen gewohnt, einen kurzen Cooldown bevor sie wieder zum Einsatz kommen können. Die einzelnen Fähigkeiten unterscheiden sich von Charakter zu Charakter. Es gibt also Figuren, die entweder im Nahkampf oder im Fernkampf spezialisiert sind.
Nicht schlecht, aber auch nicht einzigartig. Ein solides Kampfsystem, wie man es von Genre-Vertretern kennt. Spaß macht es trotzdem und visuell ist es ein Augenschmaus!
Abseits der Optik, der obligatorischen Existenz eines Gleiters und dem zweckmäßigen Kampfsystem hören dort die Gemeinsamkeiten mit Genshin Impact aber recht schnell auf. Denn laut Aussagen der Mitarbeiter*innen von Hotta Studio und Perfect World soll nahezu jeder spielbare Charakter mit einer einzigartigen Eigenschaft ausgestattet sein, die sowohl bei der Erkundung der Open World-Stadt als auch im Kampf eingesetzt werden kann.
Wie viele Figuren es insgesamt zum Release des Spiels geben wird, ist noch nicht bekannt. Bisher sind 18 unterschiedliche Charaktere enthüllt und bestätigt worden.
Ein Paradebeispiel dafür ist die Spielfigur Nanally, die mit ihrer Schwerkraft-Fähigkeit in einem begrenzten Zeitraum ganze Häuserwände hochlaufen kann. Die Kämpferin Hotori hingegen kann mit ihrer speziellen Fähigkeit die Zeit vollständig anhalten – sowohl während der Erkundung als auch im Kampf selbst.
Zusätzlich soll es je nach Figur auch einen anderen visuellen Effekt bei der Nutzung der Fahrzeuge wie zum Beispiel Motorräder geben. Ein cooler Bonus, aber nicht der Grund, warum der Titel mir so in Erinnerung geblieben ist.
Die größte Stärke von NTE liegt für mich nämlich an der Bandbreite an zusätzlichen Aktivitäten außerhalb des Kämpfe, denn im Gegensatz zu Genshin Impact oder Wuthering Waves bietet NTE meines Erachtens während der Erkundung der Open World deutlich interessantere Beschäftigungen für Spieler*innen.
Wie in GTA könnt ihr einen eigenen Laden besitzen und Autos erwerben oder klauen
Zu Beginn der Geschichte müsst ihr beispielsweise in einem Antiquitäten-Laden, der sich hauptsächlich mit Anomalien beschäftigt, aushelfen und könnt später sogar weitere Läden kaufen und führen – was ich in meiner knapp einstündigen Demo leider nicht zu sehen bekommen habe, aber von Mitarbeiter*innen als ein wichtiger Bestandteil des Spiels versichert wurde.
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Welche spielerischen Vorteile der Erwerb von mehreren Läden bringt, wurde mir nicht gesagt. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass die einzelnen Läden zusätzliche Ressourcen generieren, die im Spiel eingesetzt werden können – wie in ZZZs Videothek. Womöglich können wir dadurch auch mehr In-Game-Währung verdienen, mit denen wir zusätzliche kosmetische Gegenstände für unser eigenes Zimmer erwerben können.
Ein eigenes Zimmer zur freien Gestaltung mit Möbeln und Deko ist natürlich auch mit von der Partie. Wie frei das Zimmer angepasst werden kann und wie Spieler*innen an Dekorationen kommen, wurde mir nicht direkt gesagt, aber sie sollen im Spiel kaufbar sein.
Die Open World selbst erinnert an eine Mischung aus den Großstädten von GTA (aber mit asiatischem Flair), in denen man sich frei bewegen kann. NPCs, die nicht zur Geschichte gehören, können ebenfalls angesprochen werden. Ob sie etwas Bedeutendes zu sagen haben oder die Welt mit ihren Worten bereichern, ist aber Geschmackssache.
Die Stadt und der Erwerb von Läden sind nicht die einzigen Ähnlichkeiten zu GTA (Online), die NTE zu bieten hat. Zwar könnt ihr euren spielbaren Charakteren keine Schusswaffen ausrüsten lassen und willkürlich auf NPCs einschlagen wie in GTA, aber ihr könnt Fahrzeuge erwerben und mit ihnen durch die Stadt fahren.
Ihr könnt euch aber auch einfach ein Fahrzeug direkt von der Straße klauen. Dazu sollte jedoch angemerkt werden, dass euch dann die Polizei im Nacken sitzen wird, sobald ihr euch ein Auto gemopst habt.
NTE gibt euch dabei die Wahl: Ihr könnt euch entweder im Kampf gegen eure Verfolger wehren oder erst einmal in eurem Unterschlupf abtauchen, bis die Luft wieder rein ist.
Entscheidet ihr euch für die Konfrontation, so läuft ihr der Gefahr, dass euer Fahndungslevel das Maximum erreicht (Level 3 in der Demo) und ihr euch am Ende euch einem einzigartigen, mächtigen Polizei-Boss stellen müsst, der extrem hohen Schaden austeilt.
Wie Multiplayer in NTE funktioniert
Während meiner einstündigen Spielsession konnte ich nicht viel über den Multiplayer erfahren. Mir wurde jedoch gesagt, dass es möglich sein wird, sich mit anderen Spieler*innen in Autorennen messen zu können. Über andere Multiplayer-Funktionen wurde ich nicht informiert und habe auch in meiner einstündigen Spielzeit nichts davon gesehen.
Sollte NTE einen ähnlichen Weg wie Genshin Impact einschlagen, so ist davon auszugehen, dass Spieler*innen gemeinsam Dungeons oder ähnliches erkunden können – vielleicht sogar Bosskämpfe!
Nach einer Stunde Gameplay hat mich NTE mit Gameplay und Spielwelt überzeugt
Obwohl ich eigentlich kein Free To Play-Fan bin und Titel dieser Art eher aus der Ferne betrachte, hat mir die eine Stunde mit NTE überraschend gut gefallen. Ich bin gespannt darauf, ob NTE am Ende mein Interesse halten kann oder es sich doch nur als ein weiteres ambitioniertes Anime-Spiel mit eintöniger Open World herausstellt.
Auch bei NTE darf natürlich das sogenannte Gacha-System mit Glücksspiel-Mechaniken zur Freischaltung von Charakteren und diversen anderen Dingen im Spiel nicht fehlen. Mehr dazu findet ihr auf Seite 2 dieses Artikels:
Wie Monopoly und Mario Party: So funktioniert das ungewöhnliche Gacha-System von NTE
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