Nintendo hat mit der Switch 2 eine Bestmarke nach der anderen gebrochen. Sie ist die Konsole, die sich in ihrer Launch-Woche am schnellsten verkauft hat und auch in den Monaten darauf hat der Ansturm kaum nachgelassen.
Aber ist dieser Erfolg gerechtfertigt? Nach knapp einem halben Jahr sage ich: "Absolut!" Denn Nintendo hat mit der Switch 2 wieder einmal vieles richtig gemacht. Ein paar Dinge stören mich aber auch, weshalb ich hier eine persönliche 6-Monats-Bilanz ziehe. Sowohl zu den Spielen als auch zur Hardware an sich.
Die bisherigen Switch 2-Exclusives sind gut, aber da geht noch mehr
Als die Switch 2 am 5. Juni bei mir zum Test eingetrudelt ist, gab es von Nintendo lediglich Mario Kart World als exklusiven Launch-Titel und ich muss zugeben: Auch wenn der Racer eine solide Fortsetzung ist, hat mich die öde Open World schnell kalt gelassen und die Strecken gefallen mir bei Mario Kart 8 Deluxe aufgrund ihrer abwechslungsreicheren Designs auch eine ganze Spur besser.
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Die Nintendo Switch 2 ist da und wir drehen unsere ersten 37 Minuten in Mario Kart World
In den Folgemonaten hat der Konsolenhersteller dann mit vielen Spielen nachgelegt, die Qualität ist bislang aber noch schwankend. Wir hätten da:
- Donkey Kong Bananza – Das vom Mario Odyssey-Team entwickelte Jump&Run zählt zu den besten Spielen des Jahres und ist mit seinem innovativen Design auch eine klare Empfehlung. Ihr könnt nämlich nahezu die komplette Spielwelt zerstören und das macht auch jede Menge Laune, wie Tobi im Test herausgefunden hat:
- Kirby Air Riders – Mein Fall ist das ungewöhnliche Vollgas-Gameplay mit seinen schwer zu kontrollierenden Gleitern nicht unbedingt, laut Kollege Basti ist Air Riders für Fans des GameCube-Originals aber eine absolute Wohltat. Ihr düst mit Affenzahn durch eine kleine Stadt und bekämpft eure Kontrahenten. Die Runden sind kurzweilig und werden mit unterhaltsamen Mini-Spielen abgerundet.
- Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung – Die Hyrule Warriors-Reihe ist aufgrund der überfrachteten und auf Dauer-Action ausgelegten Massenschlachten sicherlich nicht für alle Spieler*innen geeignet, aber ich muss zugeben, dass mir die Zelda-Spinoffs sehr viel Spaß machen. Chronik der Versiegelung schlägt in dieselbe Kerbe und liefert Geschnetzel am laufenden Band.
- Pokémon-Legenden: Z-A – Die aktuelle Pokémon-Generation verlagert das Monstergesammel in eine Großstadt und liefert clevere Gameplay-Neuerungen, die laut unserer Testerin Eleen frischen Wind in die Reihe bringen. Jedoch musste sie auch viel Kritik an der veralteten Technik üben, die ganz klar der Switch 1-Herkunft des Spiels geschuldet ist:
- Metroid Prime 4: Beyond – An den ersten Prime-Ableger seit 18 Jahren hatte ich große Erwartungen, diese wurden allerdings enttäuscht. Das im Kern schön old-schoolige Gameplay wurde mit einer erschreckend leeren Hub-Welt kombiniert, die spielerisch völlig belanglos ist. Grafisch hat der Rätsel-Shooter zwar einiges auf dem Kasten, schon nach kurzer Zeit geht ihm aber die Puste aus. Schade!
Und auf keinen Fall möchte ich das hierzulande entwickelte Fast Fusion unterschlagen, das als rasant schnelles Rennspiel am ehesten an F-Zero erinnert. Ich habe bereits einige Runden gedreht und auch Kollegin Aziza war begeistert:
Zusammengefasst konnte Nintendo schon nach sechs Monaten eine ordentliche Anzahl Exklusivspiele liefern und damit auch viele unterschiedliche Genres abdecken. Ein Großteil der Nintendo-Spiele rangiert in einem soliden bis sehr guten Bereich, bis auf Donkey Kong Bananza fehlen allerdings noch die absoluten Brecher.
Das wird sich in den kommenden Monaten aber ganz sicher noch ändern, immerhin warten wichtige Reihen auf ihr Switch 2-Comeback. Darunter The Legend of Zelda, Xenoblade, Fire Emblem, Smash Bros. und natürlich die 2D- und 3D-Marios.
