Als Konsole gefällt mir die Switch 2 richtig gut, aber nicht als Handheld
Wie auch die Switch 1 kann die Switch 2 entweder als Konsole im TV-Dock oder mobil als Handheld genutzt werden. Während ich aber mit der ersten Switch noch recht viel unterwegs gezockt habe, spiele ich bei dem neuen Nintendo-Gerät fast nur noch am Fernseher.
Und dafür gibt es mehrere Gründe:
- Die Switch 2 ist im Vergleich zu anderen Handhelds – wie dem Steam Deck oder dem ROG Ally – arg unhandlich. Zwar lag auch schon die erste Switch nicht besonders gut in den Händen, sie hatte damals allerdings den Vorteil, dass sie mit dem großen Bildschirm und dem breiten Formfaktor quasi konkurrenzlos war.
Das hat sich mittlerweile jedoch geändert. Klar – ich kann mir wieder eine Grifferweiterung für die Switch 2 kaufen, aber das kostet dann extra und so richtig handlich ist sie aufgrund einer kopflastigen Gewichtsverteilung immer noch nicht. Daher greife ich dann doch lieber zu PC-Handhelds mit besserer Ergonomie. - Der verbaute LCD-Bildschirm ist mit beinahe 8 Zoll zwar schön groß, zieht aufgrund einer hohen Reaktionszeit viele Schlieren. Mehr als noch die LCD-Switch 1 und auch viele andere Handhelds. OLED-Modelle haben das Unschärfe-Problem aufgrund der verbauten Bildschirmtechnologie erst gar nicht, die Technologie wäre in der Hinsicht also klar besser gewesen.
- Switch 1-Spiele sind zumeist auf 720p ausgelegt, weshalb sie auf dem höher aufgelösten 1080p-Display der Switch 2 noch einmal zusätzlich unscharf wirken. Beide Auflösungen skalieren nämlich schlecht untereinander.
- Das LC-Display unterstützt zwar HDR für höhere Farbdynamiken und Helligkeiten, erreicht aber gerade einmal bis zu 400 bis 490 Nits in der Spitze. Da HDR erst ab 600 bis 800 Nits seine Vorzüge ausspielt und Schwarztöne aufgrund der LCD-Technik ausblassen, lohnt sich die Technik eigentlich nur am TV.
Die höhere Helligkeit zahlt sich aber nur an der frischen Luft aus, da ihr dann mehr auf dem Display erkennt. In der Wohnung solltet ihr die HDR-Option jedoch aufgrund der schwachen Kontraste ausschalten. - Da die Switch 2 am Fernseher nicht auf die Akkulaufzeit achten muss, kann sie auf die doppelte Leistung hochtouren. Damit hat sie mehr Spielraum für hohe Auflösungen bis 4K und stabile Framerates. Was soll ich sagen? Das Grafik-Upgrade zieht nun einmal bei mir.
Zudem genieße ich die schicke HDR-Optik auch ziemlich gern mit dem offiziellen Pro-Controller, der ein massives Upgrade im Vergleich zu seinem Switch 1-Pendant erhalten hat. Oder einem der richtig guten Dritthersteller-Pads:
Ein regelrechter Graus in Sachen Bedienung ist für mich bisher aber die neue Maussteuerung. An den Innenseiten der Joy-Cons befinden sich optische Sensoren, die den Untergrund wie eine Computer-Maus abscannen. Beim Anheben ziehen sie stets ein wenig nach, weshalb sie mir zu unpräzise sind.
Lediglich bei Mario Party Jamboree und Drag X Drive – also Spielen, die keine besondere Genauigkeit erfordern – empfand ich die Maussteuerung bisher als sinnvolle Funktion.
Das TV-Dock der Switch 2 ist einer der größten Design-Fehler in der Nintendo-Geschichte
Technisch hat die neue Docking Station dank HDMI 2.1 so einiges auf beziehungsweise im Kasten. Dennoch bin ich alles andere als begeistert von ihr. Sie steht unglaublich wackelig neben meinem Fernseher und ist mir beim Umräumen, Wechseln eines physischen Spiels oder Saubermachen auch schon mehrmals umgefallen.
Dass die Switch 2 bisher nicht auf dem Boden aufgeschlagen ist, lag bis dato immer an einem schnellen Rettungsgriff meinerseits – UFF!
Der Hauptgrund dafür ist die schlechte Gewichtsverteilung und eine zu kleine Standfläche an der Vorderseite. Kippt die kopflastige Switch 2 nach vorn, fällt auch das Dock um. Und da der Handheld alles andere als fest in der Station sitzt, passiert das schneller, als man das erwarten würde.
Bei mir reicht zum Beispiel häufig schon der Drall von einem unflexiblen HDMI- oder Ethernet-Kabel aus, um das TV-Dock ins Wanken zu bringen. Zum Vergleich: Mit den gleichen Kabeln gibt es beim Switch 1-Dock gar keine Probleme. Achtet daher unbedingt darauf, dass ihr das mitgelieferte HDMI-Kabel nutzt, da es dünn ist und sich leichter verbiegt als die meisten anderen HDMI-Strippen.
Ohne Schutzglas auf dem Switch 2-Bildschirm wird das Dock außerdem zur Kratzerfalle: Bereits während des Tests der Handheld-Konsole ist mir aufgefallen, dass die von Nintendo aufgetragene Plastikschicht sehr leicht Kratzer abbekommt. Vornehmlich an der oberen Kante, mit der sie regelmäßig gegen das Dockinnere gekippelt ist.
Meine Kollegen und Kolleginnen der GamePro-Redaktion haben ähnliches beobachtet, dabei handelt es sich also nicht um einen Einzelfall. Schutzgläser und -folien schaffen zwar Abhilfe, dass diese aber mehr oder weniger zwingend notwendig sind, spricht nicht gerade für ein gutes Design.
Genau wie Kollegin Eleen habe ich zudem mit Filzgleitern nachgeholfen, damit die Switch 2 fester im Dock sitzt:



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