Alte Anime-Songs sind heute noch relevant
Bis heute geht es in vielen Animes um zentrale Themen wie Freundschaft, innere Stärke und Zusammenhalt in Krisenzeiten. Egal ob Klassiker wie Fullmetal Alchemist: Brotherhood oder Neuheiten wie Frieren: Sie alle beschäftigen sich mit gesellschaftlichen und persönlichen Themen.
Das betont auch Petra:
"Ich glaube, dass generelle Themen oder die Texte und die Musik von Anime-Songs auch für alle, die jetzt erwachsen wurden, noch total wichtig sind. Egal ob Zusammenhalt, Freundschaft, das Verfolgen der eigenen Träume. Das sind alles super wichtige Bereiche und gerade wahnsinnig aktuell. Wenn ich mir im Vergleich andere Songs anhöre, die ich so vor 25 Jahren im Popbereich gesungen habe, dann sieht das anders aus."
Ihre Musik hat eine ganze Generation von mittlerweile erwachsenen Menschen geprägt. Damit kommt auch eine Verantwortung, der Petra sich sehr bewusst ist. Auf der Connichi war der Saal, in dem sie und Julia ihr Konzert sangen, rappelvoll. Und auch bei den Signierstunden und dem Panel fanden sich unglaublich viele Fans ein.
So viele Menschen zu bewegen, geht dann natürlich nicht spurlos an einem vorüber:
"Ich war die ersten Male [als ich auf Anime-Conventions war] überrascht und dachte mir so: Chill mal, das kann gar nicht so groß sein. Aber dann, als die Leute mir auf einmal gegenüberstanden und mit mir redeten und mir Geschichten erzählten, habe ich gemerkt, wie wichtig das ist. Ich verstand, was für einen Impact ich da habe und was für eine Verantwortung. Ich bin im Nachhinein total froh, dass ich diese Verantwortung übernehmen konnte, aber sie war mir erstmal nicht bewusst."
"Aus heutiger Sicht ein bisschen wild"
Zum Thema Verantwortung und Verständnis für den Einfluss der eigenen Kunst auf andere kann auch Petras Tochter Julia viel sagen. Sie begann, wie oben schon erwähnt, bereits als Kind mit kleineren Synchronsprecher-Nebenrollen, bis dann die Zusage von Disney für die Rolle als Belle in die Schöne und das Biest kam.
"Ich war mir meiner Verantwortung damals [2017] gar nicht bewusst. Ich war 19 Jahre alt und habe nicht gecheckt, was das bedeutet. Also klar, ich war stolz darauf und habe es auch gerne gemacht. Aber ich habe vielleicht einen Facebook-Post dazu abgesetzt, dass ich die Hauptrolle bekomme. Das ist aus heutiger Sicht schon ein Bisschen wild."
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"Aber das war einfach ein Job und ich habe mich gefreut, diesen Job zu bekommen. Aber ich habe nicht verstanden, dass dadurch eine Generation von kleinen Kindern meine Stimme mit dieser Rolle verknüpfen wird. Das habe ich erst viel später verstanden. Und das war dann bei der zweiten Rolle 2019 anders. Da habe ich das dann besser verstanden."
Mittlerweile hat Julia nicht nur aus ihren Social-Media-"Fehlern" gelernt, sondern auch zwei Alben rausgebracht. Auch den Song "Flieg durch die Zeit" von Inu Yasha hat sie neu vertont, aufgenommen und erst kürzlich veröffentlicht:
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"Wir sind als Sängerinnen nicht Mutter und Tochter"
Kürzlich veröffentlicht wurde auch die neue Anime-Hits-Compilation. Die Anime-Hits kennt ihr vermutlich auch noch aus den 2000ern, als sie sich in eurem CD-Player gedreht haben. Genau diese Hits wurden jetzt neu aufgelegt und sind so beliebt, dass Petra Scheeser sich aufgrund der großen Nachfrage dazu entschied, eine, beziehungsweise zwei Konzert-Tour(en) zu machen:
Mit dabei ist natürlich auch Julia, die neben ihren Disney-Songs auch ihre Version des Inu-Yasha-Openings zum Besten gibt. Aber wie funktioniert das eigentlich als Mutter und Tochter auf der Bühne? Das haben wir auch die beiden gefragt und die Antwort lautet: Freiheit.
"Wir sind als Sängerinnen nicht Mutter und Tochter. Wenn wir auf der Bühne stehen sind wir zwei vollwertige Musikerinnen." erklärt Petra. "Julia ist so eine professionelle Sängerin, ich muss ihr nichts erklären. Sie ist in dem Moment nicht meine Tochter, sondern eine Kollegin, mit der ich super zusammenarbeite."
Ein Lob an die deutsche Anime-Community
Warum die beiden sich gerade dazu entschieden haben, auf Anime-Messen zu gehen und dort Konzerte zu geben und Fans zu treffen, haben wir natürlich auch gefragt. Immerhin haben die beiden abseits ihrer Musik eher weniger mit dem Anime-Thema zu tun. Der Grund dafür seid: ihr.
Julia erklärt:
"Auf diesen Messen hat man zum ersten Mal reale Menschen da sitzen und dir erzählen, wie viel ihnen das bedeutet und wie viel sie damit verbinden. Das ist eine reale Wertschätzung, die vorher nicht da war. Dementsprechend macht das total viel Spaß und ist total schön."
Neben diesem realen Feedback sind Anime-Messen für die beiden allerdings auch ein sehr friedlicher und angenehmer Ort. Petra erläutert:
"Ich bin sehr gerne auf diesen Conventions und gebe super gerne Konzerte, weil diese Community total höflich und wertschätzend und nett ist. Es ist mir noch nie passiert, dass irgendjemand übergriffig oder blöd war. Ich mache diesen Beruf seit über 40 Jahren und es ist total einfach mit diesen Menschen."
Die Chance, dass die beiden also auf weiteren Messen oder der Connichi im nächsten Jahr auftreten, stehen also gar nicht mal so schlecht. Fest steht im Moment außer den aktuellen Konzertterminen aber noch nichts.
Was war denn euer liebstes Anime-Opening der "guten alten Zeit"? Schreibt es uns doch mal in die Kommentare!
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