Die Switch 2 ist für mich vor allem eine Konsole zum Nachholen
Es gibt zwar schon viele neue Spiele, jedoch sind es vor allem ältere Titel, die mich auf der Switch 2 beschäftigt haben. Beispielsweise gab es für Kirby, Zelda, Mario Party und Co. neue Inhalte in Form der Switch 2-Editions. Sie erweitern die Klassiker sinnvoll mit neuen Leveln und Quality of Life-Verbesserungen, sind also nicht nur reine Grafik-Upgrades.
Für 2026 steht auch noch Animal Crossing an, das zusätzliche Online-Funktionen erhält:
Zudem krame ich momentan viele Switch 1-Spiele aus, da ich sie aufgrund der schwachen Technik von Nintendos erster Handheld-Konsole nie gespielt habe. Pokémon Karmesin konnte ich zum Beispiel endlich in einer akzeptablen Auflösung und ohne nerviges Geruckel nachholen, da das Spiel ein kostenloses Upgrade erhalten hat. Weitere Infos zu sämtlichen Upgrades findet ihr hier:
Ein Großteil aller Switch 1-Spiele ist darüber hinaus über die Abwärtskompatibilität spielbar und sie greifen dabei sogar auf die zusätzliche Power des Handhelds zurück. Viele Titel, die zuvor mit Ruckelproblemen zu kämpfen hatten, laufen daher also merkbare Spur besser.
Das hat dann dazu geführt, dass ich zum Beispiel noch einmal Bayonetta 3 für einen Durchgang eingelegt habe, obwohl ich das schon längst auf 100 Prozent gemeistert hatte. Und auch meine tapferen Recken in Hyrule Warriors: Definitive Edition sind nochmal um einige Level aufgestiegen, da ich mich von dem jetzt butterweichen Gekloppe nicht mehr loseisen konnte.
Meine Testerfahrungen mit Switch 1-Spielen auf der Switch 2 habe ich hier nochmal in Daten am TV-Dock zusammengefasst:
| Switch 1 | Switch 2 | |
| Batman: Arkham Knight | • Auflösung: 810p • Framerate: 15 - 25 fps | • Auflösung: 810p • Framerate: 30 fps |
| Bayonetta 3 | • Auflösung: 792p • Framerate: 35 - 55 fps | • Auflösung: 792p • Framerate: 60 fps |
| Hogwarts Legacy (Switch 1 Version) | • Auflösung: 480 - 720p • Framerate: 20 bis 30 fps | • Auflösung: 756p • Framerate: 30 fps |
| Kingdom Come Deliverance | • Auflösung: 540 - 648p • Framerate: 15 bis 30 fps | • Auflösung: 756p • Framerate: 30 fps |
| Mortal Shell | • Auflösung: 360 - 612p • Framerate: 20 bis 35 fps | • Auflösung: 432 - 720p • Framerate: 35 bis 60 fps |
| Super Mario RPG | • Auflösung: 1080p • Framerate: 35 bis 60 fps | • Auflösung: 1080p • Framerate: 60 fps |
| The Legend of Zelda: Breah of the Wild (Switch 1 Version) | • Auflösung: 810 bis 1080p • Framerate: 20 bis 30 fps | • Auflösung: 810 bis 1080p • Framerate: 30 fps |
| The Witcher 3: Wild Hunt | • Auflösung: 594 bis 720p • Framerate: 15 bis 30 fps | • Auflösung: 720p • Framerate: 30 fps |
Die getesteten Switch 1-Spiele hatten durch die Bank weg bessere Framerates, sofern sie denn davor unter Rucklern litten. Auch sehen sie in der Regel ein kleines bisschen schärfer aus. Es zeigte sich aber auch, dass die abwärtskompatiblen Titel ohne Upgrade oder Patch nicht die volle Performance der Switch 2 abrufen.
Zusätzlich habe ich noch einmal in Switch 2-Portierungen von größeren Third-Party-Spielen geschaut, da ich mich gefragt habe, wie sie wohl auf der auf Effizienz getrimmten Konsolen laufen. Cyberpunk 2077, Hogwarts Legacy und Star Wars Outlaws stachen dabei besonders heraus, da sie nur selten Ruckler aufzeigen, ohne zusätzliche Ladezeiten auskommen und mit vielen modernen Grafik-Features aufwarten.
Das Open World-Star Wars nutzt beispielsweise die aufwendige Ray-Tracing-Lichttechnik, um dynamische Spiegelungen in Echtzeit darzustellen:
Mit ihrer hervorragenden Abwärtskompatibilität, der zusätzlichen Spieleauswahl und einer beachtlichen Grafikleistung hat die Switch 2 somit meine Switch 1 komplett abgelöst.
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